Heute sprach ich

Autor: ehemaliges Mitglied

Heute sprach ich mit
einer Kollegin,
deren Partner schon
eine ganze Zeit
durch einen Schlaganfall
vollständig gelähmt ist,
der ohne sich verständigen
zu können, in sich
gefangen ist.
Nur an seinen Augen
kann man möglicherweise
Reaktionen erkennen.

Was für ein Leid es
doch gibt.

Aber wie es im
Leben ist,
man nimmt es wahr,
hört zu,
überprüft sein eignes
Leben.

Dann stellt man fest:
Irgendwie gibt es
Schutzmechanismen,
die einem das Leid
anderer nicht zu
nahe treten lassen.
Manchmal sagt man sich:
Gott sei Dank.

Und dennoch:
Man muss sich dem
Leid anderer widmen,
es nicht an sich herabtropfen
lassen und auf der anderen
Seite es aber auch nicht in einem
Helfersyndrom münden lassen.

Wie dem auch sei:
Heute war ein
denkwürdiger Tag.

traumvergessen 04.03.2011


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Kommentare (4)

tilli wenn solche Krankheit in der Familie oder Freundenkreis vorkommt.Ist es nicht leicht sich es vorzustellen.Solange man es selbst nicht erlebt, kann man diesen Schmerz der Familie nicht so gut nachvollziehen.Erst,wenn man selber mit diesen Schmerz konfrontiert ist,weiß man wie stark die ganze Familie sein muss.
Wenn ich mir noch was wünschen könnte, würde es ein würdiger schneller Tod sein.Ich möchte nicht,das mich meine Familie in solchen Zustand erleben müsste
Dein Gedicht ist ein Aufruf an Alle, damit jeder sich bewusst wird, wie schnell man im
Leben in die Welt des Schmerzens geraten kann.Darum ist jeder Tag ,ein schöner Tag,wenn man in mit vollen Sinnen erleben darf.
Viele Grüße Tilli
Ela48 Dein Gedicht zeigt die schnelle Veränderbarzeit des Lebens.
Jederzeit kann es einen selber treffen.
Man hört zu, nimmt Anteil und denkt nach.
Angehörige verbittern, weil sie sich ihr Leben anders vorgestellt haben.
Manche Menschen bekommen aber umso mehr Energie, weil dies "ich liebe ihn/sie" einen anderen Stellenwert bekommt.
Sehr oft wird die Innigkeit größer. Zeit, die sie miteinander verbringen können intensiver.
Sehr oft reift "Mensch" an diesem Geschehen.
Eigenartig, wie Mensch sich wandeln kann.
Es liegt in einem selbst, ohne das man im vorherein darüber wissen kann..

Wie werde ich einmal sein...?

herzliche Grüße, lieber Gerd, berührend..
Ela

omasigi wurde bei dem 24 jaehrigen Sohn einer befreundeten dt. Familie hier
Blutkrebs festgestellt.
Inzwischen hat er seiner ersten 7 Chemo's erhalten. Wir alle im Freundeskreis
waren schockiert.

Dein Gedicht hat mich sehr beruehrt.
omasigi
ladybird was Du mit Deinem Beitrag hier sagst und meinst....Mitleid ist ein Gefühl wie schalte ich es ab,als eh gefühlvoller Mensch? Und wie gehe ich damit um,es auzzuhalten,wenn ich nicht helfen kann? Jetzt muß ich mein Denken mal vor mein Fühlen bzw.Mitfühlen einsetzen,
diesen armen Menschen, von denen du sprichst,ist nicht geholfen, wenn ich in eine Depression falle,im Gegenteil, dann brauche ich ja auch wieder Hilfe.Also höre ich mir das Leid an und versuche auch Worte zu finden,doch gleichzeitig muß ich für mich für eine Distanz sorgen.Das ist nicht leicht, aber es ist erprobt.Das heißt nicht,daß mich jetzt Dein Artikel,oder anders Schlimmes immer gleich losläßt.
Es bleibt auch für mich denkwürdig,herzlichst Renate

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