Ein falscher Schritt
Ob schlechtes Wetter es mal wär‘, ob müde mal geworden,
man passt mal nicht gut auf, und so man macht sich dann auch Sorgen.
Ein blödes Wörtchen, dummer Witz, die man hat nicht verschwiegen,
die können einem Andern dann schwer an dem Herzen liegen.
Gar nicht böswillig ja gemeint, trotzdem ist es geschehen;
es wäre wichtig eig'ne Schuld dann nicht zu übersehen.
Auch großen Leuten war es mal passiert mit Uppss gewesen;
es gibt sogar paar Bücher wo man kann darüber lesen.
Doch wenn die Absicht stand da drin, wird man es anders nennen;
es heißt von solchen Leuten weg in fremde Länder rennen.
Mal kannst vergeben, hundert Mal, dann ist es aus endgültig,
denn ja so heilig wie Herr Gott muss man nicht sein doch schließlich.
😊
Kommentare (8)
@Rosi65
Ja, liebe Rosi, an dieses Ereignis kann ich mich erinnern. Da wo ich damals lebte wurde es mit totalem Verständnis angenommen.
Diese faux pas - Fälle sind vor allem für diejenigen "Täter" schwer zu vertragen, die sonst wirklich nette und kultivierte Menschen sind, und plötzlich eine Dummheit unbedacht gesagt, oder eine Geste gemacht, oder was auch immer. Heutzutage gibt es, auch im Internet, immer wieder neue Mitteilungen darüber, was so ein Sänger, oder ein Sportler, eine Politikerin... Es geschieht einfach, und manches bleibt sogar für immer im Gedächnis der Zeitzeugen. Alles menschlich, wenn wirklich nicht absichtlich. :)
Mit lieben Grüßen
Christine
Es kommt immer darauf an, liebe Christine, an welchem wunden Punkt man getroffen wird. Je nachdem, kann man leichter oder eben schwerer vergeben und manchmal auch gar nicht. Kann man gar nicht vergeben, tut man sich selbst aber auch damit etwas an, weil man das dann weiter mit sich rumschleppt. Mir fällt schon länger auf, dass es, ich weiß, das ist jetzt sehr verallgemeinernd, vielen schwerfällt zu sagen: Es tut mir leid. Es fehlt oft die Einsicht, weil man selbst, das, was gesagt wurde, gar nicht so schlimm gefunden hat. Es fehlt die Anerkennung, dass das Gesagte einen anderen sehr verletzt hat. Zwischenmenschliches Miteinander geht aber nur so, dass man um Verzeihung bitten oder auch verzeihen kann. Geschieht das nicht, wird der Kontakt enden. Es ist so wichtig miteinander zu sprechen, wenn es Konflikte gibt und, wenn möglich, aufeinander zuzugehen.
Lieben Gruß und einen guten Sonntag wünscht dir
Brigitte
@Roxanna
Das stimmt, liebe Brigitte: miteinander sprechen. Das ist aber manchmal wirklich nicht mehr möglich, sagt mir meine eigene Erfahrung. Man kann lange tun, als ob nichts passiert, wenn man das aber ohne Ende tut (zum Beispiel, weil das schon immer kategorisch erwartet war, und man wurde einfach blind an der Stelle), macht man sich zum schwachen Verlierer. Damit jegliche falschen Schritte zu vergeben sind, muss es zwischen den zwei Personen irgendeine "Symmetrie" geben. Nicht immer 1:1, es wäre auch schwer zu verrechnen; auf jeden Fall für die Beiden akzeptabel. Und man muss auch immer das Gefühl haben können, dass dieses Wort "Entschuldigung", das man hören (oder auch nur ahnen) kann, auch wirklich ernst gemeint wird. :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
lustig, weil es ja auch Verbindung zu Zwickmühlen hat, in der sich Menschen oft befinden, schnell reagieren zu müssen, nach späterem Nachdenken wären meist bessere Reaktionen entstanden. Auch das Gehirn braucht Zeit.
@JuergenS
Das stimmt. Oft denkt man erst später: das hätte ich ja sagen können... Na ja, die Welt ganz ist wohl eine Zwickmühle. Weltall...?
Jedem rutscht mal ganz unbedacht
ein unüberlegtes Wort heraus,
man hatte mal nicht nachgedacht
und dafür gibt es keinen Applaus,
böswillig war es nicht gemeint,
doch ist es nun leider mal passiert,
eh‘ man das Ungeschick beweint,
„Mea culpa“ es rasch repariert!
...meint mit Grüßen zum Abend
Syrdal
@Syrdal
"Mea culpa" wäre da mehr als genug, denn das Wort "Schuld" ist sehr schwer (von der katholischen Kirche sehr beliebt. Wie kann man die Leute immer wieder samstags dazu zwingen, dass sie sich auf die Brust mit dem Wort schlagen). Ein Fehler - ja, denn richtig kann man es ja nicht nennen. Wenn man aber unter Menschen leben kann, die nicht nur Einer/m Vorwürfe machen können, aber auch eigene Fehler zugeben, ist die Situation immer wieder zu dem Nullpunkt zurückzubringen. Repariert.
Mit Grüßen
Christine
Liebe Christine,
jeder Mensch macht mal einen Fehler, auch wenn gar keine böse Absicht dahinter steckt.
Im Privatbereich ist er für die betroffenen Personen schon sehr unangenehm.
Wenn es aber Prominenten in der Öffentlichkeit passiert, hängt ihnen dieser Lapsus allerdings noch viele Jahre später an. Dazu fällt mir spontan eine bekannte Sängerin ein, die mal vor einem Fußball-Eröffnungsspiel die deutsche Nationalhymne anstimmte. Vor laufender Kamera sang sie, dazu noch im vollbesetzte Münchener Stadion, nämlich eine Textpassage falsch. Die Zuhörer waren darüber sicher sehr erstaunt, denn mit dieser Peinlichkeit hatte wohl keiner bei diesem feierlichen Auftakt gerechnet.
Man kann es aber sicher mit der großen Anspannung und Nervosität bei dem Auftritt der Sängerin erklären. Ist nämlich auch sehr menschlich.
Herzliche Grüße
Rosi65