eine Tür fiel zu.....


... hinter mir. Der Dackel stand mit mir auf der Straße - zum Glück -, doch der Schlüssel, der hing drin.
Naja, gehen wir mal zum Bäcker rauf und drehen noch 'ne schöne Gassi-Runde, vielleicht fällt mir währenddessen noch was ein.
Ein Reserve-Schlüssel war ja noch versteckt, den hoffentlich der Besuch vom Wo--Nachbarn wieder zurück gehangen hatte.
Inzwischen hatte sich der Nachbarhund,Maxi, auch noch angeschlossen und beide warteten nun beim Bäcker vor der Tür.
Ich kaufte zwei Brezen und eine Semmel und wir liefen in Richtung Wald, dorthin wo unsere Spielbank an der kleinen Kapelle stand.
Ich warf das Bällchen und jedesmal, wenn es vor meinen Füßen abgelegt wurde, dann gab es ein Stück Brezel zur Belohnung. Ich aß meine Semmel trocken aus der Hand.
Die Kirchturm-Uhr schlug 2x. Aha, jetzt sollten wir wieder nach Hause gehen - es ist Zeit.
Zu Hause angekommen ging ich in den Heizungsraum, griff um eine bestimmte Ecke rum und wollte es nicht glauben.....de Schlüssel hing nicht da.
Der Besuch hatte ihn mitgenommen.
Und nun?
Ich inspizierte die Gartenkammer und suchte nach Beil oder Hammer.
Die Hintertür mit normalen Fensterglas noch ausgerüstet, die erschien mir relativ leicht einzuschlagen.
"Hunde, geht mal weg - verdammt könnt ihr nicht woanders stehen?"
Ich nahm den Spaten, setzte an......das war zu vorsichtig, es mißlang.
Die Hunde hingen mit den Nasen direkt am Türspalt dran.
Noch ein Schlag und noch einer und dann klirrte es und die Scherben flogen in der Gegend rum. Die Hunde haben sich erschrocken und liefen zum Obstgarten hin. Das war mir sehr recht, denn die Tür hatte noch ein Innenfenster.
Aber jetzt mit Schwung und Juchhee die zweite Scheibe auch noch durch.
Schnell die spitzen Teile noch einigermaßen platt gemacht und ich streckte meinen Arm durch das große Loch zum Schlüssel hin.
Ich wußte, daß er von innen steckt. Aufgeschlossen, schnell den Handfeger und Schaufel geholt und grob aufgekehrt.
Gerade noch geschafft bis die Hund aus dem Garten kamen und sich ein Leckerlie in der Küche abholen wollten. Maxi nach Hause schicken und die Dackeline sperrte ich im Wohnzimmer ein.
Jetzt war Ruhe und ich konnte mich um die Splitter kümmern.
Die größeren Teile aufgesammelt und dann mit Staubsauger den geteerten Innenhof abgesaugt. Und je nachdem, wo ich stand, glitzerten noch immer kleine Splitter in der Sonne. Der Staubsauger war irgendwann beleidigt - ich leerte ihn wieder aus und meine Dackeline quietschte im Wohnzimmer in den höchsten Tönen rum.
Nach der dritten Füllung von Steinen und Splittern war ich mir dann sicher, daß sie doch wieder rauslaufen könnte.
Doch mal soll es nicht glauben, am Abend suchte ich ihre Pfötchen ab und siehe doch, da steckte ein kleines Stückchen doch in ihrem Ballen drin.
Ich spülte ihre Pfoten ab und dann war es gut mit dem Loch in der Hintertür.
Aber seitdem habe ich einen Ersatz-Schlüssel noch extra versteckt. Das passiert mir nicht noch einmal, hoffe ich.
mit klirrenden Grüßen
Euer Moni-Finchen


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Kommentare (1)

Traute Du armes Unglücksmädchen. Habt ihr denn wenigstens einen Glaser im Ort?
Es lässt sich trefflich schmunzeln wenn man nicht gerade der Betroffene ist.
Aber zu helfen hast Du Dir gewusst. Wir Kriegskinder mussten immer Auswege suchen und meistens fanden wir einen.
Ich wünsche Dir ein wenig mehr Ruhe, denn in der Hast und Eile, zwei drei Dinge auf einmal zu machen, unterlaufen solche Fehler.
Es war wieder eine von Deinen ganz besonders Lesenswerten. Ohne Schadenfreude, gratuliert Dir Traute, zum Geschriebenen und zum Ausweg finden.

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