Der steinige Weg

Manchmal sah es so aus, als befände sie sich auf dem falschen Weg;
als hätte sie an einer Wegkreuzung die falsche Richtung eingeschlagen,
da der Weg oft beschwerlich und steinig war.
Doch jetzt in ihren späten Lebensjahren, auf der Zielgeraden angekommen,
erkannte sie, dass es dennoch der richtige Weg war.
Denn ohne sich dessen bewusst zu sein, war sie ihrer inneren Stimme
gefolgt. Und diese Stimme hatte sie nicht immer über einfache und
bequeme Wege geführt, sondern oft über beschwerliche Umwege
und steinige Pfade, bei stürmischem Wetter.
Oft sah der Weg an einer Kreuzung in eine andere Richtung
sehr viel verlockender aus, doch ihre innere Stimme wollte,
dass sie den anstrengenden Weg einschlug.
Das hatte sie viel Kraft und Stärke gekostet, aber in all den Jahren
ihres langen Lebens hatte die innere Stimme sie so geführt,
dass sie schließlich dort ankommen ist,
wo sie hingehört - bei sich selbst.

falscherweg02.jpg

Denn als sie sich auf der Zielgeraden befand,
wartete eine Belohnung auf sie.
Sie erhielt wohl das kostbarste Geschenk für ihre Seele:
Glückseligkeit und Zufriedenheit, innere Ruhe und inneren Frieden.
Mit großer Freude und Demut nahm sie dieses Geschenk
dankbar entgegen. Es war ein wertvolles Geschenk,
 das kein Gold der Welt je aufwiegen könnte.
*
© Winterrose Laura
 
Der genießt wahre Muße, der Zeit hat,
den Zustand seiner Seele zu fördern.
Henry David Thoreau,
Autor des Buches „Walden“,
welches ich sehr gerne gelesen habe.

~*~

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Kommentare (2)

werderanerin

Liebe Laura..., genauso ist es wohl im Leben..., man muss ganz oft auch sehr steinige Wege gehen, um an ein Ziel zu gelangen ... aber wie oft ist "dieses Ziel" dann auch nur eine Zwischenstation.

Das Leben ist eher steinig als glatt und ich muss ehrlich sagen, das ist auch gut so.
Es zeigt doch auch, das es soviel zu entdecken gibt  und das hört nie auf !

Kristine

Winterrose

@werderanerin  

Es sind nicht nur die jeweiligen Zwischenstationen, die uns auf unserem Lebensweg über Höhen und durch tiefe Täler, letztendlich zu uns selbst führen, liebe Christine. Alle Begegnungen und alles, was uns im Laufe eines langen Lebens widerfährt, tragen zu einem Erkenntnisgewinn bei. Auf diese Weise begegnen wir – wenn wir uns trauen und es wagen -, auch uns selbst. Und sind wir dann endlich bei uns angekommen, erkennen wir, dass wir wahren Seelenfrieden nirgendwo anders finden, als nur in uns selbst.
Wer diesen Seelenzustand einmal erreicht hat, kann sich selbst nie wieder verlieren.

Gerade auf den steinigen Wegen, gewinnt man die meisten hilfreichen Erkenntnisse, das stimmt liebe Christine !

Liebe Grüße und die besten Wünschen für einen gemütlichen Sonntag, wünscht dir Laura, die sich gerne viel Zeit für die Gesundheit ihrer Seele nimmt, denn fühlt sich die Seele gut, tun es Körper und Geist auch :o)).

 


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