Der alte Mann und der Edelstein


Der alte Mann und der Edelstein

Es lebte  einst in einem Häuschen
ein alter Mann für sich allein.
Beim Kräuter pflücken für ein Sträußchen,
da fand er einen Edelstein.
 
Von großem Werte war der Stein
funkelte hell im Sonnenlicht.
Er fand ihn schön, steckte ihn ein,
den Wert beachtete er nicht.
 
Ein Wanderer bat um ein Lager,
der Alte gab  ihm Brot und  Wein.   
Er teilte, war das Mahl auch mager
und dann zeigte er den Stein.
 
"Oh was hast du für ein Glück!
dieser Stein, der dir gehört,
macht dich reich im Augenblick,
weil er von unschätzbarem Wert.
 
Du könntest alles dafür kaufen
wenn du willst die halbe Welt,
müsstest nicht in Armut hausen,
hättest Anseh`n, Macht und Geld."
 
Der Alte sieht ihn grübelnd an:
„Ich will den Stein dir schenken,
wenn du versprichst drei Tage lang
stets nur an mich zu denken.“
 
„Wie? Du willst nicht mehr dafür?“
Er geht,  sein Glück ist groß.
Doch kehrt er um, klopft an die Tür
"Eines lässt mich nicht los!
 
Was ist es? Was erlaubte dir
den Stein so leicht zu geben?
Du schwelgst doch nicht im Reichtum hier,
hast kaum genug zum Leben.“
 
„Das kleine Häuschen, es ist mein
der Wald deckt mir den Tisch
mit Wild und Pilz, die Luft ist rein.
Im Bächlein gibt es Fisch.
 
Das ist meine Kostbarkeit
auch du kannst sie erwerben.
Ihr Name ist Zufriedenheit,
lass` nur die Habgier sterben.
 
Und merke wohl, ein Edelstein
kann dir das Glück nicht bringen.
Beklage nie was Du nicht hast,
Glück liegt nicht in den Dingen.“   
 
©HeCaro 2016
 
Wer nicht mit dem zufrieden ist, was er hat, wäre auch nicht zufrieden, wenn er hätte, was er nicht hat.  - Berthold Auerbach -

Ob wir zufrieden oder unzufrieden sind, ist abhängig von unserer inneren Haltung. Sind wir es gewohnt nach dem Ausschau zu halten, was fehlt, dann können wir nicht zufrieden sein. Warum? Weil, haben wir erreicht, was wir zu benötigen glauben, suchen wir nach dem nächsten Mangel.

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Kommentare (37)

Heidi Grünwedl

@HeCaro Danke, für deinen lieben Kommentar, du schreibst echt schöne Gedichte. Ein schönes Wochenende wünscht dir
Heidi

Manfred36

Auch Habgier nach Glück
ist wohl eine  Leidenschaft.
Muss sie umschlagen?

HeCaro

@Manfred36  

Das Streben nach Glück ist ein Urbedürfnis der
Menschen und es ist sogar in der amerikanischen
Verfassung verankert. 
Liebe Grüße, Carola 

ehemaliges Mitglied

Sehr, sehr schöne Gedanken und Respekt für das Versmaß😃

HeCaro

@BerndMichaelGrosch  

Hallo Bernd,
ich freue mich, dass Dir das Gedicht gefällt.
Vielen Dank für den Kommentar und das Herzchen. 
Liebe Grüße, Carola 

ehemaliges Mitglied

Ein wunderbares Gedicht..., danke dafür 💗

ja die Welt ist gekippt, sie spiegelt sich heute nur noch im Haben wieder...


Einen lieben Gruß lässt Heike da und hofft noch mehr so etwas Schönes von Dir lesen zu dürfen 😊

HeCaro

@Heike 68  

Liebe Heike,
ich freue mich sehr, dass Dir das Gedicht gefällt.
Vielen Dank für Dein Lob und für das geschenkte
Herzchen 🌹

Liebe Grüße zum Wochenende
Carola
 

ehemaliges Mitglied

@HeCaro  

Gerne, denn es ist wunderschön...💖

HeCaro

Ich sage Danke für zwei weiter geschenkte Herzchen zu
                                  Biri49 🌹und felix772 🌹

Liebe Grüße zum Wochenteiler
Carola

HeCaro

Vielen Dank für's Herzchen 🌹 Maxi 41
Liebe Grüße, Carola 
 

HeCaro

Vielen Dank für's Herzchen
Gillian 🌹 und Monalie 🌹 
Liebe Grüße, Carola 

HeCaro

             Über die vielen geschenkten Herzchen 💓habe ich mich sehr gefreut
                                                 und ich sage Dankeschön zu:

                              Juttchen 🌹 Puzzlerike 🌹 Via🌹 Tulpenbluete13 🌹
                              Edit 🌹 Komet 🌹 Heidi Grünwedl 🌹  Syrdal 🌹
                              ladybird 🌹 lillii 🌹 muscari 🌹 und ChrstineLächel 🌹

                                                         Liebe Grüße, Carola
 

Tulpenbluete13

Ja liebe Carola,

genauso ist es...zumindestens meistens... wenn man was erreicht hat oder etwas bekommen hat was man schon lange wollte....wird das Augenmerk sofort auf das nächste gerichtet,,,was man noch unbedingt haben muß....

