Gärten- Blumen- und Bäume-Oasen der Stille im täglichen Geräuschemeer
Die Idee eines solchen Blogs in einer Zusammenfassung von Gärten und Parks kam mir im Garten meiner Freundin Teresa.
Dieses Fleckchen Erde, von ihr gehegt und gepflegt, ist der Ausgleich zum täglichen Stress.
Vor 30 Jahren hatte sie mit ihrem Garten begonnen.
Es ist ein ständiges Wachsen und Vergehen. Letzteres traf jetzt einen alten Apfelbaum, an dessen Stelle wieder anderes wächst.
Wir waren eingeladen, zum jährlichen Grillfest. Dieser Termin läßt uns alle schon in helle Vorfreude geraten.
Ich erlebe das jetzt schon seit vielen Jahren und es ist jedes Mal ein besonderer Abend.
Es gab witzige Begebenheiten, die im Geschehen für die Betroffenen nicht ganz so witzig waren, die aber inzwischen herzlich darüber lachen können.
Z.B. als eine Freundin mit Eis für die Getränke im Kübel vom Auto auf dem Weg zum Garten war, der Himmel die Schleusen öffnete und sie tropfnass mit eiskalt gekühltem Bauch durch den Container im Garten erschien.
Doch Teresa ist auch für solche Vorkommnisse gerüstet.
Vor 2 Jahren gab es einen Abend unter einem unendlichen Sternenhimmel. Sie funkelten oben und um uns herum die Glühwürmchen.
An diesem Abend berichtete Teresa einige Erlebnisse aus ihrem und ihres Vaters Leben, nachdem ich die Glocke des Leitschafes, die auf der Terrasse ihren Platz gefunden erzählte.
Der Halsreif an der Glocke ist aus Olivenholz gearbeitet und glänzt noch heute vom Wollfett der Schafe.
Solche Reifen schnitzte ihr Vater in den Ruhepausen der Schafe.
Sie erinnert sich daran, dass sie im Schatten mit ihm saß und während er daran arbeitete, ihr Märchen, Geschichten erzählte oder die vielen Fragen, die ein kleines Mädel zur Welt hat, versuchte zu beantworten.
Ihr Vater war im Süden Italiens selbständiger Schäfer mit einer Herde von ca. 800 Schafen.
Oft hat sie ihn als Kind bei der Arbeit begleiten dürfen und das Leben mit den Tieren hautnah erlebt.
So transporte sie in einer kleinen Wanne, die im Süden auf dem Kopf getragen wird, ein neugeborenes Schaf nach Hause.
Sie lachte herzlich in der Erinnerung und meinte, dass das winzige Tierchen nicht schwer gewesen sei, aber in der Wanne randalierte.
Sie erinnere sich an die Angst, dass das Tierchen evtl. aus der Wanne springen würde, aber auch, dass sie stolz darauf gewesen sei, es tragen zu dürfen.
Ein anderes Mal hatte ihr Vater vergessen, zum Vesperbrot den Käse einzupacken.
Sie hatte sich so auf den Käse gefreut, und nun gab es trockenes Brot mit einer Kräuter und Zwiebelauflage.
Die Kräuter hatte ihr Vater gepflückt, die Zwiebel war im Rucksack.
Und, sagte sie zu uns, es hat mich nicht gestört. Der Hunger war groß, satt sind wir geworden. Dazu gab es das klare Quellwasser, dessen Geschmack sie nie wieder so gefunden hat.
Doch wenn sie zu Hause bei einem Essen, das ihr nicht so passte schmollte, erinnerte sie ihr Vater an das grandiose Vesper von Brot, Kräutern und Zwiebeln.
Sie berichtete weiter, dass die Schafszucht eingestellt wurde, da es keinen Bruder gab. In Italien können nur Männer Schäfer werden.
Die Zeiten hatten sich verändert. Die einst sehr begehrte Wolle und deren Preis brach im Laufe der Industrialisierung ein und war nicht mehr Gewinn bringend zu verkaufen.
Ihr Vater fand in einer hiesigen Gärtnerei eine gute Anstellung, so dass er weiter mit dem Wachstum und der Natur verbunden bleiben konnte.
Auf diese Weise kam die Familie nach Deutschland.
So lange er lebte, war er oft im Garten und half, brachte Ideen ein und war damit glücklich.
Teresas Garten war und ist ein Mittelpunkt in der großen Familie.
Und dieser Mittelpunkt ist bis heute erhalten - erweitert auf die Freunde, Kolleginnen, Tochter und deren Freunde.
Meli
Teresas Garten
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