Die letzte Rose


Des Sommers allerletzter Zeuge
steht einsam dort am Mauerwerk.
Vertrocknet sind die kahlen Zweige,
das rührt zutiefst den Gartenzwerg.

"Ich möcht' dich an mein Herzlein drücken,
du Schöne"

seufzt der kleine Wicht
"Willst du dich nicht ein wenig bücken?"

Jedoch das Röslein hört ihn nicht.

Erfrierend steht es an der Mauer
und träumt von warmem Sonnenschein,
von Bienchen, sanftem Regenschauer ...
Vergeblich hofft der Zwerg aus Stein.

So muss am End er miterleben,
wie's Röslein, das er so verehrt,
vom wilden Sturm total zerfleddert,
der schönen Welt "den Rücken kehrt".

 
                   
Das Zwerglein seufzt nun ganz betroffen …
„ich will im Frühling wieder hoffen !!!“

 
Und als die Rosenknospen sprangen
im Wonnemonat Mai,
wartet das Zwerglein voller Bangen,
doch   s i e   war nicht dabei.
Da seufzt der kleine Gartenwicht:
"Nein, eine andere will ich nicht!"

So bleibt der kleine Zwerg aus Stein,
im Rosenblütenmeer   a l l e i n  ...
 

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Kommentare (2)

Syrdal


Es tröstet sich der Gartenwicht
mit hübschen Vergissmeinichtbblüten,
diese sind zwar ein wenig schlicht,
Trost aber können sie ihm bieten.

...beobachtet - mit Grüßen zum Wochenende
Syrdal

debi

@Syrdal  

020.JPG

Wie recht du hast, lieber Syrdal ... Vergissmeinnicht sind meine
"Blümchen Wunderhold"  und jenen hab ich schonmal ein längeres
Gedicht gewidmet :-)

Das kleine Blümchen Wunderhold

Vielen Dank und bitte entschuldige, dass ich erst heute auf deine Zuschrift reagiere 😪
Liebe Grüße und alles Gute
wünscht debi


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