Ein Mensch
Ein Mensch, geplagt von Alltagssorgen,
bedenkt bereits am frühen Morgen:
"Was muss ich heute noch besorgen?"
Er bräuchte Klopapier und Wein,
auch zwei Stück Kuchen soll‘n es sein,
womöglich schaut die Tochter rein.
Die Nachbarin von nebenan,
sie schaut ums Eck und fragt ihn dann:
"Packst du mal eben hier mit an?"
Natürlich ist er hilfsbereit,
das macht er gerne, jederzeit!
Es schmeichelt seiner Eitelkeit.
Der Lohn ist selbstgeback’ner Kuchen,
den solltet ihr erstmal versuchen!
Es lohnt, die Bäck’rin zu besuchen.
Jetzt hat er nur noch ein Problem:
Soll er nun bis zum Marktplatz geh’n?
Dort kann man Schulzes Laden sehn.
Ach nein,
das kurze Stück zum Supermarkt
fährt er, weil man so praktisch parkt,
mit seinem neuen SUV*,
der Triebstoff braucht wie’s liebe Vieh
das Wasser aus dem Eimer säuft –
bevor er läuft!
* gesprochen: es-ju-wi
Kommentare (3)
Gedichte sollen erhaben sein,
sollen vom Alltag uns befrei'n.
Stattdessen hältst du uns da vors Gesicht
unsere Mindestwahrnehmungspflicht,
wie optimal wir sie gestalten sollten,
als wenn wir das nicht alle wollten.
Ein Bisschen Schlamp und Schlendrian,
steht wohl im Alter doch auch noch an.
Diesen wohlverdienten Schlendrian lebe ich doch selber aus!
Schon weil ich ein Pack von 6 x 1,5 l Mineralwasser gerade noch heben, aber nicht mehr weit tragen kann bzw. darf.
Was bleibt mir da anderes übrig, als das Auto zu nehmen
Manchmal habe ich den Eindruck, dass einem viel zu viel durch den Kopf geht..., ja klar, weil man mehr Zeit hat. Für mich ist es ähnlich, mache mir auch "Plänchen" aber nicht zu viele, denn ich mag es auch gern sehr spontan, das sind nämlich meistens die schönsten Sachen.
Kristine