die geklauten Äpfel................


als wir alle noch in einem Haushalt wohnten - Mutter, Vater, Schwester und ich - gehörte auch ein Hund dazu. Das war das Pudelmädchen Binchen. Ein süßes schwarzes Lockenköpfchen, doch ein "großes" schlaues Schlawinerchen.
Jedes Jahr bekam ich aus der DDR von einer meiner Großcousinen ein Paket mit Äpfeln von meinem eigenen Apfelbaum. Wer hat das schon!! Der Baum gehörte wirklich mir - vom Großvater für mich gepflanzt und auch veredelt und eine wunderbare rotbäckige und süße Sorte.
Mutter legte sie in eine Schale, stellte diese auf einen niedrigen Wohnzimmertisch und verkündete: "die werden nicht einfach so vertilgt, jeden Tag nur einen. Die sind noch von Opa und sind wertvoll."
Gesagt, getan, jeden Tag einen Apfel von der kostbaren Sorte und es war gut.
Doch sie stellte fest, daß jeden Tag 3 Äpfel fehlten und hatte uns nun in Verdacht.
Es gab Theater und wir schworen Stein und Bein, daß wir nur einen genommen haben.
Vater wurde dann auch verdächtigt, der wehrte sich auch vehement.
Wir wurden alle als Lügner hingestellt und als Verschwörerbande.
Jedenfalls flog eines Tages die Geschichte auf.
Ich war zu Hause nur mit Hund, lag im Bett, ich war wohl krank und was sehe ich da?
Unser Binchen kam ganz leise ins Zimmer rein - mit einem Apfel im Maul.
Schlich sich unter das Bett von meiner Schwester und schabte und schmatzte, bis der Apfel aufgefressen war.
Das darf ja wohl nicht sein.
Am nächsten Tag verhielt ich mich wieder mäuschenstill und schlich ihr nach.
Und was sehe ich, sie springt auf den Sessel rauf, fummelt einen Apfel aus der Schale raus und verschwindet wieder unter's Bett.
Ich ging pfeifend in unser Zimmer rein und es machte "dong", jetzt hat sie sich ihren Kopf angehauen, aber kam nicht raus. Ich ging in die Küche zurück und auf einmal kam sie freudig angesprungen und tat sehr verwundert oder so.
Daß sie "ällebätsch" gejodelt hat, daß hätte noch gefehlt.
Ich schaute unters Bett - ojeminee -.
Mutter und Schwester kamen nach Hause und ich zeigte ihnen die Bescherung.
Mutter nahm den Hund in den Arm und meinte nur zu mir: die Schweinerrei hättst du auch wegräumen können.
Jetzt war ich zutiefst gekränkt und beleidigt und sprach Binchen nicht mehr an, ich ignorierte sie ganz einfach. Doch abends schlich sie sich zu mir ins Bett und legte sich demütig ans Fußende hin. Rutschte langsam und diskret immer höher, bis doch wieder meinen Arm erreicht hatte und ich endlich etwas sagte. Und die Kuschelrunde war wieder perfekt.
Das war unser Binchen, ein Schlitzohr, aber ein ganz liebes.

mit pudeligen Grüßen
Euer Moni-Finchen








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Kommentare (8)

finchen na was glaubste denn!
Gruß Moni-Finchen
finchen das ist doch keine Frage, von wegen böde sein, die Blicke machen alles verzeihend.
Liebe Grüße
Moni-Finchen
ehemaliges Mitglied hallo finchen, hast Du schön geschildert, was Dein Binchen geklaut hat. Man kann ihnen doch nicht böse sein, oder? Wir hatten mal einen Dackel, der klaute Karotten aus dem Beet im Garten. Buddelte sie aus, nahm sie zwischen die Pfoten wie ein Hase und fraß sie. Er war ganz wild, wenn er eine Karotte sah. Er war die Attraktion, wenn Besuch kam.
Liebe Grüße
Uschi
tilli hast du uns wieder geschenkt.Aber ob Ärger oder nicht, so einen Binchen verzeiht man schnell.
Viele Grüße Tilli
anjeli denn Äpfel sind mein Lieblingsobst.

Ja finchen, da hast du aber Glück gehabt, dass du den Schlawiener erwischt hast.

Die Moral von der Geschicht - trau einem Pudel nicht.

anjeli
nixe44 würde ich sagen: "Die Katze läßt das mausen nicht."
Meiner Tochters Hund ist auch sehr verfressen und hat schon einiges vom Tisch geholt.
Äpfel gehören aber nicht zu seiner Lieblingsspeise.

Zum schmunzeln finchen,
Deine Geschichte
meint die Monika
finchen Binchen durfte ganz viel Hasi sein. Mohrrüben, Kohlrabi, Äpfel und Birnen und ganz besonders war sie auf Apfelsinen scharf. Zur Weihnachtszeit mußten wir immer diese Dinger auf den Geschirrschrank stellen. Ein verrückter Hund. Aber liiiiieeeeeb.
Die großen farbigen Keksdosen von Balsen oder XOX, die waren wie ein Magnet für sie.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Dein Moni-Finchen
Traute so lass doch das Binchen ein bisschen ein Hasi sein. Sie hatte den Hasen in sich nicht mehr unter unter der Decke, als sie zum Diebstahl getrieben, die Apfelsucht nicht mehr unter Kontrolle bekam, denke ich?
Ganz süße Geschichte, danke,
mit freundlichen Grüßen,
Traute

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