... deine Mutter hüt' die Schaf, dein Vater ist in Pommerland, ...
Kindheits-, Nachkriegs-Erinnerungen - und heute ...
Schlaf Kindlein, schlaf,
Deine Mutter hüt' die Schaf,
Dein Vater ist in Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt.
Schlaf Kindlein, schlaf.
Oder
Schlaf Kindlein schlaf,
Deine Mutter ist ein Schaf!
Dein Vater kämpft in Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt! …
So lernte ich das Lied als Kriegslied kennen. Richtig ging es so:
Schlaf, Kindlein schlaf.
Der Vater hüt' die Schaf.
Die Mutter schüttelts Bäumelein,
da fällt herab ein Träumelein.
Schlaf, Kindlein schlaf.
Dieses Lied krieg ich heute nicht aus dem Kopf. Ich kenne es aus meiner eigenen Kindheit vor über 70 Jahren, als mein Vater es mir/uns vorsang. Aber er veralberte, verfremdete teilweise den Text. Bilder aus heutigen TV-Berichten ließen es wieder heiß in mir aufsteigen!
Offenbar passte dieses Lied in seine Erinnerungen nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, obwohl es (angeblich) bereits nach dem Ende des 30-jährigen Krieges (mit unterschiedlichem Text?) 1648 erdacht wurde.
Und jetzt ist wieder Krieg in Europa! Schrecklich!! Bei mir schleicht sich so ein wenig die Furcht in den Hinterkopf, es könnte sich von der Ukraine wieder über ganz Europa Kriegsgeschehen ausbreiten …
Die Möglichkeiten, sich zu bekämpfen sind heute noch viel schrecklicher als vor ca. 80 Jahren! Eine Rakete hier hin, eine andere dort hin …
Die Welt kann offenbar nicht ohne Krieg, weil sich überall einzelne „Kriegsliebhaber“, krankhaft machtgierige „Herren“, dazu aufraffen, viele Andere für ihr machtgieriges Spiel kaltblütig zu opfern! Da schleicht sich der mörderische Gedanke in meinen Kopf: Gibt es Niemanden, der solchen Machtsüchtigen einfach mal ein Bein oder einen Arm nimmt, damit sie am eigenen Leib das Leid erfahren? Oder sie ihres Kopfes „berauben“, damit sie sich nicht weiterer Getöteten dummerweise "erfreuen"? Damit aber stelle ich mich ja fast auf die gleiche Stufe dieser Machtsüchtigen …
Ich hoffe sehr, dass es gelingt, das internationale Tribunal dazu zu bringen, diese Machtgierigen zu stoppen, zu verurteilen und sie ihrer noch vorhandenen Macht zu „berauben“! Einem gewissen W. P..... muss sein Machtspielchen schleunigst zerstört werden, ohne daß erst noch weitere Tausende für sein Spiel sterben …!!
Nachtrag
Die Gedanken an diesen so überflüssigen Krieg ließen mich nicht ruhen. Mir ging stundenlang der Gedanke durch den Kopf, dass mein Vater, geboren im Sommer 1911, ja bereits den 1. Weltkrieg (1914 bis 1918) als Kleinkind überstehen musste. Da mögen sogar Kriegserlebnisse schon traumatisiert haben.
Auch wenn ein so kleines Kind noch relativ sicher von der Mutter geschützt werden kann, irgendwie werden Erlebnisse sich in dem Kinderköpfchen festgesetzt haben. Ich weiß nur, dass sein leiblicher Vater bereits vier Wochen nach der Geburt meines Vaters starb, seine Mutter recht bald ihren 2. Mann heiratete, da sie mit zwei Kleinkindern nun allein dastand, diesen aber nach den Geburten dreier Brüder meines Vaters verließ, da dieser Mann sich jede Gelegenheit nahm, seine Frau zu betrügen.
Ich erlebte als 10-Jährige, dass dieser Mann zu uns kam, um sich von seiner Frau, unserer Oma, die bei ihrem Ältesten, unserem Vater, bei uns lebte, aushalten lassen wollte! Sie warf ihn "achtkantig" raus!! Sie hatte mit ihren vier Kindern ihr Leben mit ihrer Schneiderarbeit und einem kleinen Laden für Raucher-Waren bewältigen können, ohne Unterstürzung des Vaters ihrer jüngeren Kinder. Er musste sich schleunigst "vom Acker machen"!
War es wirklich nur der Friseurberuf, der meinen Vater im 2. Weltkrieg den Weg als Sanitäter gehen ließ? Das werde ich nie erfahren, denn er lebt seit vielen Jahren schon nicht mehr.
PS: Ich bedanke mich herzlich bei Lisa Kestler, Chris33, ladybird, Anna Lena, Manfred 36, Muscari, Distelfink7 und reflex für die Zustimmung zu meinem Blog.
Kommentare (3)
mamttor 44
Ja, das Lied kenne ich auch, hab ich auch meinen Kindern vorgesungen .Aber den Original Text -Auch Maikäfer flieg ......... Kennst Du
sicherlich.
Zu dem andren Text kann ich nur sagen, ich glaube das viele Menschen,
das denken, was Du schreibst, danke Dir.
Möge es besser werden
Distel1fink7
@Distel1fink7
Hallo Distelfink7!
Das richtige Lied kenne ich nicht wirklich, denn seinerzeit, als ich es von meinem Vater hörte, gab es noch kein Internet.
Heute hab ich es zwar gegoogelt, aber auswendig will ich es gar nicht mehr lernen. Meinen Enkel wird es mit seinen 10 Jahren nicht interessieren, da müsste ich schon einen richtigen, lebendigen Maikäfer in der Hand haben. Vielleicht passiert das ja in einigen Wochen?! Und für mich war es ein "Erinnerungsblitz" aus Kindertagen.
Was die Maikäfer angeht - ein letztes Mal, dass ich einen lebenden "Maikrabatzen" sah, in meiner Hand hielt, war, als ich noch in Verden zur Miete wohnte, etwa vor 8 Jahren! Leider war mein Enkel gerade nicht bei mir, damals 3 Jahre alt. Da ich keine Streichholzschachtel hatte, konnte ich das Tierchen auch nicht "verwahren", bis ich ihn aufsuchen konnte.
Sollte mir dieses Jahr auch noch einmal das Glück begegnen, dass mir ein Maikäfer vor die Nase kommt, werde ich hoffentlich meine langen Kamin-Hölzer ganz schnell ausschütten, um das Tierchen hoffentlich unbeschadet zur Schule meines Enkels zu bringen. Er wird nicht das einzige Kind sein, das noch nie einen Maikäfer gesehen hat.
Vor dem Haus, in dem ich damals wohnte, gab es eine Baumreihe von jungen Haselnuss-Bäumen. Das war wohl seine "Heimaterde", in der er unentdeckt heranreifen konnte. So ein Engerling braucht ja 4 Jahre, bis aus ihm ein Maikäfer wird. Gelegenheit einfach verpasst ...
Ein wenig verwunderlich, was für Gedanken einem durch so eine Kleinigkeit, so ein Stichwort, dann durch den Kopf gehen!
Lieben Gruß
nnamttor44
...und ich kenne mit derselben Melodie noch:
Maikäfer flieg,
dein Vater ist im Krieg,
die Mutter ist in Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt,
Maikäfer flieg.
Ich kann es auch seit der Kindheit nicht vergessen. Kannte aber auch das Original.