Heute habe ich mein "Tier"..................

...diese Worte sprach immer eine Tante, wenn sie unmutiger Stimmung war und sich selbst nicht leiden konnte.
So geht es mir heute, ich habe mein "Tier", alles nervt und nichts geht voran. Und dann das Wochenende auch noch............
Die Spülmaschine steht auch noch mit gewaschenen Geschirr hier rum, in der Pfanne ist mir der Leberkäse angebrannt - und lustlos hänge ich am Compu rum. Ich mag heute nicht - meine Schwester ruft auch nicht an, ach, bin ich heute ein armer Wicht.
Und das "Tier" in mir wallt sich auf - "leg dich auf die Couch" - nein, ein bißchen an Gegenwehr sollte sein. Meine Rollator-Runden auf dem Hof konnte ich auch nicht laufen - zuviel Schnee. Natürlich - das paßt ja auch dazu- und immer stinkiger wurde der Tagesablauf.
Ich packte die Bahn- und Busfahrpläne aus und versuchte einen Weg zur Klinik rauszufinden. In meinem Kopf spielte sich ein Drama ab -- den Verbindungsweg gab es nicht mehr. Nun aber raus und ganz tief durchatmen - sowas gibt es nicht. In der Klinik anrufen? - die hatten mal ihren eigenen Chattel vom Bahnhof aus.
Der Pförtner bezeichnete sich gleich als "neu" hier und wußte nicht, von was ich sprach.
Okay - ich streiche den Tag aus meinem Gedächtnis - überstehe das Wochenende und fange von vorne an.
Ich pflege jetzt mein "Tier" und werde mit der Spülmachine sprechen.
Und in Selbstmitleid auf der Couch versinken.....
Diese eingeschränkte Beweglichkeit macht mich verrückt...

mit "tierischen" Grüßen
Euer narrisches Finchen