der Dichter
vorm Stadtrat am
Wirtshaustresen
hat einer Gedichte gelesen –
band säuberlich fein
die Reime ans Bein
Kopf unter der Decke
das Herz auf der Strecke
schlief ein.
Wie rührige Milben
verwandelten Silben
gewöhnliches Schimmeln
zu Höllen und Himmeln
drin hilfreiche Mythen
das Windei bebrüten—
und ein postmodern-
esoterischer Hauch
besorgte den Durchfall vom
Kopf in den Bauch.
Für jene am Tresen
war´s Literatur.
Sie zahlten ihm Spesen
ganz wild auf Kultur
dazu ein Stipendium-
der Mann braucht das Geld
und die Stadt ihren Dichter
als Zeichen von Welt.
Kommentare (6)
ehemaliges Mitglied
Liebe Joan,
ja, wer will mit Sicherheit über Kunst urteilen?
Bin aber trotzdem so gut wie sicher, dass sich da nicht mal unbedingt auf den hintersten Bänken Hände heben und "Ich"-Rufe erschallen.
ja, wer will mit Sicherheit über Kunst urteilen?
Bin aber trotzdem so gut wie sicher, dass sich da nicht mal unbedingt auf den hintersten Bänken Hände heben und "Ich"-Rufe erschallen.
joan
bloß nicht in die Tiefe gehn - im Gedicht geht es um die Situationsbeschreibung einer Lesung, die hier stattfand und ncht nur von mir als komisch empfunden wurde.Eines allerdings erscheint "unverzeihlich " : um die Stadtväter zu ärgern, hatte der Poet sich selbst persifliert.Doch das ist eine längere Geschichte. Wer will mit Sicherheit über Kunst urteilen? lieben Gruß Joan
floravonbistram
nachklingen lassen und bejahen.
"... und ein postmodern- esoterischer Hauch..."
Es ist ein großer Unterschied zwischen wirklich tiefen Gedanken, die man mitunter entwirren muss und einem Hurtz, dem Beifall gezollt wird.
LG Flo
"... und ein postmodern- esoterischer Hauch..."
Es ist ein großer Unterschied zwischen wirklich tiefen Gedanken, die man mitunter entwirren muss und einem Hurtz, dem Beifall gezollt wird.
LG Flo
lillii
meiner Meinung nach um den geistigen Dünn.... und deren Verursacher, Beifallspender usw
jetzt überlege ich... ob ich mich nicht doch auch dazu zählen sollte ???
jetzt komme ich doch zum Wochenende tatsächlich noch ins Grübeln.....
jetzt überlege ich... ob ich mich nicht doch auch dazu zählen sollte ???
jetzt komme ich doch zum Wochenende tatsächlich noch ins Grübeln.....
ehemaliges Mitglied
...Dem werden wohl nicht alle "folgen" können!
Ich denke, ich kann's (so einigermaßen).
Ja, so läuft es manchmal...
Ich denke, ich kann's (so einigermaßen).
Ja, so läuft es manchmal...
die Stadt hat für solch Verse Geld;
der Dichter aber leidet Pein,
dass er noch unbekannt der Welt.
Die Stadt beweist es sich schnurstracks:
gibt vor Kultur kein Fersengeld:
solch Dichtersold ist ihr ein Klacks,
sie steht als Krösus vor der Welt.
So ziehen sie am gleichen Strang
um Ruhm und um Bekannschaftsgrad –
zu zweit gehen sie den Weg entlang
durch jedes Pech- und Schwefelbad.[/indent][i]sekundiert elbwolf