Das Wandern ist des Müller‘s Lust
Speisesaal in der JH Oberwesel -->
Was will der alte Knacker hier in der Jugendherberge? Nun, das hat mich noch keiner gefragt, seit ich mit dem von mir selbst wiederentdeckten Jugendherbergswerk es wagte, wieder wie ganz früher in Jugendherbergen zu gehen/fahren. Schuld war einzig das Kramen in der Kleinzeug-Kiste, in der sich mein zweiter und dritter der Herbergsausweise finden ließen – der allererste war verschüttet gegangen.
1945 sind wir als „Flüchtlinge“ in Hämelschenburg Kreis Hameln-Pyrmont angekommen. 1949 fuhr ich mit dem Rad nach Polle an der Weser. Dort holte ich mir einen Herbergsausweis ab. Als Lehrling wollte ich die vier Wochen Ferien immer, wenn es möglich war, auf meiner ersten, selbst entworfenen Deutschland-Tour das Übernachten in einer Jugendherberge angehen.
Die moralische Unterstützung dazu kam von Vaters Seite, war er doch damals im „Wandervogel“ auch so unterwegs gewesen. Aber das Ausdenken und Planen überließ er mir ganz alleine. Es gab 1949 noch manches auf Lebensmittelkarten. Das Landkartenmaterial war spärlich und als „Stift“ war mein Geldbeutel recht klein.
Endlich hatte das „selbst gestrickte“ Fahrrad intakte Reifen und einen Anstrich a la „Laubfrosch“ bekommen. Zu einer Kettenschaltung hatte es noch nicht gereicht. Aber meine Packtaschen konnte ich auf dem vorderen und dem hinteren Gepäckträger festbinden.
Früh morgens stand die Sonne noch recht tief, als ich mich von Mutter und Geschwistern verabschiedete. Amelgatzen, Welsede, Thal, Bad Pyrmont – noch bekannte Straße durch das Emmertal. Dann ging es in Richtung Paderborn über Bad Driburg. Schön, wenn zwischen den sich aufwärts schlängelnden Straßen etwas steilere Anstiege zu Fuß bewältigt werden konnten.
Paderborn: es war noch reich an Trümmern aus der Kriegszeit. Dann kam Soest – immer der Fernstraße 1 nach Westen folgend – Werl, da musste ich abbiegen, um nach Volmarstein an der Ruhr zu kommen.
Die Sonne brannte auf den Pelz – Durst, Durst und nochmals Durst – ich nahm einen Kieselstein in die Mundhöhle, um damit den Durst zu verringern. Bergisches Land, bergauf bergab. Dann kam ich bei einem Freund in Volmarstein an. Man bot mir an, bei der Familie zu bleiben, wenngleich die Möglichkeit bestand, in die Jugendherberge (Wetter an der Ruhr) ganz in der Nähe unterzukommen. Einen Tag verbrachte ich dort, wenn es mich auch reizte, schleunigst weiter zu strampeln.
Weiter! Solingen, Wuppertal, Leverkusen, Köln. Ich stand am rechten Rheinufer, blickte hinüber zum Dom auf der linken Rheinseite.
Nette Begrüßung: man ländete eine Leiche.
Alle Brücken waren in den letzten Kriegstagen gesprengt worden. Behelfsmäßig war die Hohenzollernbrücke für den Bahnverkehr wieder hergerichtet. Die Hindenburg-Brücke lag noch darnieder, dafür durfte ich mein Rad über die Patton-Bridge, eine amerikanische Pionierbrücke schieben.
Ich traute mich nicht, mein Rad alleine vor dem Dom stehen zu lassen und die steile Treppe zur Dom-Platte hinauf zu steigen. Also fuhr ich weiter am linken Rheinufer durch Bayenthal, und Rodenkirchen gen Süden. Ich folgte der Fernstraße 9, passierte Wesseling und kam schließlich an der Baustelle zur neu aufzubauenden Rheinbrücke in Bonn an.
Bonn war ja vom neu installierten Parlamentarischen Rat (oder war es die Bundesversammlung) zur Bundeshauptstadt auserkoren worden, Frankfurt am Main hatte das Duell verloren.
In Bonn landete ich beim Vater im Büro. Er war gerade vor kurzem vom Gerling-Konzern zum Deutschen Herold übergewechselt – eben nur, um baldmöglichst die Familie zu sich kommen lassen zu können.
Köln war ja ein riesiges Trümmerfeld. Aber auch Bonn hatte ganz schön was auf die Mütze bekommen. Nun, der Herold baute für die Angestellten Wohnungen – es konnte nicht mehr lange dauern, dass wir von Hämelschenburg nach Bonn umziehen würden.
