die "alte" Freundin meiner Mutter.....


...plötzlich tauchte sie auf und ich weg.
Diese Frau, die ich seit Jahren kannte und nicht mochte, mischte sich in unser Leben ein.
Manchmal verfügt man als Kind über besondere Instinkte. Allein schon der Name sagte mir nicht zu. Irgendwas mit Hase.... und die Söhne von ihr, waren noch unsympatischer.
Und dauernd standen sie bei uns vor der Tür.
Opa war schon richtig sauer. "Wenn du sie nicht rausschmeißt, dann tue ich das!" waren seine Worte.
Mutti in ihrer freundlichen Art, beschwichtigte Opa wieder und Omi machte Palast-Aufstand.
Du merkst es ja nicht, die stürmen hier in die Küche rein und reißen als erstes den Brotkasten auf. Wir haben doch auch nur spärlich zu essen, auch nicht mehr Lebensmittelkarten - was wollen die eigentlich hier?
Li, wann habt ihr euch eigentlich das letzte Mal getroffen?
Ach, das ist schon lange her, noch vor dem Krieg war das.
Aber es waren doch noch andere Freundinnen aus der Schule da?
Mutti grübelte nach und fand einige Adressen raus, setzte sich in Bewegung und suchte sie auf.
Das Ergebnis brachte es ans Tageslicht: die Familie fraß sich bei etlichen ehemaligen Schulkameraden durch.
Der nächste Überfall der Familie "Hase..." fand vor der verschlossenen Türe statt.
Opa packte diese beiden Knaben, brachte sie Treppe runter vor das Tor.
Schon sah er die Mutter der beiden kommen und aus war es mit Freundschaft und Besuch.
Nie wieder mußten wir sie ertragen ....die Lage war zu ernst geworden.
Auch so können Freundschafren enden...........schade?
Ich weiß es nicht.

aber mit freundschaftlichen Grüßen
Euer Moni-Finchen

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Kommentare (2)

christl1953 Ich hoffe nur,daß sich Euer Leben nach den Kriegsjahren besser gestaltet hat. Da dachte ich doch immer,wir waren eine arme Familie mit 9 Kindern dazumal aber wenn ich das hier lese ,waren wir reich,denn wir hatten unseren eigenen Garten und Hennen und Bienen und ein Schweinchen und Hasen im Stall.
Unser Haus war auch armselig ausgestattet ohne Strom und Fließwasser.Aber es gab frische Milch vom Bauern nebenan
und Freiheit rund um im Dorfe,denn es gab nur Pferdefuhrwerke .
So gesehen lebten wir also im Paradies,aber wir waren auch zufrieden und vermissten nichts.Es kamen damals auch ab und zu Bettler und meine Mutter gab was sie entbehren konnte.
Es war alles ein bißchen überschaubarer im Dorf.
Traute Ja wenn es um das Überleben geht, dann sitzt das Brot für die Freunde nicht mehr locker im Kasten. Dann wird eine Freundschaft deswegen beendet.
Das mag denen eigenartig oder abartig erscheinen, die wenigstens eine Scheibe Brot die Woche hatten.
Das kann ich nur bestätigen, selbst kleine Kinder ließ man sehenden Auges verhungern, um das eigene Leben zu retten.
Und die Hungernden kannten keine Scham und kein Getue mehr um Anstand und Sitte, es wurde zugegriffen wenn es um das Leben ging. Ich habe es selbst erlebt und getan,damals.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute

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