...der linke Schuh....
...in schwarzem Lack.
Ein Schuh, der nach wie vor in meinem Schuhregal sein Plätzchen hat. Es gibt nur diesen einen, der andere blieb verschollen.
Wenn meine Wohnung mal der Auflösung bedarf, wird sich jeder wundern - und wo ist der andere dazu?
Ja, den gibt es einfach nicht mehr, genauso wenig wie die, der ihr gehörte. Es ist ein Schuh meiner Mutter, der unfreiwillig eine große Reise machte.
Wie Ihr ja wißt, bin ich ein Kind der DDR und als meine Mutter starb, wurde ich mit ein paar Klamotten und einem Akkordeon gen Westen umgezogen.
Nach ein paar Jahren, als Omi in Rente war - durfte auch sie zu uns übersiedeln. Sie brachte auch Mobilliar und Hausrat aus meiner "Erbschaft" mit.
Mein altes Zuhause ist mir nachgereist.
Viele Kisten und Schränke, vorallem die geliebte Schranknähmaschine. Ich stürzte mich auf alles drauf, schnupperte an den Gegenständen - doch nichts roch noch so.
Der Geruch war verlorengegangen.
Nur die Nähmaschine, die hatte noch ihren alten Geruch - doch ich roch sie wirklich, auch ihren Platz, an dem sie einstmals stand.
Auch die Gardinen aus diesem kleinen Zimmer, wo sie stand, waren auch dabei.
Nur der Schlüssel fehlte.......
Ich fummelte an dem Schloß herum, mein Onkel wurde schon ganz hektisch.......laß es sein, Du machst noch was kaputt.
Nein, ich kriege sie auf...warte doch.
Schließlich war ich geübt, denn darin versteckte meine Mutter immer die Weihnachtsgeschenke!
Omi trug ein Kniezchen am Hinterkopf und dafür gab es diese Haarnadeln - also schnell so'n Ding geholt und schon war die Tür auch auf.
Ich legte den Lederriemen auf, versuchte zu drehen und nichts bewegte sich.
Und da sah ich ihn - den Schuh, der zur Befestigung des Schwungrades mit dem Schuh gesichert war.
Der linke Schuh von meiner Mutter, den ich ganz vorsichtig zu mir zog.
Ich ließ ihn nicht mehr los - sie ist mir nachgereist, obwohl ihre Asche in Heimaterde vergraben lag.
Die Nähmaschine und der Schuh sind immer meine Wegbegleiter geblieben - seit ein paar Jahren lebt die Nähmaschine nicht mehr, doch der Schuh, den wird es ewig geben - zumindest bis zu meinem Tod. Den nehme ich mit - dachte ich mir.
mit laufenden Grüßen
Euer Moni-Finchen
Ein Schuh, der nach wie vor in meinem Schuhregal sein Plätzchen hat. Es gibt nur diesen einen, der andere blieb verschollen.
Wenn meine Wohnung mal der Auflösung bedarf, wird sich jeder wundern - und wo ist der andere dazu?
Ja, den gibt es einfach nicht mehr, genauso wenig wie die, der ihr gehörte. Es ist ein Schuh meiner Mutter, der unfreiwillig eine große Reise machte.
Wie Ihr ja wißt, bin ich ein Kind der DDR und als meine Mutter starb, wurde ich mit ein paar Klamotten und einem Akkordeon gen Westen umgezogen.
Nach ein paar Jahren, als Omi in Rente war - durfte auch sie zu uns übersiedeln. Sie brachte auch Mobilliar und Hausrat aus meiner "Erbschaft" mit.
Mein altes Zuhause ist mir nachgereist.
Viele Kisten und Schränke, vorallem die geliebte Schranknähmaschine. Ich stürzte mich auf alles drauf, schnupperte an den Gegenständen - doch nichts roch noch so.
Der Geruch war verlorengegangen.
Nur die Nähmaschine, die hatte noch ihren alten Geruch - doch ich roch sie wirklich, auch ihren Platz, an dem sie einstmals stand.
Auch die Gardinen aus diesem kleinen Zimmer, wo sie stand, waren auch dabei.
Nur der Schlüssel fehlte.......
Ich fummelte an dem Schloß herum, mein Onkel wurde schon ganz hektisch.......laß es sein, Du machst noch was kaputt.
