Eine ganz alltägliche Betrachtung


Die einen reden von „genialer Unordnung“ und sind sogar noch stolz darauf, andern tut es fast körperlich weh, wenn ein Papierchen am Boden liegt.
Übertriebene Schlamperei auf der einen, übertriebene Ordnungsliebe auf der andern Seite. Wie fast immer liegt es nahe, den „goldenen Mittelweg“ zu wählen.

Nur wie sieht der aus?

Gemässigte Ordnung ist etwas Schönes, Vernünftiges, Hilfreiches. Weil Ordnung Zeit spart und Übersicht ermöglicht. Doch niemals soll man der Sklave seiner Ordnungsliebe werden.
Ins Aufräumen sollte man gerade soviel Zeit investieren, um einen möglichst reibungslosen Tagesablauf zu gewährleisten. Der Pedant macht den Fehler , dass er ununterbrochen damit beschäftigt ist, Ordnung zu schaffen und Ordnung zu halten.
Da ist er stur und anderes muss zurückstehen. Die Ordnung geht ihm über alles!

Der Schlampige dagegen lässt alles zusammenkommen, rafft sich schliesslich zu einer Aufräumaktion auf und ist anschliessend so erschöpft, dass er die nächste Zeit erst einmal die Nase vom Ordnung machen voll hat.

Ordnung ist das halbe Leben:
ein altes, von Müttern gern zitiertes Sprichwort. Aber es ist was dran: Denn wer gelernt hat, in äusserlichen Dingen auf ein vernünftiges Mass an Ordnung zu achten, der hat in der Regel auch sein Leben fest im Griff. Weil er begriffen hat, dass Dinge, die man gleich erledigt, letztlich weniger zeitraubend und weniger unangenehm sind als das, was man endlos vor sich herschiebt.
Eine Einsicht , die all denjenigen fehlt, die die Schlampigkeit zu ihrer Lebensphilosophie gemacht haben.

Hinter Schlampigkeit steckt aber nicht selten Faulheit und die Angst vor Entscheidungen, vor Aktivität - im privaten wie im persönlichen Bereich. Arbeiten wie auch Entscheidungen . Arbeiten und Entscheidungen werden lieber erst morgen in Angriff genommen , “weil man dann in besserer Stimmung ist !“

Auch das andere Extrem , der pedantische Mensch , kämpft im privaten wie im beruflichen Bereich mit Schwierigkeiten. Pedantische Menschen sind so sehr an bestimmte Ordnungen gewöhnt und halten so hartnäckig daran fest, dass sie unfähig sind, sich auf Neues, Überraschendes einzustellen. Sie sind in ihren Prinzipien erstarrt, dass sie sich an veränderte Situationen im Privatleben oder Beruf nur schwer gewöhnen können.

Und für sie bricht eine mittlere Katastrophe schon dann aus, wenn auf dem Schreibtisch einmal ein Bleistift anders liegt als sonst..
Veränderung löst hier immer Hilflosigkeit aus.

Am glücklichsten ist der Mensch, der eine Portion Unbekümmertheit und Flexibilität mit dem genau dem Schuss Ordnungsliebe mixt, der das Leben angenehm macht!

Und wie haltet ihr es mit dem Spruch: "Wer immer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen!"?

Luchs35

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