Noch an dem Abend, wo ich von Volmarstein herübergekommen war, musste mein Vater sein gerade erstandenes, selbstgestricktes Fahrrad „vorstellen“. Bis nach Mehlem radelten wir Beide den Rhein rauf und wieder zurück. Fantastische Landschaft! Der Blick hinüber zum Siebengebirge!
Am nächsten Tag fuhr Vater nach Hämelschenburg (Familienheimfahrt). Ich setzte mich auf mein Stahlross und fuhr der Sonne entgegen. Bad Godesberg, Mehlem, Oberwinter … das Tal, das der Rhein durchfließt, gibt gerade Raum für je eine Bahnstrecke und eine Straße links und rechts frei und da und dort mal für einen Ort.
Da sollte ich doch in der Schule einen Aufsatz schreiben „Der Rhein von Bingen bis Bonn“ – den hatte ich nicht abgegeben, jetzt durfte ich das erleben – wenn die Lehrerin wüsste …
Bei Weißenthurm und Neuwied verbreiterte sich das Tal – das Neuwieder Becken. Links die Ausläufer der Eifel, rechts der Westerwald. Links die Flüsse Ahr und Mosel, rechts Sieg und Lahn. Nun wurde es noch enger für den herunter kommenden Rhein. Die Sonne nahm auf mich überhaupt keine Rücksicht. Meine Oberschenkel hatten einen Sonnenbrand, die zu klein gewordene Lederhose scheuerte mir das Fell auf.
Schau mal rüber, da liegen Nieder- und Oberlahnstein, wo die Lahn nach ihrem Start am Ederkopf ihr Ende im Rhein findet. Und schau mal geradeaus: der Rhein kommt in einem großen Bogen auf dich zu, bildet den Bopparder Bogen. Und da! Das ist Oberwesel. Dann kommt St.Goar! Gegenüber liegt St.Goarshausen. Ein Felsvorsprung versperrt die Sicht, es ist die Loreley, „ich weiß nicht, was soll es bedeuten …“.
Weiter geht es, ich fahre noch immer auf der linken Rheinseite zu Berg. Links und rechts grüßen Burgen und Burgruinen in regem Wechsel. Ich nähere mich einer Burg mitten im Rhein: die Pfalz Grafenstein! Hier hat Marschall Vorwärts Blücher im Winter seine Pferden Schuhe aus Stroh verpassen lassen und ist so mit allen Soldaten von Kaub aus übers Eis gewechselt bei seinem Marsch nach Paris. War da nicht was im Geschichtsunterricht gewesen?!
Ich fahre noch immer auf der linken Rheinseite zu Berg. Die Nahe! Der Rhein kommt jetzt von Osten. Von drüben grüßt das Niederwald-Denkmal. Ich finde in Bingen die Jugendherberge.
Eigentlich ein Provisorium. In dem Saal einer Gaststätte hat man Feldbetten aufgeschlagen. Mir ist entfallen, ob es auch eine Küche gab. Aber wichtig war doch: Sich waschen und dann Schlafen können. Für mich also der erste Aufenthalt in einer Jugendherberge.
Der zweite Aufenthalt fand in Heidelberg-Handschuhsheim statt. Das war oberhalb des Neckars. Hier wollte ich bergwärts weiter. Bis Hirschhorn am Neckar. Da ging’s hoch nach Beerfelden und dann zur Tante in Erbach im Odenwald. Vierzehn Tage blieb ich dort.
Zurück radelte ich nach Friedberg in Hessen. Und dann bis nach Kassel-Bettenhausen. Schließlich Fulda und Weser hinunter, vorbei an Polle (mein Ausweis!), ich landete heil in Hämelschenburg – nur Mutter war zu Vater nach Bonn gefahren, eine Enttäuschung für den Weltenbummler, wollte doch diese Tour so schön vorgetragen sein.
Von nun an kamen immer mehr Stempelabdrücke in die Herbergskarte, die Beitragsaufkleber wechselten jährlich ihre Farbe.
Meine Route durch’s Rheintal wurde ausgefeilter. Wenn ich an Donnerstagen früher Schluss in der Abendschule hatte, radelte ich noch hinauf bis Oberwinter – reines Training für die bevorstehenden Fahrten zu Ostern, Pfingsten oder in den Ferien.
Es ging das Wied-Tal hoch durch den Westerwald, hinüber zur Sieg. Und es ging nach Düren, nach Altenahr und zurück nach Remagen die Ahr hinunter. Aber das Rheintal war die Kernstrecke.
Ich wechselte bei Lahnstein auf die rechte Rheinseite, fand dort in Kamp-Bornhofen meinen Anlaufstützpunkt.