Deshalb schaffen es so viele Menschen nicht zufrieden zu sein mit dem was sie haben...
Aber es scheint sich ein Umdenken anzubahnen: Immer mehr scheinen mit dem "kleinen Häuschen"..usw. wie Du es- liebe Carola- so treffend beschrieben und gereimt hast- zufrieden zu sein....und sind glücklich dabei...

Dem klugen Spruch von Berthold Auerbach kann ich nur zustimmen!!!

Ein wunderschönes kluges Gedicht und gekonnt gereimt

meint dankend und grüßend
Angelika

 

HeCaro

@Tulpenbluete13
Liebe Angelika,
alles was Du schreibst sehe ich auch so und stimme Deinem Kommentar zu 100% zu. Es ist der Kreislauf zwischen wünschen, bekommen und noch weiter wünschen in dem viele gefangen sind  und sich nur sehr schwer daraus befreien können. In jungen Jahren ist das noch schwieriger aber wenn man reifer wird, wächst auch die Erkenntnis.
 
Ich freue mich, dass Dir das Gedicht gefällt und danke Dir für Deinen  Kommentar.
 
Herzliche Grüße zum Wochenende,
 
Carola
 
 

 

Roxanna

Glück, liebe Carola, kann kein Dauerzustand sein, weil es sehr flüchtig ist. Wir können es nicht festhalten. Aber der Zustand der Zufriedenheit, zufrieden sein, mit dem was man hat, das kann schon von Dauer sein. Erfüllt man sich einen materiellen Wunsch, kann es vielleicht für kurze Zeit sogar glücklich machen, aber bald entstehen wieder neue Wünsche. Ich habe mal kürzlich in einem Vortrag gehört, dass dieses sich immerzu zu wünschen es möge anders sein oder wenn man dies oder jenes hätte, wäre man glücklich, hält uns sozusagen ständig in einem Zustand des Mangels. Nur wer akzeptieren kann, dass es ist, wie es ist, kommt in eine Ausgeglichenheit und somit auch Zufriedenheit. Es ist dir richtig gut gelungen, das in dein schönes Gedicht hineinzuschreiben.

Herzlichen Gruß
Brigitte

 

HeCaro

@Roxanna
Liebe Brigitte,
da hast du vollkommen Recht, Glück kann  niemals ein Dauerzustand sein, denn wäre man nicht ab und zu unglücklich wüssten wir gar nicht was Glück ist. Gegensätze bedingen sich eben. Aber wenn man mit seinem Leben zufrieden ist, mit „Gott und der Welt“ im Reinen dann ist man eigentlich glücklich. D.h. zufrieden und man darf dankbar sein für das was man hat.
Von dem, von Dir beschriebenen ständigen Wünschen und Haben wollen, sollten wir uns unbedingt befreien, denn es hält uns in einem  Zustand ständiger Unzufriedenheit fest. Man muss das nur erst mal erkennen.

 
Danke für Deine Ansicht zu dem Thema und für Dein Lob.
 
Liebe Grüße zum Freitag
 Carola
 
 
 

 

JuergenS

Diesen Satz deines netten Gedichtes erlaube ich durch meine Sicht etwas zu ergänzen:

"Glück liegt nicht in den Dingen" durch "Glück liegt nicht nur in den Dingen"

😉

HeCaro

@JuergenS
 
Ja klar. Da Glück für jeden etwas anderes bedeutet,  kann man den Begriff nicht verallgemeinern ohne eine Definition festzulegen. (happiness is different things for different people)
In diesem Kontext können auch Dinge glücklich machen. Aber mein Gedicht zielt auf das rein Immaterielle ab.

 
Liebe Grüße, Carola
 

 
 

Christine62laechel

@JuergenS  

Genau; man sollte doch nicht tun, als ob Dinge gar nicht wichtig wären. Die können - manche, manchmal - einfach auch zufrieden machen.

Manfred36


Der Schatzgräber Goethe)


Arm am Beutel, krank am Herzen,
Schleppt´ ich meine langen Tage.
Armut ist die größte Plage,
Reichtum ist das höchste Gut!
Und, zu enden meine Schmerzen,
Ging ich, einen Schatz zu graben.
"Meine Seele sollst du haben!"
Schrieb ich hin mit eignem Blut.
. . .

