Ich MUSS es lesen...
Ich MUSS sie lesen...
Gemeint sind die Aufschriften der Heckscheiben.
Es hat sich im Laufe der Jahre zu einer beliebten Mitteilungsform ausgewachsen, auf die Heckscheibe des automobilen Fortbewegungsmittels
kurze Botschaften in Wort oder Bild anzubringen, um den „Nachfahren“ etwas mitzuteilen, sie zu unterhalten oder gar zu schocken.
Ich überrasche mich selber dabei, wenn ich eine ziemliche Strecke vor mir so ein Anbringsel erahne, es aber noch nicht lesen bzw. deuten kann, wie ich zum Bleifuß werde, in der Befürchtung, das Verkündigungs-Gefährt könnte nach links oder rechts abbiegen, ehe ich die „Heckerei“ entziffern und deuten konnte.
Das Gefährlich daran ist, bei dem Bestreben dies zu tun, vernachlässige ich sogar die Auflagen der STVO, gebe nicht nur mehr Gas als erlaubt, sondern mein Konzentrieren auf das Verkehrsgeschehen hinter und neben mir ist zumindest „leicht“ beeinträchtigt.
Wie lange das wohl noch gut gehen mag?
Ihr kennt die Aufschriften und Abbildungen sicher auch zur Genüge?
Der Fisch grüßt in der Regel lammfromm (und in einem Fall sogar regenbogenfarbig) nicht von der Scheibe. Er ist anderswo hinten festgeschwommen, und kündet von der christlichen Gesinnung des Fahrzeuginhabers. Zuweilen, wenn auch nicht stets, erkenne ich dies bereits am Fahrstil des Lenkers.
Der gereckte Mittelfinger in unterschiedlicher Größe sagt wortlos sehr viel, nicht nur dem ansichtig Werdenden, sondern auch über den mentalen Zuschnitt
des Reckers, der sich garantiert beim Anbringen und beim Kutschieren seines Wagens wie ein Recke fühlt(e).
„Baby an Bord“, zuweilen gar mit einem Bild versehen, was ich sehr originell finde, ist die besorgte Mahnung liebender Eltern, die darauf hoffen, dass der Lesende Kinder hat, vielleicht schon Enkel, den Sicherheitsabstand gründlicher einhält, als wenn das Auto als babylos angesehen wird. Ein Appell also, dessen emotionalen Zwang sich nur ganz Abgefeimte und asozial Kinderlose entziehen können.
Noch etliche sinnige und unsinnige, witzige und aberwitzige Beispiele könnte ich anführen, Ihr wisst es selbst!
Gestern jedoch, ich brauchte nicht einmal dichter auffahren, kam ich einige Sekunden lang ins Grübeln wegen des Inhalts der in weißer Größe aufgemalten Lettern, die mir so neu waren.
„Ma no lack' n“...
Ich zwang mich sofort zu einer logischen Herangehensweise meiner Denke und fokussierte sie auf den möglichen Dialekt, der dieser Aufschrift innewohnen sollte. Das half.
Ein Klassiker, sogar von Goethe, verbarg sich hinter dieser dezenten, beinahe liebevollen Aufforderung, auch als „Schwabengruß“ verwendet, so entschlüsselte ich das Menetekel.
Und, obwohl ich den Dialekt nicht eindeutig zuzuordnen vermochte, verfehlte es doch nicht seine Wirkung auf mich, und ich sagte zu mir ad hoc: „Das musst Du unbedingt einmal machen!“
Neiiin, nicht was Ihr jetzt verstanden haben könntet!
Will damit sagen, ich fühlte mich aufgefordert, den Rat des Liedtextes zu befolgen, der schon längere Zeit an meiner Zellentür pocht. „Schlag nach bei Goethe“, so heißt es darin, und ich beabsichtige es nun endlich einmal zu realisieren..
Nun sage wer noch was gegen solche Art verfeinerter Kultur der Klassiker-Werbung!
Ich jedenfalls tu's nicht...
Gemeint sind die Aufschriften der Heckscheiben.
Es hat sich im Laufe der Jahre zu einer beliebten Mitteilungsform ausgewachsen, auf die Heckscheibe des automobilen Fortbewegungsmittels
kurze Botschaften in Wort oder Bild anzubringen, um den „Nachfahren“ etwas mitzuteilen, sie zu unterhalten oder gar zu schocken.
Ich überrasche mich selber dabei, wenn ich eine ziemliche Strecke vor mir so ein Anbringsel erahne, es aber noch nicht lesen bzw. deuten kann, wie ich zum Bleifuß werde, in der Befürchtung, das Verkündigungs-Gefährt könnte nach links oder rechts abbiegen, ehe ich die „Heckerei“ entziffern und deuten konnte.
Das Gefährlich daran ist, bei dem Bestreben dies zu tun, vernachlässige ich sogar die Auflagen der STVO, gebe nicht nur mehr Gas als erlaubt, sondern mein Konzentrieren auf das Verkehrsgeschehen hinter und neben mir ist zumindest „leicht“ beeinträchtigt.
Wie lange das wohl noch gut gehen mag?
Ihr kennt die Aufschriften und Abbildungen sicher auch zur Genüge?
Der Fisch grüßt in der Regel lammfromm (und in einem Fall sogar regenbogenfarbig) nicht von der Scheibe. Er ist anderswo hinten festgeschwommen, und kündet von der christlichen Gesinnung des Fahrzeuginhabers. Zuweilen, wenn auch nicht stets, erkenne ich dies bereits am Fahrstil des Lenkers.
