der schwarze Mann.............
... der im Keller saß und auf Kinder wartete, um sie aufzufressen.
Diese Geschichte stammte von meiner Omi, die mich mit dieser Angst in den Keller schickte, um Eingemachtes hochzuholen.
Zitternd stand ich vor der Kellertür eines Mehrfamilienhauses, grün war sie, traute mich kaum die Klinke anzufassen.........doch es mußte sein.
Hauruck..ich lief die Stufen runter...gleich links ums Eck, da war die Lattentür zum Keller, aus dem ich das Gewünschte holen sollte.
Jetzt noch den Schlüssel in das Vorhängeschloß reinfummeln - die Hände waren eisekalt, auf der Stirn stand Schweiß. Der Schlüssel fiel mir aus der Hand...wo ist der schwarze Mann...?
Agstvoll, nach allen Seiten blickend, suchte ich den Boden ab.
Der große Knochen, an dem er hing, der muß doch zu finden sein?
Igitt...es war ziemlich dunkel, irgendwo war eine Funzelbirne, doch nicht hier in der Ecke, wo ich stand.
Der "Knochen"-Schlüssel war wieder in meiner Hand.........puhh, das war geschafft.
Der Rückweg mußte durchgedacht werden.
Renne ich einfach nach oben und lasse das Eingemachte im Keller stehen oder strecke ich dem "schwarzen Mann" die Zunge raus.
Und abschließen sollte ich ja auch noch. Das war zuviel.
Ich nahm das Glas des Gewünschten, riß die Lattentür auf und stürmte um die Ecke die Kellertreppe rauf.
Die grüne Tür zur Treppe schmiß ich einfach zu.....ich fühlte mich in Sicherheit.
Rannte in den ersten Stock, knallte der Omi das Glas auf den Tisch und war sofort wieder weg.
Es war Zeit den Opa vom Bahnhof abzuholen, was ich immer machte, wenn ich bei den Großeltern war.
Völlig abgehetzt kam ich am Bahnhof an.....Opa merkte sofort, daß etwas nicht stimmte und ließ mich vor dem Haus stehen.
"Ich rufe Dich" waren seine Worte und ging nach oben.
Eine endlos empfundene Zeit hopste ich um die Bäume rum, malte mir die "Hickelhäuschen" auf dem Asphalt auf..... schmiß Scherbenteilchen in die Kästchen rein und hüpfte rum.
Und plötzlich ging das Fenster auf. "Monega, kumm ruff"......
Ohje, das hatte nichts Gutes zu bedeuten.....
Doch Opa war ja bei mir....er lag entspannt auf der Küchencouch und zwinkerte mir zu.
"Was hast du Luder wieder erzählt?" so war der Anfang vom Ende der Geschichte. Opa richtete sich auf und mit einem strengen Blick
war jedes Wort zuviel gesprochen.
Ich packte meine wenigen Klamotten und sagte "Tschüss"...ich gehe zu Omama.
Omi überschlug sich fast, denn Omama konnte sie absolut nicht leiden, ich wußte auch, daß das ein "Treffer" war. Opa blieb ganz ruhig und irgendwann, in der Marienstraße, stand er neben mir.
"Frosch", komm, wir gehen jetzt nach Hause und ich lief mit.
Ja, er war einfach da....Omi und ich, wir knurrten uns nur durch Blicke an.
Für mich war die Omama die Beste und auf der anderen Seite, war der Opa mein Liebling, auf den ich mich verlassen konnte.
Es war schon schwierig als Kind die Wogen der Beziehungen zu glätten.
Na, gelungen ist mir das nicht wirlich......
Trotzdem hatte ich wunderbare Großeltern, wenn sie nicht zusammen waren.
mit wehmütigen Grüßen
euer Moni-Finchen
Diese Geschichte stammte von meiner Omi, die mich mit dieser Angst in den Keller schickte, um Eingemachtes hochzuholen.
Zitternd stand ich vor der Kellertür eines Mehrfamilienhauses, grün war sie, traute mich kaum die Klinke anzufassen.........doch es mußte sein.
Hauruck..ich lief die Stufen runter...gleich links ums Eck, da war die Lattentür zum Keller, aus dem ich das Gewünschte holen sollte.
Jetzt noch den Schlüssel in das Vorhängeschloß reinfummeln - die Hände waren eisekalt, auf der Stirn stand Schweiß. Der Schlüssel fiel mir aus der Hand...wo ist der schwarze Mann...?
Agstvoll, nach allen Seiten blickend, suchte ich den Boden ab.
