Dresdner Weihnachtsspezialität


Dresdner Weihnachtsspezialität


Dresdner Weihnachtsspezialität


Von Generation zu Generation
wurde die Rezeptur getragen,
strengstens gehütete Komposition
aus sorgsam gewählten Zutaten,

die mit Wasser, Mehl und frischer Hefe
gemischt werden zu leckerem Teig,
der ruhend ein kleines Weilchen stehe,
auf dass er im hölzern’ Trog hochsteig’.

Geheimnisvoll aber bleibt die Würze,
die ihn so unverwechselbar macht
und niemand es je verraten dürfe,
was drin ist im Backwerk zur Weihnacht.

Es schmeckt nach Mandeln und Orangeat,
edlem Weinbrand und Zucker und Salz,
Korinthen, Rosinen und Zitronat,
verfeinert mit Milch und Butterschmalz.

Bestäubt wird der Laib gleich nach dem Backen
mit fein gemahlenem Zuckerschnee –
dann darf ein schönes Mädchen* servieren:
Weihnachtsstollen und süßen Tee.



© Syrdal 2018

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*Mädchen = In jedem Jahr neu gewählt repräsentiert eine junge Frau die Dresdner Stollenbäcker und ihr Produkt, den Dresdner Christstollen. Als Schirmherrin des Dresdner Stollenfestes gibt sie den „Startschuss“ zum Backen eines Riesenstollens und eröffnet alljährlich das große Dresdner Stollenfest.
 


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Kommentare (11)

Bille

Wir heißen nicht Kaffeetassen, sondern Kaffeesachsen. Da hat mich die Autokorrektur wieder mal gefoppt. Bille

Bille

Das Gedicht über den Dresdner Stollen ist wirklich schön. Dresdner Stollen ist auch was Besonderes. Er darf nicht trocken sein und gut durchgezogen. Die letzten Scheiben gibt es bei uns immer zu Ostern. Ich habe schon mal einen Stollen im Keller vergessen und wir haben ihn erst im Folgejahr gegessen. Hat immer noch geschmeckt. Als alte Sächsin fehlt mir allerdings die Vorstellung, dass Tee dazu passen könnte. Wir heißen nicht ohne Grund Kaffeetassen. LG Bille

Syrdal

@Bille

Am liebsten hatte ich den Dresdner Stollen, wenn ich Gelegenheit hatte, ihn auf dem historischen Striezelmarkt zu kosten – freilich mit Glühwein dazu…

..erinnert sich gerne
Syrdal 
 

Dredener Stollenanschnitt.jpg

Klara39

Stolle.JPG
Danke für den interessanten Beitrag über den Dresdner Stollen, Syrdal!
Meine Freundin ist auch eine gute Stollenbäckerin -
er schmeckt so gut wie er aussieht. Er muss vor dem Anschnitt am
hl.Abend 4 Wochen durchziehen, das ist Tradition!
Das ist dann auch eine echte Weihnachtsfreude!
Grüßle
Klara

Syrdal

@Klara39

Oh ja, so kenne ich das auch von dazumal… Mutter konnte solche Stollen backen (wenn die Zutaten vorhanden waren)… immer köstlich, aber lange ist es her.

Danke für Deine Zugabe und liebe Abendgrüße von
Syrdal  

Christine62laechel


Ich glaube, lieber Syrdal, dass der Duft von einem Bakalienkuchen einer von den wichtigsten in der (Vor)Weihnachtsküche wäre. Deswegen backe ich jedes Jahr einen solchen, nach einem anderen Backrezept zwar; von denen gibt es ja eine ganze Menge. Bei mir ist das kein Hefekuchen also, ohne Weinbrand, dafür mit Nüssen, Feigen, und kandierten Orangenschalen. Deine Dresdner Weihnachtsspezialität sieht aber so lecker aus, dass es auch von mir nächstes Jahr gerne ausprobiert werden kann.

Mit Grüßen
Christine

keks.jpg

Syrdal

@Christine62laechel  

Liebe Christine, Dein Rosinen-bestückter Kuchen sieht aber auch sehr lecker aus und so kenne ich diesen auch von Zuhause… Wenn Du aber nun mal die Dresdner Stolle probieren möchtest, achte unbedingt darauf, ein Original zu kaufen, dann wirst Du daran große Freude haben.

...empfiehlt mit lieben Grüßen
Syrdal

Claudine

Lieber Syrdal,
neben Weihnachtsplätzchen backe ich auch jedes Jahr einen Christstollen nach Mamas Rezept. Diese Köstlichkeit gehört unbedingt zur weihnachtslichen Kaffeetafel, finde auch ich.

Frohe genussvolle Feiertage zwischen den Jahren weiterhin
Irmina
 

Syrdal

@Claudine

Natürlich geht nichts über die im eigenen Backofen Selbtgebackenen, denn diese sind schließlich Heimat pur!
Und die STolle meiner Mutter war freilich immer die allerbeste…

...erinnert sich mit Weihnachtsfreude auch noch immer
Syrdal  

Roxanna

Das sieht köstlich aus, lieber Syrdal, ich würde gerne zugreifen. Mein Vater war ja Konditormeister, aber ich kann mich nicht erinnern, dass er Weihnachtsstollen gebacken hätte. Hat er eigenlich seinen Ursprung im Osten? Ich habe mir einen kleinen hier gekauft, aber so wirklich hat er nicht geschmeckt.

Herzliche Grüße und einen schönen Weihnachtsabend wünscht dir

Brigitte

Syrdal

@Roxanna

Liebe Brigitte, der leckere Weihnachtsstolle ist in der Tat eine ursprünglich aus dem sächsischen Elbtal stammende Spezialität, die ihresgleichen bislang nirgendwo gefunden hat. – In Ratibor gab es sicher andere feine Spezialitäten, vielleicht die guten Mohnpielen oder auch die bekannten Schlesischen Mohnstollen, die ja auch eine feine Weihnachtsspezialität sind.
Wenn Du nun eine Stolle gekauft hast, die Dir aber nicht so recht zusagt, hast Du vielleicht eine industriell gefertigte von sonst woher erstanden. Da darf man freilich nicht viel erwarten. Deshalb rate ich, unbedingt eine echte Dresdner Stolle zu wählen (auch enn sie etwas teurer ist), diese spätestens Anfang November zu kaufen und dann bis kurz vor Weihnachten in der Originalverpackung kühl zu lagern. Dann ist zum Fest ein überaus feiner Stolle-Hochgenuss nahezu garantiert…

Dennoch wünscht Dir „genussvolle“ Weihnachten mit herzlichen Grüßen
Syrdal  


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