Tief im Herzen eingebrannt
ist ein Sehnen allerorten.
Uns als Heimweh oft benannt-
öffnet es die Seelenpforten.

Fest verwurzelt ist das Leben,
kreisend stets um jenen Ort,
und die Sehnsucht steht daneben,
mussten wir von dort einst fort.

Was prägt nur dies sanfte Fühlen,
das nicht jeder in sich trägt,
das mit tiefem, wehem Wühlen
unser Denken sehr geprägt.

Dort ist diese alte Sippe,
der kein andrer Ort bekannt,
eine andre durch Jahrhundert‘
wanderte von Land zu Land.

So erscheint der Heimat Licht
für die einen extra hell,
doch die Andren fühlen’s nicht,
sie treibt es stets von der Stell.

Und man singt der Heimat Lieder
mancher sucht sie, wenn er fern.
Im Erinnern leuchtet vielen
ganz vertraut der Heimat Stern.

Dort schien unsre Sonne heller
freundlicher der Menschen Wort.
Dreht sich hier die Welt auch schneller,
nie bin ich im Fühlen fort.

©FloravonBistram

Waldspaziergänge(floravonbistram)




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Kommentare (12)

ehemaliges Mitglied Das war für mich der Ort, wo ich aufgewachsen bin. Das Elternhaus, meine Eltern und Schwestern, meine vertraute Umgebung.
Als meine Eltern nicht mehr waren, verlagerte sich meine Heimat dahin, wo ich zusammen mit meinem Mann ein Haus gebaut und selber eine Famile gegründet habe. Dieser Ort in einer kleinen Stadt wurde dann meine neue Heimat. Da fühlte ich mich lange Zeit wohl und zu Hause.
Nach 33 Jahren habe ich diesen Ort und somit auch diese Heimat verlassen. Und seither habe ich das Heimatgefühl nicht mehr gefunden. Das sind jetzt schon fast 12 Jahre her.
Aber das ist meine Geschichte.
Lieben Gruss, Agathe
floravonbistram dass junge Menschen den Begriff Heimat noch nicht wirklich fühlen, sicher kommt das, je älter man wird. Und natürlich ist für viele Menschen das Internet ein Zuhause, denn hier trifft man Menschen, an denen einem etwas liegt. Also ganz so, wie wir in der Kindheit und Jugend Menschen, Freunde und Feinde draußen trafen. Die Erlebnisse prägen das Fühlen und mit der Erinnerung verbindet man das Fühlen mit Ereignissen, Erlebnissen.
Früher war die Familie der feste Kern, doch das ist vielfach heute nicht so. Es geht vieles schneller, oberflächlicher und so werden Begriffe auch verwaschener. Hinzu kommt, dass viele Deutsche es kaum noch wagen, sich offen zu bekennen: Jawohl, ich bin DEUTSCH, dieses Land ist meine Heimat und ich bin froh und stolz darüber. Nein, dann könnte man ja einen Stempel bekommen, der einen womöglich in ein falsches Licht rücken könnte.
So muss jeder für sich selber fühlen und deuten.
Danke Euch allen für die Kommentare.
Eure Flo
Pan ich reg mich überhaupt nicht auf.
Ich stelle nur fest! Und da sehe ich eben kein Positivum.
Schade ist dabei nur, dass der Begriff "Heimat" halt der jungen Generation anscheinend nichts mehr bieten kann. Vielleicht liegt das an der gestiegenen Mobilität der Menschheit, die "überall" zu Hause ist?
Sei es wie es sei, jeder hat seine Ansichten, nicht wahr?
Liebe Grüße ,
Horst
werderanerin nicht aufregen...so ist das wohl heute bei den jungen Leuten und ob man möchte oder nicht, das "Internet" gehört vielleicht wirklich dann zu dem Begriff "Heimat" in Zukunft dazu...warum eigentlich nicht...schließlich empfindet Jeder diesen Begriff anders, es gibt keine sture Definition, wie du es selbst festgestellt hast.

