Drei-Königs-singen; alter Brauch



eigenes Foto.


In uralten Büchern man fand's prophezeit,
dass ein König würd kommen, der Welten befreit.
Dem Judenvolk wurde der "Heiland" geboren,
dem erwählten Volk.......es war auserkoren.

Drei Weisen im Morgenland hörten die Kund,
sie zogen aus noch zur selbigen Stund
dem König zu huldigen, das war nur recht.
Im Gefolge trugen sie Gold, wohl gar echt.

So wird es auch heut noch stetig besungen,
zu Lande nun hier ziehen Mädchen und Jungen,
nach alter Manier von Türe zu Tür
als Heilge-Drei-Könige stehen sie dann dafür....

Volksweise (Anfang 18. Jhdt.)
Die heil'gen drei König' mit ihrigem Stern


1.
Die heil’gen drei König’ mit ihrigem Stern,
die kommen gegangen, ihr Frauen und Herrn.
Der Stern gab ihnen den Schein;
ein neues Reich geht uns herein,

2.
Die heil’gen drei König’ mit ihrigem Stern,
sie bringen dem Kindlein das Opfer so gern.
Sie reisen in schneller Eil’
in dreizehn Tag’ vierhundert Meil’.



Sie bringen den Segen der Weihnacht ins Haus,
freuen sich auch, wenn ein wenig Applaus
ihnen man schenkt, ihre Mühen bedenkt,
milde Gaben und Missionshilfe schenkt.

© lillii (L.R.)











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Kommentare (12)

lillii haben oft den gleichen Ursprung und sich im Laufe der Jahre verändert,
So wie Du schreibst, haben bei Euch schon einige Erwachsene diese Rollen übernommen. Der Grund wird sein, dass der alte Brauch auszusterben droht.
Ich frage mich, warum wollen die Kinder dies nicht mehr?
Wir, als wir noch Kinder waren, freuten uns über Süßigkeiten.
Damit lockt man heute kein Kind mehr, sie haben... die meisten... selber Geld und kaufen sie sich .. wenn ihnen der Sinn danach steht.
Ich weiß, es gibt auch arme Kinder.
Wenn ich so überlege, dann waren die meisten von uns früher arme Kinder.
Den Brauch mit dem Frisch-und Gesundschlagen kenne ich nicht. So hat jeder Landstrich womöglich auch noch eigene Bräuche.
Lieben Gruß von Luzie
Monioma Bei uns in Österreich ist dieser Brauch, solange ich mich erinnern kann, immer gepflegt worden! Schon ich ging als Kind mit. Damals sammelten wir aber für die eigene Tasche, lach! Und wir bekamen Süßigkeiten, für die wir damals sehr dankbar waren! Meine Töchter und Enkel gingen ebenfalls sternsingen, aber bereits von der kath. Jungschar aus, gesammelt wird jetzt ja nur mehr für einen guten Zweck. Bei uns mussten heuer sogar die Erwachsenen einspringen, anscheinend ist die Jugend nicht mehr so dafür zu begeistern.
Kennt ihr übrigens auch den Brauch des "Frisch und G'sund-Schlagens am Tag der unschuldigen Kinder (28. 12) Da war es üblich, dass Kinder mit einer Rute von Haus zu Haus gingen, die Erwachsenen schlugen mit dem Spruch: Frisch und g'sund, lang Leben und g'sund bleiben, nix klunzen nix klag'n, bis ich wieder komm schlag'n! das hat sich aber bei uns in den letzten Jahren auch aufgehört! Meine 20jährige Enkelin kommt aber immer noch zu meiner Mutter, um ihr damit Gesundheit zu wünschen, bzw. weil sie weiß, dass Urli darauf etwas hält!
Liebe Grüße Monioma
lillii jetzt war ich regelrecht neugierig geworden und habe das bei Wiki entdeckt...