Holde Augen sah ich blinken
Unter dichtem Blumenkranze;
In des Trankes Himmelsglanze
Trat er in den Kreis herein.
Und er hieß mich freundlich trinken,
Und ich dacht´: Es kann der Knabe
Mit der schönen lichten Gabe
Wahrlich nicht der Böse sein.
"Trinke Mut des reinen Lebens!
Dann verstehst du die Belehrung,
Kommst mit ängstlicher Beschwörung
Nicht zurück an diesen Ort.
Grabe hier nicht mehr vergebens!
Tages Arbeit, abends Gäste!
Saure Wochen, frohe Feste!
Sei dein künftig Zauberwort."

 

HeCaro

@Manfred36 
Lieber Manfred,
was für ein Kompliment, dass Du beim Lesen meines Gedichts an den großen Meister gedacht hast.
Es ist ein Goethegedicht
das ich noch nicht kannte. Vielen Dank, dass Du es eingestellt hast.

Liebe Grüße und noch einen schönen Abend.
Carola

 

Komet

Liebe Carola, danke für Dein schönes Gedicht. Ich habe es gern gelesen.
Wahre Worte beinhalten Dein Gedicht. Ich habe es gern gelesen.

Herzliche Grüße
Ruth

HeCaro

@Komet 
Liebe Ruth,
Vielen Dank für Deine Zustimmung zu meinem Gedicht.
Wenn Du es gerne gelesen hast, hat es seinen Sinn erfüllt.
 
Ich wünsche Dir noch einen schönen Freitagabend
Und sende Dir liebe Grüße.
 
Carola
 
 

Heidi Grünwedl

Dein Blog hat echt Wahrheitsgehalt und ist bemerkenswert gut. Herzlichen Dank, dass ich ihn lesen durfte! Er hat mir echt gut gefallen!
Liebe Grüße von Heidi

HeCaro

@Heidi Grünwedl  
Liebe Heidi,
es ist schön, dass Dir das Gedicht gefällt. 

Ich danke Dir für den Kommentar und wünsche Dir
einen schönen Fretiag.
Liebe Grüße, Carola
.

 
 
 
 

Monalie

f4pe6vnpo5x.gif Liebe Caro ein schönes Gedicht und zeigt mal wieder,je weniger du hast um so glücklicher kann man sein.Alles Gute wünscht Moni

HeCaro

@Monalie

Liebe Moni,
man braucht viel weniger als man denkt  um glücklich zu sein..
Und die Hauptsache man ist mit seinem Leben zufrieden.
 
Danke für`s Lesen und Kommentieren
Liebe Grüße, Carola
 

Syrdal


Liebe Carola, wie schwer es doch für viele Menschen ist, zu erkennen, dass das wahre Glück nicht in den Dingen liegt. Schon lange antworte ich auf die oft an mich gerichtete Frage: Wie geht‘s? nur mit den ehrlichen Worten: „Ich bin zufrieden!“ Und ich bin es an jedem Morgen neu, wenn ich nach erholsamen Stunden erwache und bei passabler Gesundheit und Kraft diesen neuen, den heutigen Tag begrüßen darf – ebenso, wenn ich am Abend diesen heutigen Tag ganz bewusst in Dankbarkeit beenden darf. Im Alter gibt es (zumindest für mich) kein größeres Glück…

...meint und weiß – mit Grüßen zu dir
Syrdal

HeCaro

@Syrdal  
Lieber Syrdal,
aus die Frage wie gehts? wird die Antwort  „gut“ erwartet und meist wird sie auch gegeben. Aber es gibt auch Menschen die eine ehrliche Antwort möchten und das sollte man erkennen können.
 
Die Zufriedenheit hat mehrere Stufen und die oberste ist wie Du sie beschreibst. Am Abend dankbar einschlafen und am Morgen aufwachen und sich auf den kommenden Tag freuen.
 
Ich danke Dir für Deinen Kommentar und wünsche Dir
ein schönes
, nicht so verregnetes, Wochenende.
 
Liebe Grüße, Carola

 

ladybird

Ob wir zufrieden oder unzufrieden sind, ist abhängig von unserer inneren Haltung.
hast Du bereits geschrieben bzw. erkannt,
liebe Carola,
Zufriedenheit und auch Glück ist von außen nicht zu erkennen.....und zu sehen, wie eigentlich alle Gefühle....
und so ist der "wahre Reichtum" die Zufriedenheit,   bei sich selbst zu spüren und das finde ich , ist GLÜCK.....

