Ich habe Euch ja schon erzählt, das hier, auf diesem Grundstück ein kleiner Teich war. Mein Mann hatte ihn gemeinsam mit dem Besitzer angelegt. Es waren Fische, Frösche, Ringelnattern, Kröten und verschiedene Arten von Libellen da zu Hause. Leider alles von den Wildschweinen zerstört und drum eingeebnet und zu Grünland geworden. Ist schade drum, der Teich hatte den parkähnlichen Charakter des Grundstückes sehr betont. Jeden Morgen kam damals Herr Graureiher, Frühstück für die Familie holen. Meine schönen Goldfische verschwanden in seinen Kropf. Es muss Herr Graureiher gewesen sein, Frau Graureiher wäre das folgende bestimmt nicht passiert.
Wir stellten einen Topf mit einer schönen weissrosa Seerose in den Teich. Direkt neben die Vertiefung mit Schlamm, wo im Winter die Fische sich einkuschelten und so überlebten bei Schnee und Eis. Herr Reiher kam pünktlich, ich wartete schon, um zu sehen, ob ihn der Topf endlich mal von meinen Fischen weghalten würde, meine Fische taten mir unendlich leid. Herr Reiher landete am Ufer, spazierte um den Teich herum, der Seerosentopf bewegte sich nicht. Also, dachte er , keine Gefahr, ein Flügelschlag, ein Hopser und er stand auf der Rose. Es war etwas wackelig, wir hatten das ja extra so gemacht, aber er balancierte es mit den Flügeln aus und stand ganz stolz und schön da. Reiher sind ja sehr schöne Vögel, wären beliebter, wenn sie nicht solche Fischräuber wären. Dann sah er einen Fisch, wollte ihn fangen, aber der Topf wackelte wieder. Ich biss mir schon auf die Lippen , damit ich nicht laut lachte. Holte schnell meinen Mann aus den Bett, der kam im Bademantel, um zu gucken.
Herr Reiher wedelte wieder mit den Flügeln und stand dann ganz still und schaute ins Wasser, wo sich die Fische tummelten. Er hatte Hunger und zu Hause wartete seine Familie auf das Frühstück. Also schnell zustossen, Fisch fangen und heim, so stellte er sich das wohl vor. Aber die bösen Menschen mit ihren wackeligen Blumentöpfen machten ihm eine Strich durch die Rechnung. Beim Zustossen war er etwas zu heftig, der Pott wackelte, kippte und verschwand in der Vertiefung im Schlamm. Herr Reiher fiel kopfüber in den Teich. Er rappelte sich auf, während mein Mann und ich laut gröhlten, lachen konnte man das nicht mehr nennen. Dann versuchte Herr Reiher zu fliegen, ging nicht, Gefieder zu schwer vom Wasser.Er ging zur Bergseite des Ufers, aber da lag die Folie nur unter Blumen versteckt und er rutschte zurück ins Wasser. Hier oben lagen wir Beide uns schadenfroh lachend in den Armen.
Dann hatte Herr Reiher endlich die Krötenrampe gefunden, und stand auf der Wiese. Schüttelte sich, das es nur so spritzte und versuchte wieder zu fliegen, ging nicht, immer noch zu viel Wasser an den Federn. Reiher sind ja keine Schwimmvögel, sie gehen normalerweise nicht unter Wasser, sie stelzen dadrin rum mit ihren langen Storchenbeinen. So stellte er sich mit ausgebreiteten Flügeln auf der Wiese in die Sonne zum Trocknen. Er flog in den nächsten Tagen über den Teich weg und ging lieber woanders räubern.
Für meinen Mann und mich begann danach die Arbeit, er musste in den Teich und die Seerose retten und ich gab wie üblich meinen Senf mit viel Spott dazu. Es war eine glückliche Zeit, werde sie nie vergessen.
Es grüsst Euch Eure schadenfrohe luzi
P.S. Seht ihr , ich kann auch die fantasie aus dem Spiele lassen und wahre Geschehnisse wahrheitsgemäss berichten.

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Kommentare (1)

finchen aber über die Familie Reiher mußte ich schmunzeln !
Direkt an unserer Grundstücksgrenze fließt ein Bach, der sich in die angenzenden Weiden verläuft. Schöne freie Fläche am Waldesrand und jedes Jahr kommt Familie Graureiher angereist - sehr zum Ärger eines Fischzüchters, der sehr davon betroffen ist.
Tierschutz etc. liefen schon Amok, da er Schußanlagen installieren wollte
Er muß mit den "inzwischen schon Familien" von Reihern leben.
Und ganz leicht und genüßlich ernähren sich die "Reihers" von seiner Zucht.
Na, dann guten Appetit
und lieben Grüßen
Dein Moni-Finchen

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