Der große Knochen, an dem er hing, der muß doch zu finden sein?
Igitt...es war ziemlich dunkel, irgendwo war eine Funzelbirne, doch nicht hier in der Ecke, wo ich stand.
Der "Knochen"-Schlüssel war wieder in meiner Hand.........puhh, das war geschafft.
Der Rückweg mußte durchgedacht werden.
Renne ich einfach nach oben und lasse das Eingemachte im Keller stehen oder strecke ich dem "schwarzen Mann" die Zunge raus.
Und abschließen sollte ich ja auch noch. Das war zuviel.
Ich nahm das Glas des Gewünschten, riß die Lattentür auf und stürmte um die Ecke die Kellertreppe rauf.
Die grüne Tür zur Treppe schmiß ich einfach zu.....ich fühlte mich in Sicherheit.
Rannte in den ersten Stock, knallte der Omi das Glas auf den Tisch und war sofort wieder weg.
Es war Zeit den Opa vom Bahnhof abzuholen, was ich immer machte, wenn ich bei den Großeltern war.
Völlig abgehetzt kam ich am Bahnhof an.....Opa merkte sofort, daß etwas nicht stimmte und ließ mich vor dem Haus stehen.
"Ich rufe Dich" waren seine Worte und ging nach oben.
Eine endlos empfundene Zeit hopste ich um die Bäume rum, malte mir die "Hickelhäuschen" auf dem Asphalt auf..... schmiß Scherbenteilchen in die Kästchen rein und hüpfte rum.
Und plötzlich ging das Fenster auf. "Monega, kumm ruff"......
Ohje, das hatte nichts Gutes zu bedeuten.....
Doch Opa war ja bei mir....er lag entspannt auf der Küchencouch und zwinkerte mir zu.
"Was hast du Luder wieder erzählt?" so war der Anfang vom Ende der Geschichte. Opa richtete sich auf und mit einem strengen Blick
war jedes Wort zuviel gesprochen.
Ich packte meine wenigen Klamotten und sagte "Tschüss"...ich gehe zu Omama.
Omi überschlug sich fast, denn Omama konnte sie absolut nicht leiden, ich wußte auch, daß das ein "Treffer" war. Opa blieb ganz ruhig und irgendwann, in der Marienstraße, stand er neben mir.
"Frosch", komm, wir gehen jetzt nach Hause und ich lief mit.
Ja, er war einfach da....Omi und ich, wir knurrten uns nur durch Blicke an.
Für mich war die Omama die Beste und auf der anderen Seite, war der Opa mein Liebling, auf den ich mich verlassen konnte.
Es war schon schwierig als Kind die Wogen der Beziehungen zu glätten.
Na, gelungen ist mir das nicht wirlich......
Trotzdem hatte ich wunderbare Großeltern, wenn sie nicht zusammen waren.
mit wehmütigen Grüßen
euer Moni-Finchen
Kommentare (5)
hellusch
Liebes Moni-Finchen,
ich habe deine Geschichte vom Vorjahr natürlich erst jetzt gelesen. Hoffentlich merkst du noch, dass dir jemand geantwortet hat. Aber ich musste über deine Erzählung vom "Schwarzen Mann" so lächeln. Auch bei mir gab es einen schwarzen Mann, irgendwie zwar nicht, aber irgendwie doch!!
Ich wurde mit solchen Gruselerzählungen nicht traktiert, hatte also nie Angst, in den Keller zu gehen. Aber wir wohnten als Flüchtlinge in einer alten Villa mit riesigem Garten. In ihm stand eine Laube, dunkel zwischen hohen Bäumen. Wenn ich abends durch diesen dunklen Garten gehen musste, um im Nachbarhaus die Zeitung zu holen, dann schien es immer aus der dunklen Laube zu wispern und zu rufen. Ich hatte große Angst, aber da ich mit zwei älteren Geschwistern gesegnet war, denen gegenüber ich keine Furcht zeigen wollte, sagte ich nie etwas. Und ich ging im Gegensatz zu dir gaaanz langsam durch den Garten, um dem Gespenst nicht zu zeigen, dass ich Angst habe, denn dann wäre es sicherlich hinter mir hergerannt!
