Herbstgedanken

Autor: ehemaliges Mitglied

Herbstgedanken

Herbstgedanken ...

Der Sommer geht, nimmt seine Wärme mit und lässt zum Trost die bunte Laubwelt des Herbstes einziehen.Die Nächte sind kühler geworden, aber noch schickte Väterchen Frost nicht seinen Vorboten, den Raureif, der die Natur oft so zart überzieht, dass auch das wunderschöne, eigenwillige Bilder zeigen kann.

Unsere Pflanzen mögen das schon nicht mehr, sie zeigen ihre Abwehr, färben nun ihr überflüssiges Laub, letzte Blüten werden braun oder vertrocknen trotz feuchterem Wetter ...

Noch zeigt sich hier kaum buntes Laub, es gab noch keinen Nachtfrost. Doch eine einzige Nacht genügt, um die Bäume zu umzustimmen. Ein paar nächtliche Temperaturen unter sieben Grad und sie reduzieren die Wasserzufuhr in ihre Kronen und stellen damit sicher, dass Väterchen Frost sie überwintern lässt, denn die Wasserzufuhr in ihrer Rinde darf nicht gefrieren.

Herbstbäume 21092010 006.jpg
Bunte Büsche 21092010 003.jpg

Herbstfärbung am Schulweg.jpg
Dann setzt die Laubfärbung ein, es ist ein farbenfrohes Abschiedsfest für den Spätsommer. Bald schon tanzen die ersten Blätter durch die Luft, bedecken die Böden. In den Wäldern sorgt das verrottende Laub dafür, dass ihre Nährstoffe nicht verloren gehen. Sie sind Nahrung für ihre Bäume, die im Frühjahr wieder ausschlagen und die Stoffe, die die Blätter mit auf den Boden nahmen, mit dem Wasser wieder in die Kronen steigen lassen. Diesen Kreislauf des Lebens nimmt der Mensch seinen Bäumen in den Gärten, weil er den Rasen darunter nicht verlieren will. Eigentlich ein Unsinn, denn so müssen wir unsere Gärten eben anderweitig düngen. Allerdings wird der „gute“ Gärtner das Laub an günstiger Stelle häufen, so dass auch Igel dort eine warme Überwinterung finden können.

Die Äcker sind zum großen Teil schon wieder saftig braun, neu für die Überwinterung bestellt. Die Zugvögel haben sich in ihr Winterquartier verabschiedet. Eichhörnchen sind fleißig dabei, Nüsse überall zu verstecken, um in einem harten Winter genug Nahrung zu finden. Auch damit unterstützen sie die Natur, denn so manche Nuss keimt in den Folgemonaten und sorgt dafür, dass ihre Art nicht ausstirbt. Oder dass ein Mensch in einem vergessenen Blumentopf im Frühjahr plötzlich einen frisch ausgeschlagenen jungen Walnussbaum vorfindet … Der Wind wird Walnüsse nicht ...zig Meter aus einem anderen Garten verweht haben.

Und die Frösche, die so manchen Sommerabend mit ihrem Konzert verzaubert – oder gestört – haben, suchen ihr frostgeschütztes Schlammbett auf dem Grund ihres kleinen Teiches auf. An so manchem langen kühlen Herbstabend hat unser Fröschlein noch vor der Wärme ausstrahlenden Teich-Beleuchtung gesessen und Insekten und vielleicht sogar ein Mäuschen gefangen, gefressen.

Doch das ist dann irgendwann vorbei. Der Herbst oder auch ein früher Winteranfang hat die bunten Blätter auf dem Boden zu einem graubraunen Belag verwelken lassen, der mit Hilfe der Winterwitterung für das Eindringen in den Boden sorgt und dient dann den Büschen und Bäumen im Frühling für neues wunderschönes Erwachen der Natur ...

Handyfoto vom Wegesrand 2008  045.jpg

Maerz 2008 003.jpg
 

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Kommentare (7)

ehemaliges Mitglied

Frösche fangen Mäuse? Das müssen aber Riesenfrösche sein, vielleicht mutiert?😉
fragt schmunzelt Jutta

ehemaliges Mitglied

@Juttchen 

Nee, nee, liebe Jutta - ich saß auf der Terrasse, wusste, dass unser Fröschlein ein ganz normaler brauner Frosch war, sah plötzlich am Teichrand das Mäuschen laufen. Nach einem Moment des Wegschauens, weils ja nix Interessantes zu sehen gab, blickte ich wieder hin und sah, dass das Mausschwänzchen aus dem Froschmaul ragte. Und dann war auch das im Maul verschwunden.

Kein Riesenfrosch, ich konnte es nicht fassen, war total ungläubig - aber die Maus war weg und der Frosch saß da gemütlich ...

ehemaliges Mitglied

@nnamttor44  
Das ist ja echt ein Ding!
Einen schönen Abend wünscht
Jutta

Syrdal


Nur gut, dass sich die Natur nicht durcheinander bringen lässt und wieder und wieder ihren gewohnten Wechsel der Jahreszeiten vollzieht. Wenigstens etwas, worauf wir Menschen uns noch verlassen können...

...denkt sich so bei deinen Herbstgedanken
Syrdal

ladybird

Liebe Uschi,
durch Deine sehr schönen Herbstgedanken fühlte ich mich an die Hand genommen und verfolgte auf diese Weise die nun beginnende dritte Jahreszeit, mit allen ihren Facetten, die Du so plastisch beschrieben hast.....
Auch im Herbst des Lebens kann es noch bunt sein
und diesen bunten, noch sonnigen Herbst wünsche ich Dir,liebe Uschi
herzlichst
Renate

 

ehemaliges Mitglied

@ladybird
Guten Morgen liebe Renate!

Jetzt hab ich den Kopf wieder ein wenig frei, um unbelastet Deinen lieben Kommentar zu beantworten. Es freut mich, dass Du wie ich diese "dritte Jahreszeit" genießen magst, sie bietet so viel Schönheit. Man muss ja nicht gleich gedanklich in den November rutschen, der für viele Menschen einfach wegen seiner grauen Zwischenzeiten zwischen Sommerschönheit und Frühlingserwachen ein trauriger Monat ist.

Genieße den schönen September, vielleicht folgt ja noch ein "Goldener Oktober", wünscht

Uschi

JuergenS

Es schleicht sich, täglich auf leisen Sohlen,
gelb und braun ein, sich das Grün zu holen,
das uns gefiel und das wir verlieren,
grün schleicht sich davon auf allen vieren,
wir warten und warten, dass grün wieder kommt,
doch meldet sich erst mal braunweiss, oft sogar prompt.
 


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