Erste Person Plural
Erste Person Plural
Die Geschichte meiner vielen Persönlichkeiten.
Beim Recherchieren für mein eigenes Buch fiel mir dieses über 400 Seiten starke Taschenbuch in die Hände. Ein Erfahrungsbericht über multiple Persönlichkeiten wird als autobiografischer Roman präsentiert.
Ich wollte ursprünglich nur darin blättern bzw. diagonal lesen. Es ging mir um gespaltene Persönlichkeiten. Mit dem Fach-Terminus "Dissoziative Identitätsstörung" war ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht vertraut. Ich wollte wissen, ob durch obsessiven Alkoholmissbrauch sich Persönlichkeiten spalten können. In meiner Zeit als aktiver Alkoholiker war es immer wieder vorgekommen, dass sich mein "Dämon" meldete und mich beherrschte. Das konnte ich natürlich niemand erzählen, ich wäre in der "Klapse" gelandet.
Der Autor, Cameron West, berichtet von bis zu 24 Personen in seinem Körper. Und man lernt sie kennen: Mädchen und Buben, Frauen und Männer, Dichter und Künstler, manchmal überlappen sie sich. In bald heiteren, bald tragischen Episoden, manchmal hochdramatischen Momenten gewährt dieser Bericht einen eindrucksvollen und fesselnden Einblick in die Erlebniswelt eines außergewöhnlichen Menschen.
Cameron West nennt diese Personen - seine Kumpane. Einer davon ist: Strull
Zitat:
Strull ist um die Dreißig. Er war ein schmiegsames Sexinstrument, existierte einzig als Lustobjekt der Frauen und tauchte jedesmal auf, wenn mir eine Frau, gleich welchen Alters, irgendwie freundlich begegnete. Strull spricht zwar auch jetzt noch auf weibliche Aufmerksamkeit an, hat aber sein Rollenverhalten inzwischen dahingehend geändert, dass er den jüngeren Alter Egos zur Säte steht. Neuerdings kommt er nur noch in der Therapie zum Vorschein, und auch da eher selten.
FranzFink
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