DSHelbw-01: Als Schreiberling im Schreibhaus schreiben, ...
Elbwolfs sarkastische Kolumne (1)
... also das war ursprünglich gar nicht mein Ziel, aber dann hat es sich so ergeben. Irgendwo stand - nur kann ich die Stelle hier vor lauter Klickmöglichkeiten nicht wiederfinden - dass man sogar Exquisites schreiben dürfte und einstellen könnte. Und "exquisit" war für einen Ostdeutschen einst ein hohes, manchmal unerreichbares Ziel, das sich heutzutage aber bereits in den Niederungen des Alltags angesiedelt hat. Lange vor jedem denkbaren Grexit oder Brexit hat das einst der Ddrexit möglich gemacht ...Zu Beginn möchte ich mich also mit einer bestimmt von jedem Leser als lesenswert empfundenen Frage beschäftigen: Was oder wer ist ein Schreiberling? Allerdings bemerke ich soeben, dass man statt des Fragezeichens auch ein Ausrufezeichen hätte setzen können. Schließlich ist es ja keine Frage mehr, wenn man sich entschlossen hat, ein Schreiberling zu werden, ob man ein Schreiberling wird. Man wird einer! Eben! Und da sollte dann doch lieber gleich ein Ausrufezeichen stehen! Nun sind es hintereinander schon drei geworden! Vielleicht auch wieder zu viele, oder?
Also ein "Schreiberling" ist m. E. einer, der viel schreibt, obwohl er vielleicht nicht einmal besonders begabt dafür ist und auch sonst nicht an überschäumenden Gedankenströmen leidet. Er leitet sozusagen sein elektrisches Potential von den kleinen grauen Hirnzellen über die Nerven des rechten Arms (bei Linkshändern natürlich infolge gewisser nervenbahnmäßiger Überkreuzungseinrichtungen auf die des linken Arms), von wo die Impulse dann über die Finger fließen und die Hebelmechanismen der Tastatur-Tasten auslösen, die endlich ein gewisses Schreibbild formen, das auf dem Monitor erscheint. Und dann sieht der Schreiberling, was aus seinen Gedanken eigentlich geworden und auf der finalen Bildfläche angekommen ist. Eigentlich ein etwas sonderbarer Weg, aber immerhin ein zielführender.
Etwas völlig anderes ist es, ob jemand (den ich bereits hier mit ziemlich weit vorausschauendem Weitblick einen Leserling nennen werde) mit der sich sozusagen manifestiert habenden Schreiberei des Schreiberlings auch etwas anfangen oder bezwecken kann. Das ist ein so schwerwiegend neuer Gedanke, als dass man ihn auf der Stelle auch gleich noch mit herunter- und damit abhandeln könnte. Außerdem wird selbst ein engagierter (Achtung! Es folgt gleich erste Produktivanwendung eins neuen Begriffs) Leserling des Bisherigen wohl einer Verschnaufpause bedürfen, die ich ihm entgegenkommenderweise nun gewähren möchte.
Schlafe nun schön in die Pfingsttage hinein, lieber Leserling - es soll kälter werden als zu Weihnachten.
Tschüs vom Schreiberling, dem elbwolf!
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