Ich kann auch Italienisch!



Ich kann auch Italienisch……

 Wenn man einige Jahre Sprachlehrer gewesen ist, hat man auch viel Spass dabei. Aber meine lustigste Erfahrung war in Emden. Als das Translokationsprojekt zu Ende ging, hatte ich wenig zu tun und ich meldete mich fuer einen italienischen Sprachkurs in der Volkshochschule. Irgendwie sprachen wir viel zu viel ueber italienische Gerichte sowie Ess- und Trinkgwohnheiten. Am Ende des Kurses wurde die Pruefung in einer Pizzeria in der Hauptstrasse gehalten. Jeder Student musste sein Essen, die Getraenke, den Wein usw. bestellen, dem Kellner fuer den ausgezeichneten Service danken und am Ende um die Rechnung bitten, die Zahlung vornehmen, selbstverstaendlich auf Italienisch.

Einige Tage nach diesem ‚Test‘ besuchte mein Firmenchef, der indische Billionaer RAVI RUIA Emden zum letzten Mal, da das Werk schon abgebaut, verpackt und nach Indien verschifft worden war. Am Ende des hektischen Arbeitstages wollte man in der Pizzeria essen.  Es gab ein Paar andere Gaeste ausser Mr. RUIA und nachdem man wusste, was man essen wollte, habe ich das Essen auf Italienisch bestellt und alles andere bis zur Zahlung auf Italienisch erledigt. Bis auf Grazie fuer den Kellner. Herr RUIA und die Gaeste waren stark beeindruckt.

Genau wie stark Mr. RUIA beeindruckt war, habe ich nach ein paar Jahren in Indien erfahren. Frau Ruia hat mich in Bombay angerufen und mich um meine Hilfe gebeten. Ihre Tochter wollte in einer Uni in Amerika studieren und wollte Italienisch lernen, bevor sie verreiste.  ‘Aber Frau Ruia, ich kenne nur ein paar Worte Italienisch,‘ sagte ich. Mrs. Ruia dachte aber anders und sagte: ‘Aber, aber, mein Mann hat Ihre Italienkenntnise hochgelobt.’

Nach meiner Erklaerung mussten wir beide lachen. Ich kann naemlich auf Italienisch gut lachen. Sogar sehr gut!


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Kommentare (6)

Heidi Grünwedl

@Prakash Was heißt denn auf italienisch gut lachen? Kannst du mir das erklären?

Liebe Grüße von

Heidi

Muscari


Herrlich, sogar auf Italienisch lachen können.

Noch heute liebe ich das italienische Restaurant in unserer Stadt, wo wir im Jahre 1963 zum erstenmal eine Pizza bestellten.
Dario, mittlerweile schon ziemlich in die Jahre gekommen, hat herzlich gelacht als ich ihm kürzlich erzählte, dass ich damals, kurz nach diesem ersten Besuch in seinem Lokal, eine Fehlgeburt hatte.
"Ich war aber nicht schuld", lachte er laut, und zwar auf italienisch.
😄😃
Mit Dank für Deinen interessanten netten Beitrag und mit herzlichem Gruß von
Andrea

 

Prakash

@Muscari  

Hallo Andrea,

einmal muessen wir beide versuchen, zusammen auf Italiano zu lachen. Offene Einladung fuer Alle Interessenten.

LG Prakash

Rosi65

Lieber Prakash,

das italienische Lachen ist wirklich sehr schön, denn es steckt automatisch zum Mitlachen an.
Als ich in meiner Stamm-Pizzeria eine Bestellung zum Mitnehmen bezahlen wollte, scherzte der Pizzabäcker mit mir. Dabei vertippte er sich aber bei seiner schwungvollen Eingabe an der Kassentastatur. Er stutzte kurz, um seinem Chef ein lautes „Fantastico!“ zuzurufen. „Paulo, ich habe hier gerade 6900,-€ für eine Pizza eingegeben! Was jetzt?“

Prompt ertönte ein lautes Lachen aus dem Hintergrund: „Gut so, dann können wir ja für heute schon Feierabend machen...schließe auch gleich den Laden ab. Nur die Signora, die wird mir aber noch zu Ende bedient.“😂

Viele Grüße
   Rosi65

Prakash

@Rosi65  

Hallo Rosi, 

an seiner Stelle haette ich die senora genommen. Lach.

LG Prakash

ehemaliges Mitglied

So ähnlich erging es mir als Teenager. Meine Eltern planten eine Urlaubsreise nach "Marina di Massa" und ich kaufte mir zwei Langenscheidt-Bücher, eines als Lexikon, ein zweites, mit dem ich versuchte, ganze Sätze auswendig zu lernen.

Im Urlaub gelang das auch ganz gut, doch in späteren Jahren hatte ich keine Gelegenheiten mehr, dieses Wissen zu vertiefen. Erst vor einigen Jahren stand ich als Kundin an einer hiesigen iitalienischen Eisdiele an. Vor mir eine Kundin, die auch des Deutschen nicht so mächtig war, hinterm Tresen ein junger Italiener, der ebenfalls nur wenige Deutschkenntnisse hatte. Und daher ging es eine Weile zwischen ihnen hin und her.

Irgendwann hatte ich die Wünsche der Kundin begriffen, wollte selbst an mein leckeres Eis, kramte daher meine wenigen restlichen Italienischkenntnisse zusammen und brachte es tatsächlich fertig, den Kundinnenwunsch dem Italiener nahezubringen. Der machte große Augen, die Kundin rauschte mit ihrer Eisportion davon und irgendwie genoss ich ein wenig die Situation und schämte mich gleichzeitig, vorlaut eingegriffen zu haben ...

War schon ein seltsames Erlebnis.


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