Nein, ich kriege sie auf...warte doch.
Schließlich war ich geübt, denn darin versteckte meine Mutter immer die Weihnachtsgeschenke!
Omi trug ein Kniezchen am Hinterkopf und dafür gab es diese Haarnadeln - also schnell so'n Ding geholt und schon war die Tür auch auf.
Ich legte den Lederriemen auf, versuchte zu drehen und nichts bewegte sich.
Und da sah ich ihn - den Schuh, der zur Befestigung des Schwungrades mit dem Schuh gesichert war.
Der linke Schuh von meiner Mutter, den ich ganz vorsichtig zu mir zog.
Ich ließ ihn nicht mehr los - sie ist mir nachgereist, obwohl ihre Asche in Heimaterde vergraben lag.
Die Nähmaschine und der Schuh sind immer meine Wegbegleiter geblieben - seit ein paar Jahren lebt die Nähmaschine nicht mehr, doch der Schuh, den wird es ewig geben - zumindest bis zu meinem Tod. Den nehme ich mit - dachte ich mir.
mit laufenden Grüßen
Euer Moni-Finchen
Kommentare (10)
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Dein Moni-Finchen
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Süße Mädchenträume ... !?
Mit ganz lieben Grüßen
Dein Dessauer Moni-Finchen
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Trotzdem ein Stück an Erinnerung - auch wenn wir schon sooo alt geworden sind.
Ich habe noch ein "Stück" von großem Wert: ein kleines Tagebüchlein.... in Erinnerung meiner ersten Lebensjahre.
Das halte ich besonders in Ehren und es liegt in meinem privaten "Schatzkästlein" drin.
Ebenso handgeschriebene Postkarten an ihre Schwester - die ich vor 10 Jahren erst fand.
mit ganz lieben Grüßen und bis demnächst
Dein Moni-Finchen
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Als meine Mutter starb, war nicht mehr viel vorhanden - ein kleiner Teil von einem Service, aber ich mußte es einfach haben obwohl ich es nicht gebrauchen konnte. Siehste, nun steht es fein säuberlich in einer Ecke des Schrankes.
Deine Muldenfreundin Ruth
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das hätte ich auch so gehalten. Schön das Du diesen Schuh Deiner Mutter noch hast.
Wieder eine Geschichte aus dem Leben. DANKE und
grüssle
Sigrid
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Ich wäre froh, ich hätte noch ein Andenken.
Auf so einer Schranknähmaschine habe ich noch bis in die 80-ger Jahre genäht... das Nähen gelernt habe ich auf einer Singer-Nähmaschine.
Mein Opa war Schneidermeister, nähte überwiegend Uniformen.
Meine älteste Schwester erzählte mir, bei Handarbeiten saß er stets im Schneidersitz auf seinem Arbeitstisch...
verlange das mal heute von einem Schneider...
Mit goldigen Grüßen
Deine Moni-nixe
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Ich habe zwar keinen Schuh von Mutti,aber etwas ist da doch.Mutti besaß einen Bonsai,den sie vom Emsland mit nach Hamburg brachte,als sie hier ins Heim ging.Solange sie noch sehen konnte,pflegte sie ihn und er war ein Prachtstück.Als ihre Sehkraft nicht mehr reichte,übergab sie mir das Bäumchen.
Ich sollte ihn gut pflegen.Ausgerechnet ich, die mit Topfpflanzen überhaupt kein Glück hat.Immer wieder fragte sie nach ihrem Bonsai.Was soll ich sagen, dieser kleine Baum er
wächst und gedeiht.Mutti hätte sich gefreut, ihn so zu sehen.
Liebe Grüße
mullemaus
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Dein und mein Tränchen sei ihm gewidmet.
Jetzt müßte er noch mehr glänzen.
Lieben Gruß und dankeschön.
mit lackierten Grüßen
Dein Moni-Finchen
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Ich verstehe Dich durch und durch, auch ich hätte dem Schuh, wenn ich denn einen hätte einen Ehrenplatz in meinem Stübchen gesichert.
Wir hatten noch anfangs keinen Strom, aber eine Tretnähmaschine hatten wir. Da hat die Mutter gesessen und uns Sachen genäht.
Danke für die schöne Geschichte, sie ist mir richtig nahe gegangen.
Mit freundlichen Grüßen und einem verständnisvollem Nicken,
Traute
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