Der geplagte Mensch
fragt sich, was die wohl von ihm wollen.
Die Nase läuft, die Augen tränen,
dazu muss dauernd er noch gähnen.
In der Natur das Wachsen und das Sprießen
kann der Geplagte kaum genießen.
Des einen Freud‘, des andern Leid,
so war‘s doch schon zu aller Zeit.
Wonne bringt der Frühling den einen,
die andern fangen gleich an zu weinen.
Ungerecht ist’s doch auf dieser Welt,
selten bekommt man mal das, was gefällt.
Kommentare (11)
Die gelben Dinger nennt man in Sachsen Lämmerschwänze- machen machen sie und auch
Blüten und Gräser arg zu schaffen.
LG
Willy
Danke, lieber Willy für deinen Kommentar. Ja genau, so sehen sie aus, wie Lämmerschwänze. Die Hasel- und Birkenpollen machen vielen Menschen sehr zu schaffen und natürlich auch die Gräser. Ich habe hier den „Vorteil“, dass ich zum Durchatmen in den Schwarzwald hochfahren kann. Dort setzt der Pollenflug erst später ein. Ich kenne aber auch Menschen, die in dieser Zeit auf eine Insel in der Nordsee reisen, dort gibt es so gut wie keinen Pollenflug, und so die „schlimmste“ Zeit umgehen. Irgendwie muss man halt damit zurechtkommen.
Liebe Grüße
Brigitte
Liebe Brigitte,
die Klage in Deinem Gedicht kann ich nur zu gut verstehen. Nein, betroffen bin ich gottlob nicht, doch habe ich in meinem nahen Bekanntenkreis schwer an Allergien und allergischem Asthma Leidende. In einem Fall hatte das vor Jahren sogar letalen Ausgang...
Gott hat den Menschen der Natur in reiner Vollkommenheit überlassen, doch der Mensch selber hat sich im Laufe seiner Entwicklung mehr und mehr degeneriert bis hin zur Verweichlichung, einhergehend mit einem deutlich abwehrgeschwächten Immnunsystem, so dass er heute vor allem in den sogenannten „Industriestaaten“ von vielen Krankheiten geplagt wird. Bezeichnet werden diese in ihrer Gesamtheit treffend als „Zivilisationskrankheiten“.
Vor 60 / 70 Jahren sprach man z.B. beim Typ 2-Diabetes noch vom sogenannten „Altersdiabetes“, der sich, wenn überhaupt, etwa ab dem 60. – 70. Lebensjahr aufgrund nachlassender Funktion der Insulin produzierenden Beta-Zellen manifestierte. Heute gibt es eine nicht unbeträchtliche Zahl jugendlicher Typ 2-Diabetiker, die das 20. Lebensjahr noch nicht erreicht haben (nicht zu verwechseln mit dem juvenilen Typ-1-Diabetes!). Dies ist nur ein Beispiel, wie unsere durchweg naturferne Lebensweise somatoforme Störungen generiert. – Und auch Allergien sind Ausdruck dieser die Genetik schwer beeinflussenden Veränderungen. Wohl dem, der davon nicht betroffen ist...
Mitfühlend grüßt
Syrdal
Lieber Syrdal,
herzlichen Dank für deinen Kommentar. Ich kann dir nur zustimmen, die Menschen sind immer mehr degeneriert und verweichlicht. Allergien in unterschiedlichen Formen haben zugenommen und sie können wirklich quälen. Die Krux ist, dass man außer den Versuch zu machen sich desensibilisieren zu lassen, was sehr aufwendig ist, oder mit Medikamenten Linderung zu verschaffen, nichts zu tun kann. Auch das Desensibilisieren klappt nicht immer, manchmal verlagert sich die Allergie dann woanders hin. Niemand will ja degeneriert sein, aber darauf hat man gar keinen Einfluss. Ich weiß nicht, ob Menschen früher eine robustere Gesundheit hatten, sicher gab es auch schon früher Allergien, aber wahrscheinlich nicht in dem Maße. Einen entscheidenden Einfluss hat auch die veränderte Umwelt mit Luftverpestung usw..
Für dein Mitgefühl danke ich dir und wünsche neidlos eine schöne Frühlingszeit mit der wieder erwachenden Natur, an deren Anblick ich mich trotz allem erfreuen kann.
Liebe Grüße
Brigitte
oh oh liebe Roxanna, da wünsche ich Dir, dass es in diesem Jahr nicht gar so schlimm für Dich werden wird. Übrigens - mein Kater hat das auch und bei mir ist mit dem Alter auch so etwas dazugekommen. Du bist nicht allein, ich fühle mit Dir.
Du hast es gut in Versen eingefangen.
Liebe Grüße
Elbstromerin
Der Kater bekommt im Frühjahr meist tränende Augen und muss dann mit Cortison-Tropfen behandelt werden, was nicht einfach ist, aber wirksam.
Überhaupt haben er und ich uns sehr angeglichen mit den Krankheiten, ist wohl so wie in einer langen Ehe, lach...
Dir alles Gute und liebe Grüße
Elbstromerin
Liebe Elbstromerin,
es tut gut, sich nicht als „Exot“ in dieser Zeit zu fühlen, da viele Menschen in Hochstimmung wegen des Frühlings kommen und ihn aufs herzlichste mit schönen Gedichten begrüßen. Ich bedaure, dass ich diese Zeit er erwachenden Natur mit ihrer Blütenpracht nicht so unbeschwert genießen kann. Dass auch Tiere das bekommen können ist mir neu. Kann denn das Katerchen dann gar nicht raus und durch Wald und Flur streifen?
Für dein Mitgefühl danke ich dir herzlich und bin froh, dass sich hier wenigstens eine Leidensgenossin geoutet hat, lach. Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße
Brigitte
denn was schuf Gott in erster Runde?
Den Menschen dann zur späten Stunde;
der zu der Zeit war nicht allergisch.
Was wären wir ohn die Natur -
ohn sie - von uns nicht eine Spur.
gebe ich zu bedenken
Gruß Luzie
Was wären wir, liebe Luzie, ohne die Natur,
ihre Schönheit bringt uns doch Freude pur.
Sie ernährt uns und sorgt für das Leben,
deshalb sollten wir stets danach streben,
sie mit großer Sorgfalt so zu behandeln,
dass wir nicht bald in einer Wüste wandeln.
Nur Hasel-, Birken- und Gräser-Pöllchen,
die kriegen von mir zurzeit ein „Knöllchen“.
Als Liebhaberin der Natur danke ich dir für deinen gereimten Kommentar und grüße dich herzlich
Brigitte
Da kam doch noch ein chen angeflogen von @CharlotteSusanne. Die Herzchen sind mir sehr viel lieber als die Pollen . Danke, liebe Charlie und herzliche Grüße
Brigitte