In Mitteleuropa ist das Sternsingen
ein katholischer traditioneller Brauch. Aufzeichnungen des Klosters St. Peter in Salzburg belegen ein erstes Sternsingen im Jahr 1541. Belege für ein Sternsingen finden sich für 1550 in Wasserburg am Inn, 1552 in Laufen, 1569 für das Benediktinerstift Ettal und 1577 für Burghausen. Besonders nach 1560 verbreitete sich das Sternsingen und verband sich dabei mit dem zu dieser Zeit gebräuchlichen Ansingen beim Fest der Heiligen Drei Könige durch Schülerchöre. Gebietsweise war das Sternsingen nur bestimmten Berufsgruppen erlaubt. In Freising hatten dieses Recht die Leinweber, in Laufen die Salzach-Schiffer und im damaligen Münchner Vorort Au die Maurer.
In anderen Gegenden gingen arme Kinder und Jugendliche in Eigeninitiative von Haus zu Haus und sammelten Naturalien und Geld für sich und ihre Familien.

Da die gesammelten Spenden für Bier in Wirtshäusern verbraucht und das Sternsingen mit größerem Lärm verbunden war, wurde es im Raum Freising am 22. November 1784 per königlich-bayerischen Erlass verboten. Dennoch blieb der Brauch bestehen.[1]

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gibt es in Deutschland, Österreich und Belgien zentral gesteuerte Sternsingeraktionen. Gesammelt wird meist für Entwicklungshilfeprojekte, die Kindern in Not weltweit helfen...

danke Dir Carola mit einem lieben Gruß
Luzie

es gibt eine Menge über die Sternsinger zu lesen..
HeCaro Das Sternsingen ist ein sehr alter katholischer
Brauch. Etwa seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird
das gesammelte Geld für caritative Zwecke verwendet.
Schon mein Großvater (Jahrgang 1897) war Sternsinger.
Er hat erzählt, dass sie nach dem Singen
immer noch folgendes Singsang Sprüchlein aufsagten:

Mir singa heilig drei König
drum gebt uns net zu wenig
und lasst`s uns net solang da steh`n
mir woll`n a Häusle weiter gehn.

Ich selber erinnere mich noch gut, dass während
meiner Kindheit für die armen "Heidenkinder"
in Afrika gesammelt wurde.
(das darf man ja heute nicht mehr sagen)
Liebe Grüße, Carola.

Übrigens:
Nürnberg ist im überwiegend kath. BY
überwiegend evangelisch. lach
lillii danke, dass Du das mitteilst, ich hätte nicht gedacht, dass dieses Brauchtum auch noch in größeren Städten lebendig ist.
Nun, Bayern ist größtenteils katholisch,auch hier werden die Sternsinger von den kath.Gemeinden ausgesandt.
Ich erinnere mich nicht daran, dass ich in meiner Kinderzeit
Sternsinger erlebt habe, also ist der Brauch eventuell neueren Datums
... fragt sich jetzt eine verdatterte lillii...

das wüsste ich gern.
Liebe Grüße zu Dir

Luzie
HeCaro Ich wohne in Nürnberg und bei uns kommen die
Sternsinger jedes Jahr. Es ist meistens eine
Gruppe von 6-8 Kindern, verkleidet als die
hl. drei Könige und ihr Gefolge. Begleitet
werden sie von einem Erwachsenen der zu den
Liedern Gitarre spielt. Ich freue mich stets
aufs Neue, wenn sie kommen. Da spende ich dann
gerne etwas, schon weil es mir gefällt, dass die
alten Bräuche erhalten bleiben.

