die Knollen in meinem Blumengarten........


...es war einmal,
ein Blumengarten, den ich alleine bewirtschaften durfte. Keiner mischte sich ein.
Ich säte und pflanzte, verzog und machte alles, was ich von Opa gelernt hatte.
Am Rand stand die "Jungfer im Grünen", die ich sehr mochte, dieses filligrane Geschöpf.
An einer anderen Seite die "Studenten-Blumen, auch Tangetes genannt. Und die größte Leidenschaft waren Dahlien in allen Farben, die ich im Winter gut eingepackt, im Keller versteckt hielt. Und auch vermehrte.
Mein Stiefvater war immer des Lobes voll, wenn er in meinen Blumengarten ging.
Das war meine Oase der Glückseligkeit. Und vorallem, es paßte so gut in diese Örtlichkeit.
Die Wicken, die ich an einer kahlen Stelle des Zauns mühsam aufzog, die brachten das Grundstück zum Leben.
Jeden Tag buddelte ich irgendwas in dem Garten rum, sehr zur Freude der Nachbarschaft.
Und manchmal wurde auch geklaut - das war der Punkt, an dem ich keinen Spaß mehr verstand.
Ich legte mich auf die Lauer - meine Mutti bekam schon Angstzustände - doch erwischte den Dieb. Es war eine Nachbarin, die sich ein paar Dahlien abschnitt.
Und was mache ich jetzt? Niemand erzählte ich davon und ging einfach am nächsten Tag zu ihr hin.
Sie lachte mich aus und erklärte mir, wohl einen schlechten Traum gehabt zu haben.
Und überhaupt, du wildes Kind, steck deine Nase in andrer Leute Angelegenheiten.
Und schmiß mich raus.
Der Rachegedanke spukte in meinem Kopf: nur wie und wo, war noch nicht greifbar.
3 Tage grübelte ich vor mich hin und dann kam die Idee.
Ich muß in den Laden rein und etwas manipulieren - ich hielt Ausschau und da kam sie wieder um ihr Brot zu kaufen.
Flugs schnappte ich mir ein Messer aus der Küche, stürmte in den Laden rein, nahm einen Hefeklumpen, lenkte meine Mutter ab und stach in das Brot hinein und versenkte diesen Batzen Hefe in den Laib hinein.
Das Manöver hat geklappt, sie ging mit der überhefigen Ware nach Hause.
In meinen Träumen sah ich sie bis zur Unkenntlichkeit aufquellen und als Luftballon durch die Lüfte fliegen.
Es hat sich zwar nicht in diese Richtung entwickelt, doch etwas gelitten hat sie schon.
Nach 3 Tagen kam sie wieder und erzählte, was sie ungebacken im Brot gefunden hatte.
Es gab keine Erklärung dafür, doch bei mir schlug das schlechte Gewissen und ich habe gebeichtet. Man lachte sich kaputt, ich bekam keine Strafe, nachdem man die ganze Geschichte kannte und somit war nur der Laden tabu, mit Schmunzeln ausgesprochen.
Und Dahlien wurden auch nicht mehr geklaut.
Mehr wollte ich doch nicht....Frau Becker umrundete mich zukünftig ohne Kommentar.
mit quellend hefigen Grüßen
Euer Moni-Finchen


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