Der erste Sonntag im April


In diesem Jahr fiel der 1.April auf einen Sonntag.

Na, wie schön, da konnte man doch ganz prima die Leute in den April schicken, und jeder hatte Zeit und Muße zum Auskosten.

Heuer ein „saukalter“ Frühjahrstag – da und dort noch Nachtfrost.

Man musste sich also noch warm anziehen, zumal eine steife Brise eiskalten Wind brachte.
Für den Vormittag war hier trockenes Wetter angesagt. Am Nachmittag sollte es wieder regnen.

Zeit, endlich einmal wieder zum Friedhof zu fahren, die Gräber aus dem Winterschlaf zu holen und mit den ersten Blühern auszustatten. Umsonst hatten wir eine Gießkanne vom Stand mitgenommen – die Wasserleitung im Friedhof war noch leer.

Wir waren früh losgefahren, waren auch bald wieder zurückgekehrt. Eigentlich noch gar nicht echte Mittagszeit. Wir zogen das Essen vor – eine tolle Kartoffelsuppe – und schwangen uns sehr bald auf, etwas aus dem Rest des Tages zu machen.



Wo geht es dieses Mal hin? Im Winter waren wir mal zum Schlachtensee gefahren. Doch da auf dem Weg vom S-Bahnhof hinunter zum tief liegenden See festgetretener Schnee und Glatteis das Spazieren behinderte, haben wir den beabsichtigten Spaziergang abgebrochen.

Heute wollten wir es noch einmal versuchen. Das kam ja ohnehin zu Pass, war doch der Ostring der S-Bahn still gelegt. Aber über den Südring ging es doch leicht. Wir fuhren bis zum Bahnhof Schöneberg, stiegen dort um in die S-Bahn nach Wannsee.

Das ist eine reichliche Zahl an Stationen, die wir dabei streiften. Da kam uns der Gedanke schon vor dem Ziel die Fahrt zu unterbrechen: wie wäre es, dem illustren S-Bahnhof Mexico-platz einen Besuch abzustatten.

Gesagt getan, ein Aufenthalt von zwanzig Minuten bis zur nächsten Bahn war doch leicht einzubauen. Wir zückten unsere Kameras, kassierten die Eindrücke aus Architektur und Leben ringsum. Wenn es die Möglichkeit gibt, das Treppensteigen zu eliminieren, dann ist der Gang zum Aufzug immer drin. Nur: der Aufzug war (wie so viele andere auch) außer Betrieb.

Unten im Normalniveau angekommen, landeten wir in einem „Ostermarkt“. Die verschiedensten Früchte an Heimarbeit und Kunstgewerbe hatten Leutchen in einer Budengasse entlang der Straße am Bahndamm ausgestellt und zum Kauf angeboten. Wert, sich davon mindestens einige Fotos mitzunehmen. Und auch ein kleines Kuschelkissen ging mit, passend zum ersten Geburtstag der kleinen Urenkelin.

Die Zeit verging im Fluge, und schon standen wir wieder auf dem Bahnsteig. Noch Zeit, sich etwas umzusehen. Stacheldraht hatte man an den Mauerfirsten angebracht, um die Graffiti-Schmierereien zu verhindern, eine furchtbare Seuche, „Narrenhände beschmieren Tisch und Wände!“.

Die Bahn von Nikolassee kam als erste, fuhr weiter nach Frohnau. Die S-Bahn, die wir brauchten, fuhr bis zum Bahnhof Wannsee, sie nahm uns die eine Station weiter mit nach Schlachtensee.

Es war nicht gerade warm. Ein scharfer, eiskalter Wind blies uns entgegen. Es machte uns keinen Spaß dabei zu laufen.

Beabsichtigt war, den See zu umrunden. Uns lief es kalt über den Rücken, als wir mit ansehen mussten, dass sich da ein Mann auszog. Er sprang dann in das bitterkalte Wasser. Nichts für uns!

Wir brachen unseren Spaziergang ab und gingen zum Bahnhof zurück. Viel zu wenig an Ausflug, viel zu früh, schon nach Hause zu fahren.



So fuhren wir zurück zur S-Bahn-Station Feuerbachstraße. Zu Fuß ging es weiter. Wir erreichten die Schlossstraße in Steglitz.

Wir erlebten eine Menge von Fußgängern. Viele nutzten die Gelegenheit, am Sonntag shoppen zu gehen, verkaufsoffener Sonntagnachmittag!



Wir ließen uns mitreißen zum Schaufensterbummel.
Da war ein großer Spielwaren-Laden, wir schauten hinein, natürlich auch in die Modellbahn-Abteilung.

Das Pflastertreten strengte an. So schauten wir an einer Bus-Haltestelle, wie wir wohl in Richtung Heimat weg kämen. Wir entschieden uns für so einen Doppelstöcker-Bus. Wir fuhren mit dem M85 (oder war’s der M48) zum Hauptbahnhof.

Der Bus war ganz schön voll. Wir brauchten eine Weile, um ins Oberdeck zu gelangen. Und bald fanden wir auch ganz vorne Platz für uns Beide. Wir knipsten und filmten, erlebten die uns doch schon bekannte Route eben wieder einmal anders.
Nur eben schade, dass es hier beim BVG-Bus wie auch in der S-Bahn so viele zerkratzte Fensterscheiben gibt – auch so ein Vandalismus, dem man nicht Herr werden kann.

Angekommen im Hauptbahnhof war die Frage zu klären, wie wir wohl am besten hinaus nach Johannisthal führen. Ging es doch darum, dem Schienenersatzverkehr bezüglich Sperrung des östlichen S-Bahn-Ringes auszuweichen. Wir ließen uns nach Westkreuz und dann weiter auf dem Südring zurück fahren.

Ein für uns schöner Nachmittag, dessen Bild- und Film-Ausbeute enorm ist. Immer wieder voller Erlebnisse!



ortwin


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Kommentare (1)

Traute ach ja das Wetter! Aber ein bisschen Bewegung muss sein.
Es geht nicht an nur in den Stuben rum zu sitzen und warten dass die Zeit vergeht.
Schön, dass ihr dieses mal ein Video eingestellt habt.
Es ist doch noch etwas aussagekräftiger als ein stilles Bild.
Weiterhin gesunde Beine und viel Wanderlust und Kulturinteresse Euch beiden und ganz freundliche Ostergrüße,
sendet Traute
Traute2012(Traute)


so war es heute in Chemnitz
Traute2012(Traute)


und so war ein Vorgarten geschmückt

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