Ich finde Dein Gedicht, das die Geschichte
erzählt, sehr schön.
Liebe Grüße, Carola
lillii dann hatten meine Könige ja ein wenig mehr Glück mit dem Wetter, zwei von den dreien sind meine Enkelkinder,
der mit dem Stern und das Mädchen mit dem schönen Kopfschmuck, eine ganz Kiebige
Es kommt schon so etliches zusammen .. Geld für den guten Zweck und für die sammelnden Könige gibt es auch jede Menge Schleckereien.
Sie bekommen von den jeeiligen Pfarreien auch zwischendurch ein warmes Mittagessen, dass sie bei Kälte auch durchhalten.
Ich wünsche Dir fürs neue Jahr alles Liebe und bedanke mich für deinen Kommentar.
lieben Gruß Luzie
lillii das mit dem Brauchtum wird immer weniger werden. Ist Weihnachten auch nicht schon Brauchtum? Es war mal ein christliches Fest, was ist es heute? So wie es die Erinnerung an die Rauhnächte gibt... wird es in späteren Zeiten vielleicht auch mit Weihnachten sein, wer weiß das schon?
Wie Du schon schreibst, die Ausübung von Bräuchen fördert den Zusammenhalt und das ist in kleineren Orten eher gegeben.
Danke und ich freue mich, Dir eine Freude gemacht zu haben.
ganz lieben Gruß von Luzie
lillii und die Rauhnächte...

ich erinnere mich noch, dass meine Mutter,
als ich noch ein Kind war,in der Zeit zwischen Weihnachten und dem 6. Januar, keine Wäsche draußen zum Trocknen auf die Leine hing. Es war ihr wahrscheinlich schon von ihrer Mutter eingeimpft worden, dass dann etwas Schlimmes passieren könnte.
Sie meinte, es würde etwas durch die Lüfte gehen, dass man nicht aufhalten dürfe, das bringe Unheil.

Sie hatte wohl nie etwas Genaues von der wilden Jagd oder Odin gehört, doch im Volksglauben hatten sich eben diese Angewohnheiten gehalten.

Heute hätte sie das Problem mit der Wäschetrocknung nicht mehr, damals gab es noch keine Wäschetrockner.

Danke,
lieber Elbwolf für Deinen Kommentar plus links

Gruß lillii
meti liebe lillii,
wie schön, dass du an diesen alten Brauch erinnerst.
Bei mir waren die Sternsinger schon am vergangenen Freitag. Bei Regen und so richtigem Schmuddelwetter zogen sie von Haus zu Haus.
Schon bewundernswert, diese Kinder, die damit das alte Brauchtum pflegen und auch gleichzeitig sammeln für ein guten Zweck, hier bei uns für bedürftige Kinder.
Mit einem Lied und einem Gedicht haben sie mich erfreut. Und es gab wie in jedem Jahr den "Sternsingerstern" mit guten Wünschen.
Allerlei(meti)


liebe Grüße von meti
Landliebe Einen schönen , alten Brauch beschreibst du da, liebe lillii.
Ich frage mich oft, warum so viel altes Brauchtum abgeschafft wurde und manches nur noch im Kalender oder als freier Tag im Bewusstsein der Menschen existiert. Dennoch bezweifle ich, dass das Pflegen dieser Dinge die Menschen besser macht. Unbestritten ist allerdings, dass die Bewohner der Gegenden mit diesem Traditionsbewusstsein einen größeren Zusammenhalt haben.
Egal, ich wollt jetzt auch nicht eine Diskussionslawine in Gang setzen. Auf jeden Fall hast du da ein schönes Gedicht eingestellt. Hab vielen Dank und sei herzlich gegrüßt Birgit
ehemaliges Mitglied Nun hat’s ein Ende wieder mit dem Spuk:
Die Wilde Jagd kommt diese Nacht zur Ruh.
Zwölf raue Nächte sind ja auch genug –
Und jeder zieht gern wieder aus die Schuh.

Dem Brauchtum allerdings wünscht man Gedeih:
Da ist die Königszahl nicht von Gewicht,
Ob zweie, viere oder wirklich drei
Darüber sitzt heut keiner zu Gericht.

Dreikönigssingen zeigt in dieser Welt,
Wie Kinder selber Kindern machen Mut.
Und wem an der Idee etwas gefällt,
Gibt eine Kleinigkeit von seinem Gut.

Raunächte / • C&M&B / • Sternsinger

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