Heuler in Friedrichskoog
Die Fütterung der Raubtiere in der Seehundauffangstation Friedrichskoog.
Im Juni ist die Zeit, dass die Seehundbabys geboren werden. Die Kleinen können natürlich noch nicht gleich so gut schwimmen wie ihre Mütter. Darum werden sie auf Sandbänken abgelegt, wo sie warten müssen, während die Mütter auf Nahrungssuche sind. Immer wieder passiert es, dass junge Seehunde von ihren Müttern getrennt werden. Das kommt vor, wenn Seehundmütter verunglücken, oder wenn die Flut höher kommt als sonst (und die Jungtiere davon abgetrieben werden), oder wenn Spaziergänger zu nah an die Jungen heran kommen, oder wenn sie die vermeintlich mutterlosen Kleinen aufnehmen und aus falsch verstandener Tierliebe zur Station bringen. Die Jungtiere rufen oft laut nach ihrer Mutter. Das klingt laut und jämmerlich. Die Kleinen werden deshalb auch Heuler genannt. Meist aber kommt die Mutter nach ein paar Stunden zurück und kümmert sich um ihr Kleines.
Zur Zeit, also Ende Juli, sind weit über 200 Heuler in der Station in Friedrichskoog ganz im äußersten Südwesten Dithmarschens. Die Fütterungen der Heuler (3x am Tag) sind eine der Hauptattraktionen der Region. Jeden Tag kommen Hunderte Besucher, hauptsächlich Urlauber mit kleinen Kindern, aus allen Teilen Deutschlands. Es ist wirklich etwas ganz Besonderes, die vielen Heuler zu sehen und zu hören. Die Tiere werden in der Seehundstation Friedrichskoog aufgenommen, medizinisch betreut, und gefüttert. Am Anfang bekommen sie flüssige Nahrung, einen Milch-Hering-Brei über einen Schlauch direkt in den Magen. (Die Seehundbabys haben keinen Saugreflex. (Wenn die Mütter sie "säugen", lecken die Kleinen die stark fetthaltige Milch nur ab. Das wird in der Station den Besuchern erklärt.) Später müssen die Heuler lernen, Nahrung im Wasser aufzunehmen. Sie bekommen ganze Heringe ins Maul geschoben. Noch später müssen sie lernen, wie man Heringe fängt. Und wenn sie ein Gewicht von 25 Kilo erreicht haben und selbständig genug sind, werden die nun herangewachsenen Jungseehunde ausgewildert.
Dithmarschen ist bekannt für seine riesigen Kohlfelder. Hier sind Weißkohl und Mohrrüben gepflanzt.
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Bei der Zufahrt zu der Seehundstation Friedrichskoog steht dieser Stromkasten mit entsprechender Bemalung.
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Ein Blick von oben auf die vielen Becken, in denen jeweils bis zu zehn Heuler versorgt werden.
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Diesen Heulern geht es gut. man sieht, wie entspannt sie sich fühlen.
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Sind sie nicht niedlich, mit ihren großen schwarzen Augen?
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Um elf Uhr gibt es Futter. Nun warten die Kleinen auf ihr Futter.
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Die Betreuer kommen mit Eimern randvoll mit Heringen.
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Die Kleinen können es kaum erwarten.
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Es geht los.
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Gefüttert wird im Wasser. Ganze Heringe werden ihnen ins Maul geschoben.
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Im nächsten Becken warten die Heuler hungrig darauf, dass sie endlich an der Reihe sind und ihr Futter bekommen.
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Ein ganz kleiner will wieder raus aus dem Salzwasser. Aber er wird von der Pflegerin wieder zurück ins Wasser geschubst.
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Die Fütterung ist ein großes Erlebnis, für die Pflegerin, für die jungen Seehunde, und natürlich für die Zuschauer auch, die allerdings nicht nah an die Becken heran dürfen. Sie können alles von oben durch die offenen Fenster des Konferenzraumes beobachten.
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Mehrere große Möwen beobachten auch sehr aufmerksam die Fütterung und hoffen, dass für sie auch etwas abfällt.
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Diese Möwe hat sich bis in ein Becken gewagt, fliegt aber sofort wieder auf, denn die Seehunde, auch die kleinen, haben spitze Zähne...
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In der Seehundstation Friedrichskoog sind auch ein paar Kegelrobben. Kegelrobben sind die größten Raubtiere Deutschlands. Sie sind viel größer als Seehunde. Kegelrobben werfen ihre Babys mitten im Winter. Jetzt sind keine Kleinen hier zu sehen.
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Für die Betreuung müssen sie sich auf den Rücken legen, damit ihr Bauch abgetastet werden kann. So kann man ihren Gesundheitszustand beurteilen.
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Kegelrobben werden trainiert, auf Zeichen zu reagieren. Sich drehen, das Maul aufreißen und so bleiben, aus dem Wasser kommen, hinter dem Pfleger her zu robben, usw. Sie müssen auch freiwillig in die Kiste gehen, falls es mal nötig sein sollte, dass sie transportiert werden müssen.
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In der Kinderecke können Kinder eine Menge über Seehunde und Kegelrobben lernen und zeichnerisch verarbeiten, was sie gesehen haben.
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Blick hinüber zur Nordsee.
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