der Fiffi, der Lumpi hieß.............


...ja, es war ein Hund mit kurzen Beinen, einem undefinierbaren Dackelfell - doch Lumpi hing am Frauchen und mochte keinen anderen Menschen um sich rum.
Tante Änne hieß das Frauchen und der Ehemann hieß Hans.
Onkel Hans verstarb recht früh und Lumpi klebte nur noch an Tante Änne's Bein.
Tante Änne, etwas voluminös, wohnte im ersten Stock des kleinen Backsteinhauses und Lumpi mit den kurzen Beinen, überwand die Treppenstufen besser als das Frauchen.
Doch irgendwann ging bei ihr überhaupt nichts mehr. Man zog innerhalb des Hauses um und Lumpi verweigerte das neue Quartier. Eisern und konsequent saß er an der untersten Treppenstufe - bis Tante Änne starb.
Nirgendwo war Frauchen - ich kam zur Beerdigung - Lumpi erkannte mich, gab mir ein Bussi auf die Backe und zischte ab.
Zum gegenüber liegenden Friedhof führte er mich und an das Grab, wo sein Frauchen lag.
Und jeden Morgen ging ich zum Friedhof rüber und holte Lumpi ab.
Ich fuhr wieder nach Hause, doch Lumpi hatte sich inzwischen einen anderen Ort zur Trauer auserwählt.
Unten in der Küche stand noch Frauchen's Küchenherd.
Als ich 6 Monate später wieder eingereist bin - Lumpi lag im Kohlenkasten und ließ niemand an sich ran.
Mein Großcousin und seine Frau machten sich wirklich Sorgen...doch Lumpi blieb in seinem Versteck.
Ganz langsam betrat ich die Küche und rief ganz leise nach Lumpi....
er kam raus und freute sich.
Der erste Weg führte uns in den riesigen Garten zum See und dann zurück ans große Tor. Völlig aufgeregt war der Hund - ich schloß auf und wir gingen zum Friedhof rüber. Und er blieb immer an meiner Seite. Am Grab legte er sich nieder, ich glaube er weinte vor sich hin.
Wir blieben lange davor sitzen, doch irgendwann stand ich auf und Lumpi verstand ohne Worte, daß wir nach Hause gehen. Er ging mit - ohne ein Wort von mir -
Ich hatte ein großes Hundekissen mitgebracht, legte das ins Wohnzimmer und mich rein. Mein Cousin zeigte mir wortlos einen Vogel, doch es wirkte.
Lumpi schnupperte nach mir - und auch als ich wieder abreiste, Lumpi schien dieses Kissen heilig zu sein.
Lumpi war vom Kohlenkasten unterm Küchenofen erlöst.
Aber niemand durfte das Kissen anfassen bei seiner Anwesenheit.
Im Wochenrhythmus schrieben wir uns und Lumpi ging morgens auf den Friedhof und dann kam er zurück und legte sich auf sein Kissen - und nie mehr in den Kohlenkasten unterm Küchenherd.
Einige Jahre später ist er verstorben, doch gelitten hat er nicht.
Unter dem Apfelbaum hat man ihn begraben, der mir gehörte, und damit rundet sich wieder eine Geschichte ab.
Das war die Lumpi-Geschichte........
Ein Hund mit Verstand....
mit lieben Wau-Wau-Grüßen
Euer Moni-Finchen


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