Ein wundervoller Nachmittag !!
Der Garten ist voller Düfte und Geräusche, vorbei streichender Lüftchen und sich bewegender Schatten der Blätter des Baumes über mir.
Eigentlich dachte ich, du bist in Genf bei dieser Tagung, doch nun stehst du im flimmernden Licht zwischen mir und dem Sonnenlicht und wirfst einen fluoreszierenden Schatten über mich. Deine Konturen verschwimmen im gleißenden Licht und ich kneife meine Augen zusammen, um dich zu erkennen.
Ich drücke mich noch tiefer in den weichen Gartenstuhl zurück, umklammere mit beiden Händen die Lehne an den Seiten und bewege leicht mein linkes Bein hin und her. Das verschafft mir ein wenig Freiheit für meinen plötzlich angespannten Körper.
Warum sprichst du kein Wort? Ich nehme nur deinen typischen Geruch nach Moos und frischem Holz wahr, gemischt mit diesem erotischen Moschus, das mich jedes Mal verrückt macht. Es ist ein Geruch, der durch mich hindurch, direkt in mein Lustzentrum vorprescht und macht, dass es eng wird in mir, dass es pocht und wie ein Hammer in einer leeren Halle dröhnt.
Ich schließe meine Augen und spüre, dass du näher kommst. Du stehst nun am Ende der Fußstütze und beugst dich über mich. Meine Lippen öffnen sich ein wenig, doch sie warten vergebens, denn dein Mund nähert sich meinem Chiffonkleid, eine Hand gleitet in den Ausschnitt und sucht nach den Knospen darin.
Ohja, es taucht die Erinnerung an unsere letzte Nacht auf, in der du sie unendliche Minuten, oder waren es Stunden lang, liebkost und geküßt hast, sie mit Lippen und deiner Zunge fast verrückt werden ließest.
Nun, in diesen Momenten bin ich auf dem Weg dahin und ich liebe diesen Weg. Er führt mich durch blühende Gärten mit Feuerblumen darin, Blumen die nach mir mit geöffneter Blüte greifen, die mich verzehren wollen. Blätter die mich umfangen, meinen Leib mit ihren haarigen Fühlern umschmeicheln, dann wieder wie Brennesseln zum Glühen und Zucken bringen. Meine kleinen Schreie werden einfach ignoriert oder sogar noch als Ansporn betrachtet.
Sind es die Stiele dieser Feuerblumen, oder sind es deine suchenden Hände, die versuchen unter dem knisternden Stoff meine Haut zu fühlen, unter sie zu dringen und die einzelnen Nervenspitzen zu erreichen, um sie zu zwirbeln, zu drehen und miteinander zu verflechten?
Ich sehe diese Spitzen tiefrot und glühend aufleuchten, bei jeder deiner Berührungen zu zucken und dem Wahnsinn nahe, schreie ich deinen Namen in den stillen Garten.
Flattern einige Vögel auf, oder sind es die Flügel meiner Fantasie die mich streifen, spüre ich den Windhauch von Schmetterlingsflügel auf meinem Gesicht?
Plötzlich dreht sich der ganze Garten wie ein Karussel, immer wieder kommt dein Gesicht in den Mittelpunkt und verschwindet wieder, bunte Luftballons steigen auf und ich spüre, wie sich mein Körper wie eine Feder empor hebt und von dir gehalten wird.
Deine starken Männerarme tragen mich, heben mich empor und dein Mund gleitet nun meinem Körper entlang, taucht zwischen meine Schenkel und sucht zuckende und glühende Punkte, saugt sich fest, läßt die Sonne immer gleißender, fast weiß werden und saugt auch den Sauerstoff aus dieser gläsernen Glocke, in der wir uns befinden, bis fast ein Vakuum entsteht.
Das Blut wird an die Oberfläche des Körpers getrieben, die Augenhöhlen werden zu klein und das Sausen und Brausen in den Ohren wird zu einem Sturm.
Jaja, halte mich, kämpfe mit den Feuerblumen, dem dröhnenden Herzen und dem zuckenden Leib.
Sind Minuten, Stunden vergangen, ist die Sonne hinter dem Haus auch fast verschwunden, dieser innere Sturm wirbelt weiterhin alles durcheinander, doch die Schmetterlinge verschwinden langsam und auch das Dröhnen wird langsam leiser.
Ich öffne meine Augen einen Spalt und blinzle in die Sonne, die nun ein wenig von dem Haus und dem Baum gegenüber verdeckt wird und dessen Zweige und Blätter ihre Schatten auf mir tanzen lassen.
Schade, du bist also doch in Genf, aber es war trotzdem ein wundervoller Nachmittag!
Kommentare (3)
pilli †
wenn die leidenschaft, geweckt durch hausfrauliche schlüpfer-erotik, an die forentüre pocht, rennt oftmals der verstand zum fenster raus!
ehemaliges Mitglied
Deine Geschichten machen süchtig, liebe Joana. Sehr, sehr schön. Was sind Männer doch für Stümper, wenn sie sich an erotischen Geschichten versuchen. Günter
Den Verstand können wir getrost in anderen Situationen benutzen.
Liebe Grüße Wichtel