Herbstgedanken
….Der Herbst hat meistens viele Seiten,
die beinah gegensätzlich sind,
wie andere Gegebenheiten,
ein Buch, ein Baum, ein Kleid, ein Kind.
….Noch stets kann warm die Sonne scheinen,
verbreitet ringsum Wohlgefühl.
Es ist so friedlich, fast zum Weinen,
wird´s auch am Abend meist schon kühl.
….Sturmwinde können tödlich wehen,
verzweifelt kämpft das welke Laub.
Der Mensch kann kaum mehr aufrecht stehen,
es wächst die Einsicht: Ich bin Staub.
….Der Herbst hat meistens viele Seiten,
ein Übergang der Zeit, des Lichts,
Gelegenheit, um mitzugleiten
vom Stand der Reife hin zum Nichts.
Kommentare (6)
@Manfred36
Wir haben uns schon oft geirrt,
und werden uns stets wieder irren,
weil häufig gar nichts deutlich wird
im ständigen Gedankenflirren.
Dann hört das Denken eben auf
und zwar zugleich mit unserm Leben.
So ist nun mal des Lebens Lauf,
da hilft kein Strampeln und kein Streben.
Vielleicht ist es gar nicht so schlecht in Nichts zu gehen. Alles hört auf, die Kämpfe, emotionalen Wellengänge, Krankheiten ja auch die Liebe, die uns manchmal doch überfordert. Jedenfalls diese bedingungslose, wie sie eigentlich gedacht ist. Ja, vielleicht ist es wirklich gar nicht so schlecht.
Lieben Gruß
Brigitte
@Roxanna
Ja, vielleicht, vielleicht auch nicht. Das kann uns alles egal sein, wenn wir nicht mehr sind.
Oder es Interessiert uns nicht mehr - auch gut!
Man kann nur eines sicher wissen:
Wenn werden Menschen mal gestorben,
da geht ihr Körper nur verdorben.
Wer weiss, was kann der Geist geniessen...
(nicht trotzig, einfach doch hoffnungsvoll)
@Christine62laechel
Ich wäre ein elender Schuft, wollte ich die Hoffnungen anderer Leute zerstören. Im Gegenteil, ich freue mich, wo und wie auch immer neue Hoffnungen spriessen -
natürlich auch bei dir
Der Herbst vermittelt Abschiedsstimmung.
Wir sehen schwinden Grün und bunt.
Doch ist es der Natur nur Trimmung.
Tut nur ihr Leben nicht mehr kund.
Wenn wir „dem Nichts“ entgegengleiten,
nach reifem Leben, lang und rege,
ist es das Aus unserer Zeiten,
wir kennen keine andern Wege.
Wir wissen nicht, was danach wird.
Wir haben uns schon oft geirrt.