Es war einmal ...

Dem Schüleralter längst entwachsen,
den Kopf vom Alltag übervoll,
wahrlich nicht Zeit für dumme Faxen,
weil   "älles ebbes brenga"   soll.

Doch trotz der rauhen Wirklichkeit,
ließ mich nie los bei allem Streben,
ein Wunsch aus meiner Kinderzeit,
von dem ich träumt' ein halbes Leben.

Und eines Tages las ich dann,
die Anzeige im Zeitungsblatt,
da stand, dass jeder kommen kann,
der Freud am Musizieren hat.

Ganz schnell entschlossen, an dem Tag
meld' ich zum Unterricht mich an,
es komme, was da kommen mag,
mit frischem Mut mach ich mich dran.

Was kümmerts mich, wenn alles schmunzelt,
komm aus dem Übungsraum ich dann,
  ( ich war ja schon im Oma-Alter )
oder die Stirne auch noch runzelt,
weil man es nicht begreifen kann.
 
Wenn sie nur wüßten, was ich fühl,
wenn ich beim Üben dann zuhaus,
-zigmal die schönen Lieder spiel ...
und rings um mich s'Orchester braust.
  
      
              *     *     *    *     *
 

Dies alles ist schon Jahre her,
verstummt sind jene Melodien,
hör keine Tastenklänge mehr,
die einstens Glücksgefühl verliehen.

Nur manchmal fallen meine Blicke,
voll Andacht auf mein Instrument,
das schweigend fügt sich ins Geschicke
und wartend in der Ecke "pennt"!

Ganz selten noch, doch ab und an,
spiel ich bekannte Melodien,
( jetzt jedoch mit der Muha )
und mit den Tönen flieg ich dann,
ins Land der tausend Fantasien.