Der Sellerie hilft ganz allein
Der Sellerie hilft ganz allein
„Der Sellerie hilft ganz allein…“ war ein Liedertext mit vielen Verfremdungen des jüdischen Satirikers und Komponisten Gustav Lewin. Der Text wurde in der NS- Zeit als entartete Kunst eingestuft und gilt heute als vergessen, obwohl er bis 1933 zu den Standardtexten bei vergnüglichen Runden galt. Von ihm gab es viele abgewandelte Volkstexte, die ebenso in Vergessenheit gerieten, denn wer sie sang, bekam Schwierigkeiten. „Der Sellerie hilft ganz allein gegen das Alleine sein“, konnte in einer Akte gefunden werden. Durch die Nähe zum Liebeslieben sind die Texte nie aufgeschrieben worden.
Begonnen hatte es in Radeberg zum Beispiel im Juli 1880 mit der „Selleriemethode“. So schrieb man damals in der „Radeberger Zeitung“: Neue Entdeckung der Heilkraft gewisser Pflanzen tauchen fortwährend auf, eine der neuesten ist, dass Sellerie ein unfehlbares Heilmittel gegen den Rheumatismus ist, dass diese Krankheit unmöglich wird, wenn Sellerie in gekochtem Zustand gegessen wird…Dann wird über seine Zubereitung geschrieben und zum Schluss heißt es: Wir wünschen im Interesse der leidenden Menschheit, dass vorstehende Zeilen Wahrheit enthalten möchten. Es gründete sich der „Freitags – Sellerie- Genuss-Verein zu Radeberg“. Es war die Zeit des Sozialistengesetzes und so trafen sich Arbeiter und einige Intellektuelle eben zu Diskussionsrunden über den Sellerie. Sprüche und Reime entstanden.
So „Verlässt Dich mal die Kraft des Mannes, Sellerie so glaube mir, kann es!“ oder „Und soll der Mann nett zu Dir sein, dann schieb ihm ein‘ Sellerie rein! Und dann noch täglich ein Gläschen Wein, dann wirst Du recht bald Hundert sein!“ Es gab auch einen medizinischen Rat „Ist der Stuhlgang hart wie Knochen, musst ein Selleriesüppchen Du Dir kochen!“ Sogar mit Vidirallala war ein Text vorhanden:
Der Spargel und die Sellerie, die machten Witze - aber wie!
Drob sprach der Knoblauch ärgerlich: der Witz riecht ja noch übler als ich!
Ach, sprach die Petersilie, wir sind ja in Familie!
Vidirallala, vidirallala ...
Die politischen Texte und Gespräche sind ja wegen ihres illegalen Charakters praktisch nicht überliefert. Doch der Sellerie hatte noch immer Konjunktur. So schrieb 1902 Georg Bamberger ein Büchlein unter dem Titel „Sellerie – über die moderne Moral“ und eben Gustav Lewin „Der Sellerie hilft ganz allein“.
Und heute weiß man, dass Sellerie gesundheitsfördernd ist. Gegen Bluthochdruck, Gicht und Rheumatismus, Magenprobleme und entzündungshemmend. Dazu, wie der Volksmund weiß, immer noch im Gespräch als Potenzmittel, obwohl hier die Wissenschaftler streiten. Bewiesen hingegen: Sellerie hat negative Kalorien. Es kostet mehr Kalorien, eine Scheibe Sellerie zu essen, als es eigentlich einbringt. Somit wohl zum Abnehmern geeignet.
haweger
„Der Sellerie hilft ganz allein…“ war ein Liedertext mit vielen Verfremdungen des jüdischen Satirikers und Komponisten Gustav Lewin. Der Text wurde in der NS- Zeit als entartete Kunst eingestuft und gilt heute als vergessen, obwohl er bis 1933 zu den Standardtexten bei vergnüglichen Runden galt. Von ihm gab es viele abgewandelte Volkstexte, die ebenso in Vergessenheit gerieten, denn wer sie sang, bekam Schwierigkeiten. „Der Sellerie hilft ganz allein gegen das Alleine sein“, konnte in einer Akte gefunden werden. Durch die Nähe zum Liebeslieben sind die Texte nie aufgeschrieben worden.
Begonnen hatte es in Radeberg zum Beispiel im Juli 1880 mit der „Selleriemethode“. So schrieb man damals in der „Radeberger Zeitung“: Neue Entdeckung der Heilkraft gewisser Pflanzen tauchen fortwährend auf, eine der neuesten ist, dass Sellerie ein unfehlbares Heilmittel gegen den Rheumatismus ist, dass diese Krankheit unmöglich wird, wenn Sellerie in gekochtem Zustand gegessen wird…Dann wird über seine Zubereitung geschrieben und zum Schluss heißt es: Wir wünschen im Interesse der leidenden Menschheit, dass vorstehende Zeilen Wahrheit enthalten möchten. Es gründete sich der „Freitags – Sellerie- Genuss-Verein zu Radeberg“. Es war die Zeit des Sozialistengesetzes und so trafen sich Arbeiter und einige Intellektuelle eben zu Diskussionsrunden über den Sellerie. Sprüche und Reime entstanden.
So „Verlässt Dich mal die Kraft des Mannes, Sellerie so glaube mir, kann es!“ oder „Und soll der Mann nett zu Dir sein, dann schieb ihm ein‘ Sellerie rein! Und dann noch täglich ein Gläschen Wein, dann wirst Du recht bald Hundert sein!“ Es gab auch einen medizinischen Rat „Ist der Stuhlgang hart wie Knochen, musst ein Selleriesüppchen Du Dir kochen!“ Sogar mit Vidirallala war ein Text vorhanden:
Der Spargel und die Sellerie, die machten Witze - aber wie!
Drob sprach der Knoblauch ärgerlich: der Witz riecht ja noch übler als ich!
Ach, sprach die Petersilie, wir sind ja in Familie!
Vidirallala, vidirallala ...
Die politischen Texte und Gespräche sind ja wegen ihres illegalen Charakters praktisch nicht überliefert. Doch der Sellerie hatte noch immer Konjunktur. So schrieb 1902 Georg Bamberger ein Büchlein unter dem Titel „Sellerie – über die moderne Moral“ und eben Gustav Lewin „Der Sellerie hilft ganz allein“.
Und heute weiß man, dass Sellerie gesundheitsfördernd ist. Gegen Bluthochdruck, Gicht und Rheumatismus, Magenprobleme und entzündungshemmend. Dazu, wie der Volksmund weiß, immer noch im Gespräch als Potenzmittel, obwohl hier die Wissenschaftler streiten. Bewiesen hingegen: Sellerie hat negative Kalorien. Es kostet mehr Kalorien, eine Scheibe Sellerie zu essen, als es eigentlich einbringt. Somit wohl zum Abnehmern geeignet.
haweger
Kommentare (4)
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gut so, zu denen greif ich lieber als zu Tabletten
danke
comeback
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b.G.
Willy
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LG Syrdal
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