Fee Lavendelchen und ihre Freunde
Kapitel 7. Zu Besuch bei den Großeltern
Kap schrumpfte zu einer kleinen, aber festen starken Wolke, fiel tiefer und sagte zu Darinka:
“Setz dich! Nimm Platz!”
Das Mädchen setzte sich vorsichtig auf die sanfte, weiche und kühle Oberfläche hin. Mit einer Hand drückte die Wanderin Toscha an sich, und mit der anderen hielt sie sich fest an den Rand der Wolke, die schnell und leise nach oben flog. Die Lavendelfee flatterte unweit der Wolke. In der Nähe des Kinderzentrums landeten sie, um Geschenke für ihre Großmutter zu holen: ein interessantes Buch «Legenden der Sonnenhalbinsel» und einen Blumenstrauß aus Lavendelzweigen.
Die Freunde flogen so hoch, dass die Menschen ihnen wie Ameisen schienen. Lavendelchen war müde und setzte sich auch neben Darinka und Toscha auf die Wolke. Die Freunde flogen schnell über die Halbinsel. Früher grün und leuchtend, ist sie jetzt grau und schmutzig geworden.
Die Reisenden schauten bitter auf die abgeholzten Teile des Waldes, auf die seichtgewordenen Flüsse und Seen, auf die Ansammlung von militärischer Ausrüstung des Bösewichts…
Die Wolke näherte sich der Grenze. Unten war eine graue, staubige Straße zu sehen, auf der Menschen mit Koffern und Taschen unterwegs waren. So gingen sie von einer Grenze zur anderen. Und dann flogen die Freunde schon über grüne Wiesen, goldene Weizen-und Sonnenblumenfelder, blaue Flüsse und Seen, kleine Dörfer, große und nicht so große Städte. Es war die Heimat, die geliebte gelb-blaue Heimat. Lavendelchen konnte nicht ruhig sitzen: es lief von einem Rand der Wolke zum anderen, rollte mehrmals herunter, flog dann um seine neuen Freunde herum und bewunderte die Schönheit des wunderbaren Ortes.
Bald flogen die Reisenden über das malerische Tal. Dort befand sich ein kleines Dorf, durch das ein Fluss mit klarem Wasser floss. Daneben waren Weizenfelder, und in der Ferne hob sich dunkel der Wald ab.
“Da ist das Haus meiner Großmutter!” rief Darinka mit Begeisterung aus. “Komm runter, Kap! Wir sind angekommen!”
Die Freunde sahen ein ordentlich weiß getünchtes Haus mit einem roten Dach. Um es herum einen Garten, einen Gemüsegarten und viele Blumen. Ein großer Hund saß neben der Hundehütte und schaute überrascht auf die seltsame Wolke mit Darinka, Lavendel und Toscha, die langsam auf den Boden runterflogen. Auf der Außentreppe lag ein roter Kater. Als er die unerwarteten Gäste sah, bog er seinen Rücken und fauchte. Aber der Hund erkannte Darinka, die früher oft bei den Großeltern zu Besuch war. Er wedelte mit seinem Schwanz und fing fröhlich an zu bellen, dann begann auch der Kater zu schnurren. Darinkas Oma hörte den Lärm und kam aus dem Haus. Sie schlug überrascht die Hände zusammen, als sie ihre geliebte Enkelin sah, und eilte sie zu umarmen. Die Großmutter freute sich sehr, dass sie ihre liebe Darinka wieder sah, sie küsste und umarmte fest ihre Enkelin.
Die Frau begrüßte herzlich Darinkas Freunde. Sie war natürlich sehr überrascht, solche ungewöhnlichen Gäste zu sehen. War aber sehr froh, als alle sie zu ihrem Geburtstag freundlich grüßten. Darinka umarmte ihre geliebte Oma, küsste sie und schenkte ihr das Buch. Lavendelchen überreichte den Blumenstrauß, und Kap flog davon um Blumen, Garten und Gemüsegarten zu gießen.
Aus dem Garten lief bereits der frohe und aufgeregte Großvater.
“Ihr habt geschafft, zum Geburtstagsessen zu kommen!” Er freute sich, seine Enkelin zu umarmen und ihre Freunde kennenzulernen.
Sie setzten sich zum Mittagessen in die Gartenlaube. Borschtsch, Piroggen, gefüllte Pfannkuchen, Wareniki … alles war so lecker! Und dann gab es Tee mit Apfelkuchen und Erdbeermarmelade. Es war so gut mit den Freunden zusammen zu sitzen, mit den Großeltern zu sprechen, die Heimatluft frei zu atmen. Man wollte sich wirklich nicht trennen! Aber es war an der Zeit zurückzukehren.
Der Heimflug war ein bisschen traurig. Die Reisenden erinnerten sich an die Großeltern, ihr gemütliches Haus, den Garten mit saftigen Früchten auf den Bäumen und bewunderten die malerische Aussicht. Als die Freunde die Halbinsel erreichten, änderte sich der Boden unter ihnen, alles wurde wieder grau und unansehnlich.
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