Dabei überlege ich gerade, was hätte der alte Mann mit diesem wertvollen Edelstein eingentlich machen können?
Dazu fällt mir auch das Märchen vom "Fischer und seiner Frau" ein, die immer mehr forderte, es bekam, aber auch immer unzufriedener und unglücklich wurde?
Dickes Lob für diese wundervolle Ballade,
die ich voller Genuß und "Kopfnicken" gelesen habe
Mit Freude und DANK
💖lichst aus Colonia=Renate

HeCaro

@ladybird
Liebe Colonia Renate,
ob man zufrieden ist oder sich glücklich fühlt, ist auch eine Frage der inneren Einstellung und der Erwartung, die man an das Leben oder seine Mitmenschen hat. Und es ist auch eine Frage der Reife. Ein sehr junger Mensch ist glücklich, wenn er moderne Sachen hat, mit denen er seine Bekannten beeindrucken kann. Später wird ihm klar, dass der neueste Fernseher nichts mit der Loyalität eines Freundes zu tun hat, oder gar mit der Liebe seiner Familie. Je reifer ein Mensch wird desto mehr gewinnt er an Erkenntnis.
 
Was der alte Mann mit dem Edelstein machen könnte?
Er hätte ihn verkaufen können und wäre reich gewesen. Aber das wollte er nicht, denn er war mit seiner jetzigen Lebensweise vollkommen zufrieden und wollte nichts daran ändern.
Das Märchen vom Butt ist ein sehr gutes Beispiel wie wenig glücklich es macht, wenn man alles bekommt und doch immer mehr will. Am Ende ist man trotz des Reichtums unglücklich  und verletzt obendrein die, die einen lieben. Und eines noch,  jeder Mensch braucht etwas worauf er freuen kann und das er sich wünscht. Wenn man alles hat, was bleibt noch zu wünschen?
 
Vielen Dank, für Deinen ausführlichen Kommentar
und sende herzliche Grüße zu Dir in die Colonia
Tua amica, Carola

 

werderanerin

..."Das Glück liegt nicht in den Dingen"...wie wahr all diese Zeilen sind, liebe Caro aber warum streben dann die meisten nach immer mehr, noch mehr...wenn sie auch nicht glücklicher werden...
Es liegt wohl auch in der Natur des Menschen, nie zufrieden zu sein, glauben zu müssen, nur das, was man nicht hat, fehlt mir noch zum Glück...also muss ich es haben.

Eigentlich schlimm...und ich denke auch, dass man erst wirklich mit den Jahren versteht, dass Geld, Reichtum nie irgendetwas mit dem eigenen, guten Befinden zu tun haben.

Es sind nämlich nie die "großen" Dinge sondern die kleinen, täglich sich aneinander reihenden Kleinigkeiten, die gut tun können und damit meine ich vor allem die Natur, die so viel schönes zu bieten hat, die man aber bewusst erleben muss.

Aber...die meisten interessiert das absolut garnicht !


Kristine

HeCaro


Liebe Kristine,
 
die Frage ist berechtigt. Warum wollen so Viele etwas haben auch wenn sie es gar nicht brauchen. Nur um es zu besitzen? Nein! Ich glaube sie denken, wenn sie nur diese Eine noch hätten, wären sie glücklich.
Natürlich bedarf es auch einer gewissen Reife, um zu erkennen,  dass es die immateriellen Dinge sind die glücklich machen, wenn man sie bewusst und dankbar aufnimmt.
 
Obwohl Geld dabei auch eine Rolle, wer existentielle Sorgen har wird erst dann Zufriedenheit empfinden, wenn sein täglich Brot gesichert ist.
Danke für Deine Sichtweise und noch einen schönen Abend.
 
Liebe Grüße, Carola      

 
 

lillii

liebe Caro

wunder-wunder-wunderschön,

Danke  ♥ sagt Luzie mit liebem Gruß

HeCaro

Liebe Luzie,
vielen herzlichen Dank. Dein Lob freut  mich sehr.

Liebe Grüße zum Freitag
Carola

 

Christine62laechel


Liebe Carola,

diese Entdeckung habe ich ganz unabhängig auch mal gemacht, uns seit Jahren wünsche ich meinen Bekannten nicht mehr Glück - das gibt es vielleicht, es dauert aber eine Weile nur - sondern eben Zufriedenheit. " Weil, haben wir erreicht, was wir zu benötigen glauben, suchen wir nach dem nächsten Mangel." Oh, wie wahr. 

Mit herzlichen Grüßen
Christine

HeCaro

@Christine62laechel  
Liebe Christine,
Zufriedenheit zu erlangen fällt Manchem schwer, weil wir in einer Welt des Überflusses leben. Alle möchten am liebsten Alles haben und auf das Haben wird fast schon mehr Gewicht gelegt als auf das Sein. Ich finde es gut, jemandem Zufriedenheit zu wünschen. Gefällt mir.
 
Liebe Grüße, Carola

 


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