Der gereckte Mittelfinger in unterschiedlicher Größe sagt wortlos sehr viel, nicht nur dem ansichtig Werdenden, sondern auch über den mentalen Zuschnitt
des Reckers, der sich garantiert beim Anbringen und beim Kutschieren seines Wagens wie ein Recke fühlt(e).
„Baby an Bord“, zuweilen gar mit einem Bild versehen, was ich sehr originell finde, ist die besorgte Mahnung liebender Eltern, die darauf hoffen, dass der Lesende Kinder hat, vielleicht schon Enkel, den Sicherheitsabstand gründlicher einhält, als wenn das Auto als babylos angesehen wird. Ein Appell also, dessen emotionalen Zwang sich nur ganz Abgefeimte und asozial Kinderlose entziehen können.
Noch etliche sinnige und unsinnige, witzige und aberwitzige Beispiele könnte ich anführen, Ihr wisst es selbst!
Gestern jedoch, ich brauchte nicht einmal dichter auffahren, kam ich einige Sekunden lang ins Grübeln wegen des Inhalts der in weißer Größe aufgemalten Lettern, die mir so neu waren.
„Ma no lack' n“...
Ich zwang mich sofort zu einer logischen Herangehensweise meiner Denke und fokussierte sie auf den möglichen Dialekt, der dieser Aufschrift innewohnen sollte. Das half.
Ein Klassiker, sogar von Goethe, verbarg sich hinter dieser dezenten, beinahe liebevollen Aufforderung, auch als „Schwabengruß“ verwendet, so entschlüsselte ich das Menetekel.
Und, obwohl ich den Dialekt nicht eindeutig zuzuordnen vermochte, verfehlte es doch nicht seine Wirkung auf mich, und ich sagte zu mir ad hoc: „Das musst Du unbedingt einmal machen!“
Neiiin, nicht was Ihr jetzt verstanden haben könntet!
Will damit sagen, ich fühlte mich aufgefordert, den Rat des Liedtextes zu befolgen, der schon längere Zeit an meiner Zellentür pocht. „Schlag nach bei Goethe“, so heißt es darin, und ich beabsichtige es nun endlich einmal zu realisieren..
Nun sage wer noch was gegen solche Art verfeinerter Kultur der Klassiker-Werbung!
Ich jedenfalls tu's nicht...
Kommentare (3)
ehemaliges Mitglied
Danke, Ladybird, für Deine Kommentierung. Du möchtest also von mir einen Stocknagel für Deine "Wanderstäbe", spätestens Weihnachten?
Apropos T-Shirt, voriges Jahr rammelte ein Jungscher durch die Passage im Chemnitz-Center, der trug eins, und darauf stand "Ramirez forever" (mit "z" also). Seitdem schaue ich bei wortbedruckten Shirts immer wech, weil ich Furcht hege, ich könnte meinen Nick auch mal korrekt mit "s" lesen, und ich mir nicht sicher bin, ob das meiner Psyche zuträglich wäre.
Mit dem besten aller Grüße > *Ramires*
Apropos T-Shirt, voriges Jahr rammelte ein Jungscher durch die Passage im Chemnitz-Center, der trug eins, und darauf stand "Ramirez forever" (mit "z" also). Seitdem schaue ich bei wortbedruckten Shirts immer wech, weil ich Furcht hege, ich könnte meinen Nick auch mal korrekt mit "s" lesen, und ich mir nicht sicher bin, ob das meiner Psyche zuträglich wäre.
Mit dem besten aller Grüße > *Ramires*
ladybird
köstlich, habe Deine Sucht "genossen",
dieses "Outen"= Öffnen des Fahrzeughalters ist wohl interessant, leider erkennt man durch diese neue Mode nicht mehr, daß der jenige bereits in Südtirol, Tegernsee, Kärnten,oder über den Großglockner gefahren ist?
Weißt Du vielleicht ob auf den "Nordic- Walking-stöcken"Platz ist für eventuelle Stocknägel, wie sie auf den Bergstöcken zu finden waren?(sind)
Es gibt noch einen weiteren Spass, dabei riskierst Du nicht Dein Leben: Lies mal die Aufdrucke auf den T-Shirts:
Danach kommen die Stoffbeutel dran, ist auch recht informativ
viel Spaß wünscht Dir Ladybird
dieses "Outen"= Öffnen des Fahrzeughalters ist wohl interessant, leider erkennt man durch diese neue Mode nicht mehr, daß der jenige bereits in Südtirol, Tegernsee, Kärnten,oder über den Großglockner gefahren ist?
Weißt Du vielleicht ob auf den "Nordic- Walking-stöcken"Platz ist für eventuelle Stocknägel, wie sie auf den Bergstöcken zu finden waren?(sind)
Es gibt noch einen weiteren Spass, dabei riskierst Du nicht Dein Leben: Lies mal die Aufdrucke auf den T-Shirts:
Danach kommen die Stoffbeutel dran, ist auch recht informativ
viel Spaß wünscht Dir Ladybird
zu Weihnachten eine Küchenschürze mit dem Aufdruck "ICH BIN NICHT DÜMMER ALS DIE ANDEREN, ICH FASSE NUR LANGSAMER AUF"
Dein Artikel hat mich sehr amüsiert, aber auch Deine "besinnlichen" Texte lese ich gern !
Gruss Val