So ist das mit dem "Fortschritt"...locker sehen

Kristine
Pan eine Vielfalt von Eindrücken empfinde ich beim Lesen dieses Gedichts.
Jeder empfindet dieses Wort ein wenig anders, stelle ich fest.
"ein tiefes Gefühl"
"wo ich mich geborgen fühle"
"wo ich mich wohlfühle"
"da wo mein Herz ist"
das alles kann ich auch nachvollziehen.
Geschockt war ich dann doch von dem Satz
"da wo ich Internet empfangen kann ...???"
Heimat reduziert auf WLAN?
Ich musste doch erst einmal tief ein -und ausatmen. Wenn das Heimat sein sollte, dann möchte ich lieber in der Namib oder der Gobi leben!
Das Wort Heimat wurde schon so oft und viel missbraucht, dass eben dann auch nichts anderes mehr herauskommen kann.
Ich habe die Empfindung, dass ausgerechnet in Deutschland der Begriff Heimat kein Zuhause mehr hat. Wenn ich da das Nationalgefühl anderer Völker anschaue, verstärkt sich diese Ansicht immer mehr. (Wobei ich Nationalismus damit auf keinen Fall gleichsetzen will!)
Vielleicht verstehe ich aber nun den Ausdruck »Heimatlos« viel besser, denn damit verbindet sich all das, was man kennt, liebt, aber nicht mehr zurückhaben kann.
Wenn ich keine Heimat mehr habe, bin ich völlig allein - auch unter vielen Menschen!
Heimat? Heimat hat für mich immer etwas mit diesen Menschen zu tun.

Wie sagte meine Großmutter vor 75 Jahren in meiner Kindheit : "Heimat ist etwas Wunderbares. Aber zu Hause ist es viel schöner!!"
Grüße an Alle,
Horst
uschipohl Hallo Flo,

wunderschön in Verse gefaßt

Heimat ist dort
wo ich mich geborgen fühle

herzliche Grüße
uschi :)
Willy Das Gedicht war Anlass einer Diskussion im Familienkreis. Bei den jungen Leuten ist der Begriff Heimat noch nicht so durchgedrungen.
Meinung; Da wo ich Internet empfangen kann- ist Heimat. Ganz so abwegig fand ich die Meinung gar nicht.

lg
Sweder
Roxanna habe ich zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl, eine Heimat zu haben, zuhause zu sein. Immer hatte ich das Gefühl der Heimatlosigkeit, das eigentlich das Gefühl meiner Eltern war, die 1945 ihre Heimat verlassen mussten. Sie haben mir das Gefühl vermittelt, dort war unsere Heimat. Und obwohl ich ja dort nie gelebt habe, hat sich so eine Sehnsucht entwickelt, ja dort war alles schön und vertraut. Heimat hat etwas mit dem Gefühl der Geborgenheit und des Vertrautseins, der Zugehörigkeit zu tun. Eigentlich muss das nicht an einen Ort gebunden sein und doch ist es oft so, weil ich das eben an diesem einen Ort erlebt habe.
Wie du es in Worte gefasst hast, liebe Flora, hat mich berührt. Danke für dieses Gedicht.

LG
Roxanna
Willy Ein wunderschönes Gedicht und man erinnert sich und an gestern und heute- die ihre Heimat verloren.

lg
Sweder

Anbei ein altes Kinderlied aus der DDR- lange her
immergruen ist da, wo mein Herz ist. Meinen Geburtsort habe ich schon früh verlassen und immer wieder andere Aufenthaltsorte gefunden. Aber als Heimat kann ich nur einen einzigen Ort benennen, und im Fühlen liebe Flo, bin ich wie Du, immer dort.
Liebe Grüße
vom immergruen
Tulpenbluete13 ich schliesse mich den Worten von Kristine voll an. Heimat ist da wo ich mich wohlfühle- ein Gefühl, das in mir ist.
So wie du es sehr einrucksvoll beschrieben hast, liebe Flo, ist es für jeden etwa anderes. Manche finden es nie und werden ewig auf der Suche sein.
LG Grüsse
Angelika
werderanerin wurde hier schon mehrfach thematisiert, aber es ist immer wieder interessant, empfindet Jeder anders...

Für mich ist Heimat kein Ort, keine Gegend, kein Land...für mich ist Heimat ein ganz tiefes Gefühl in mir..., das mir zeigt, hier und jetzt fühle ich mich wohl und dazu gehören auch immer Menschen, die ich von Herzen liebe, die schöne Natur mit all ihren Facetten und wunderschönen Jahreszeiten...das macht Heimat für mich aus !

Kristine

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