In eben diesem Garten stand aber, wenn ich zurückkam, immer eine dunkle Gestalt an der ebenerdigen Kellertür, die nie dort stand, wenn ich von der anderen Seite vorbeiging. Ein Mann mit Hut und Stock. Man konnte ihn nur sehen, wenn man vom Gartentürchen her kam. Er stand dort noch, als ich schon erwachsen war. Ich habe nie herausgefunden, welcher Ast oder Baum dafür zuständig war. Und als ich nach Jahrzehnten wieder in diese Stadt zurückkam, wollte ich einmal nachkontrollieren, ob "er" noch dastand. Aber nein, es gab ihn nicht mehr. Zuviel hatte sich geändert, Bäume und Sträucher waren weg, die Straßenlaterne war viel heller als früher. Und die alte Laube gibt es auch nicht mehr, ich habe sie kurz vor ihrem Abriss noch fotografiert ...
LG Ute
ich habe deine Geschichte vom Vorjahr natürlich erst jetzt gelesen. Hoffentlich merkst du noch, dass dir jemand geantwortet hat. Aber ich musste über deine Erzählung vom "Schwarzen Mann" so lächeln. Auch bei mir gab es einen schwarzen Mann, irgendwie zwar nicht, aber irgendwie doch!!
Ich wurde mit solchen Gruselerzählungen nicht traktiert, hatte also nie Angst, in den Keller zu gehen. Aber wir wohnten als Flüchtlinge in einer alten Villa mit riesigem Garten. In ihm stand eine Laube, dunkel zwischen hohen Bäumen. Wenn ich abends durch diesen dunklen Garten gehen musste, um im Nachbarhaus die Zeitung zu holen, dann schien es immer aus der dunklen Laube zu wispern und zu rufen. Ich hatte große Angst, aber da ich mit zwei älteren Geschwistern gesegnet war, denen gegenüber ich keine Furcht zeigen wollte, sagte ich nie etwas. Und ich ging im Gegensatz zu dir gaaanz langsam durch den Garten, um dem Gespenst nicht zu zeigen, dass ich Angst habe, denn dann wäre es sicherlich hinter mir hergerannt!
In eben diesem Garten stand aber, wenn ich zurückkam, immer eine dunkle Gestalt an der ebenerdigen Kellertür, die nie dort stand, wenn ich von der anderen Seite vorbeiging. Ein Mann mit Hut und Stock. Man konnte ihn nur sehen, wenn man vom Gartentürchen her kam. Er stand dort noch, als ich schon erwachsen war. Ich habe nie herausgefunden, welcher Ast oder Baum dafür zuständig war. Und als ich nach Jahrzehnten wieder in diese Stadt zurückkam, wollte ich einmal nachkontrollieren, ob "er" noch dastand. Aber nein, es gab ihn nicht mehr. Zuviel hatte sich geändert, Bäume und Sträucher waren weg, die Straßenlaterne war viel heller als früher. Und die alte Laube gibt es auch nicht mehr, ich habe sie kurz vor ihrem Abriss noch fotografiert ...
LG Ute
ehemaliges Mitglied
wie immer lese ich gerne deine geschichten.
habe manches mal erinnerungen an meine eigene
kindheit, obwohl ich in hamburg aufgewachsen bin.
aber grossmuetter sind wohl über all auf der welt lieb.
lieben gruss
helmut
habe manches mal erinnerungen an meine eigene
kindheit, obwohl ich in hamburg aufgewachsen bin.
aber grossmuetter sind wohl über all auf der welt lieb.
lieben gruss
helmut
finchen
ja Mona, heute macht man das nicht mehr, doch früher, da gab es Verbote und Gruselgeschichten dazu. Dann wirkte das Verbot gleich doppelt.....was für ein Quatsch, zumal diese Keller ehemals Luftschutz-Bunker waren. Das war schon Grusel genug. Keiner ging dort gerne runter.
Heute lacht man darüber, doch es steckte damals ein tieferer Sinn dahinter.
Danke für deinen Kommentar
und liebe Grüße
vom Moni-Finchen
Heute lacht man darüber, doch es steckte damals ein tieferer Sinn dahinter.
Danke für deinen Kommentar
und liebe Grüße
vom Moni-Finchen
Mona47
durch Deine Texte habe ich schon viel über Dich und aus Deinem Leben erfahren. An Deine Großeltern denkst Du gern zurück, aber dass die Oma Dir mit dem schwarzen Mann Angst gemacht hat, war nicht so schön, war aber in unserer Kindheit fast normal. Glücklicherweise geht man heute mit Kindern sensibler um.
Einen herzlichen Nachtgruß von Mona
Einen herzlichen Nachtgruß von Mona
Hast du aber schön spannend geschrieben und die Jahre haben wohl so manchen Eindruck auch gemildert, nicht wahr?
Ein schönes Wochenende für dich und sei lieb gegrüßt
von Ingrid