Als ich klein war, war ich der Liebling aller um mich herum. Ich wurde verwöhnt, jeder versuchte mir über den Kopf zu streicheln, ich hörte immer nur die artigsten Worte. »O Gott, Ist der süß, wie niedlich, zum knuddeln, so einen hätte ich auch gern!«
Ich genoss das auch ein wenig, zeigte es mir doch, dass ich dazu gehörte, dass mein Mittelpunkt nun festgelegt war und ich mir nichts Besseres hätte wünschen können. Lars und Britta verwöhnten mich sehr
       Ja, in dieser Zeit erlebte ich das Leben von der besten und schönsten Seite. Jeder in der Nachbarschaft kannte meinen Namen: Ich, Robin war der Liebling der Straße. Es war einfach wunderbar!
       Es war seltsam und mir unerklärlich, dass sich im Laufe des Jahres dann alles wandelte. Man machte meist einen Bogen um mich herum, man mied mich sogar. Wenn ich versuchte, etwas Liebkosung zu bekommen, genügte ein Wink mit der Hand, um mich zu erschrecken und mir jede Lust am Spielen zu nehmen. Ich verstand es einfach nicht.
       Dann kam der 12.Juli, Die Familie bereitete sich auf die Urlaubsreise nach Teneriffa vor. Auch ich spürte die Erwartung, und obwohl ich noch so jung war, freute ich mich sehr auf eine Veränderung. Ja, die wurde dann alsbald Wirklichkeit.
       Jetzt sitze ich hier an der Autobahn-Raststätte, gleich hinter den Toiletten, dort wo die Mülltonnen des Restaurants stehen. Ich warte auf den Tag, da sie mich, den Cockerspaniel-Mischling wieder nach Hause holen.
Hoffentlich dauert es nicht mehr so lange .
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doggy.jpg

©by Pan
 

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Kommentare (5)

Distel1fink7

Und ich dachte schon   ........................

Nette Geschichte

Gruß Distel1fink7

Pan

Vor Jahren erlebte ich soch eine Geschichte "in natura". 
Der kleine Rüde landete am Ende in einem Tierasyl - ich selbst
hatte keine Möglichkeit, ihn mitzunehmen. 
Ich denke, er hat dennoch einen Freund gefunden ...

Syrdal


Immer wieder sind solche völlig herzlose „Aussetzgeschichten“ zu hören. Man hat sich eine geraume Zeit an und mit dem Tier erfreut, nun aber ist es lästig… überflüssig. Man möchte mit Schiller sagen: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. (Zitat aus „Fiesco“)
Was mag in solchen Menschen vorgehen, die ein treues Tier irgendwo in der Fremde aussetzen? Solche Typen würden sicher auch aus lauter Eigennutz morden...

...befürchtet Syrdal

Jil

Sehr aufmerksam machte mich der Titel ! Dahinter kann sich unendlich viel verbergen.
Die Geschichte ist wunderschön geschrieben, spannend, traurig. Am Ende hatte ich Tränen in den Augen.
Danke - sie wird ganz sicher immer in meinem Gedächtnis bleiben.
Viele Grüße
Jil

PS
Dazu fiel mir dieser Spruch ein:
When I look in the eyes of an animal I do not see an animal.
I see a living being. I see a friend. I feel a soul. (A.D.Williams)

(Wenn ich in die Augen eines Tiere schaue, sehe ich kein Tier. Ich sehe ein Lebewesen. Ich sehe einen Freund. Ich spüre eine Seele.)


 

Muscari


Zunächst lief ich in die Irre und musste dann einsehen, dass es sich um diesen armen Hund handelt, der einst so schön und geliebt war, und nun wohl ausgesetzt wurde.
Das passiert vor allem vor den Ferien am laufenden Band.
Eine Schande.
😥


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