Ich lernte Menschen kennen, machte in Berchtesgaden auch einmal einen Wanderführer-Lehrgang mit. Bis ich für Bayern zu alt war, um noch in die Jugendherberge alleine zu dürfen. Und dann hinderte das Auto mich daran, bei der Jugendherberge anzuklopfen.
Und nun? Mit meiner Freundin Saroma/Irene habe ich es jetzt versucht, und ich bin überrascht, wie es heute aussieht und zugeht in der Jugendherberge. Wir schauen uns das Publikum an. Da gibt es noch immer die Jugendgruppen und Schulklassen, deren Alter man am Lärm identifizieren kann. Aber locker ist es immer noch geblieben, das Treiben in den Herbergen für die Jugend. Das hält auch uns jung.
Wir dürfen heute mit dem Auto vorbeischauen – Zu Fuß und per Rad klappt es nicht mehr so weit – und wir wollen doch noch so vieles sehen, da, wo wir doch wieder ein „ganzes“ Deutschland erwandern dürfen. Saroma/Irene hat sich einen Fahrradständer für’s Auto beschafft: nun können Jugendherbergen für uns zu Ausgangspunkten werden. Ist das nicht prima?
© 2012 muellersss
Was will der alte Knacker hier in der Jugendherberge? Nun, das hat mich noch keiner gefragt, seit ich mit dem von mir selbst wiederentdeckten Jugendherbergswerk es wagte, wieder wie ganz früher in Jugendherbergen zu gehen/fahren. Schuld war einzig das Kramen in der Kleinzeug-Kiste, in der sich mein zweiter und dritter der Herbergsausweise finden ließen – der allererste war verschüttet gegangen.
1945 sind wir als „Flüchtlinge“ in Hämelschenburg Kreis Hameln-Pyrmont angekommen. 1949 fuhr ich mit dem Rad nach Polle an der Weser. Dort holte ich mir einen Herbergsausweis ab. Als Lehrling wollte ich die vier Wochen Ferien immer, wenn es möglich war, auf meiner ersten, selbst entworfenen Deutschland-Tour das Übernachten in einer Jugendherberge angehen.
Die moralische Unterstützung dazu kam von Vaters Seite, war er doch damals im „Wandervogel“ auch so unterwegs gewesen. Aber das Ausdenken und Planen überließ er mir ganz alleine. Es gab 1949 noch manches auf Lebensmittelkarten. Das Landkartenmaterial war spärlich und als „Stift“ war mein Geldbeutel recht klein.
Endlich hatte das „selbst gestrickte“ Fahrrad intakte Reifen und einen Anstrich a la „Laubfrosch“ bekommen. Zu einer Kettenschaltung hatte es noch nicht gereicht. Aber meine Packtaschen konnte ich auf dem vorderen und dem hinteren Gepäckträger festbinden.
Früh morgens stand die Sonne noch recht tief, als ich mich von Mutter und Geschwistern verabschiedete. Amelgatzen, Welsede, Thal, Bad Pyrmont – noch bekannte Straße durch das Emmertal. Dann ging es in Richtung Paderborn über Bad Driburg. Schön, wenn zwischen den sich aufwärts schlängelnden Straßen etwas steilere Anstiege zu Fuß bewältigt werden konnten.
Paderborn: es war noch reich an Trümmern aus der Kriegszeit. Dann kam Soest – immer der Fernstraße 1 nach Westen folgend – Werl, da musste ich abbiegen, um nach Volmarstein an der Ruhr zu kommen.
Die Sonne brannte auf den Pelz – Durst, Durst und nochmals Durst – ich nahm einen Kieselstein in die Mundhöhle, um damit den Durst zu verringern. Bergisches Land, bergauf bergab. Dann kam ich bei einem Freund in Volmarstein an. Man bot mir an, bei der Familie zu bleiben, wenngleich die Möglichkeit bestand, in die Jugendherberge (Wetter an der Ruhr) ganz in der Nähe unterzukommen. Einen Tag verbrachte ich dort, wenn es mich auch reizte, schleunigst weiter zu strampeln.
Weiter! Solingen, Wuppertal, Leverkusen, Köln. Ich stand am rechten Rheinufer, blickte hinüber zum Dom auf der linken Rheinseite.
Nette Begrüßung: man ländete eine Leiche.
Alle Brücken waren in den letzten Kriegstagen gesprengt worden. Behelfsmäßig war die Hohenzollernbrücke für den Bahnverkehr wieder hergerichtet. Die Hindenburg-Brücke lag noch darnieder, dafür durfte ich mein Rad über die Patton-Bridge, eine amerikanische Pionierbrücke schieben.
Ich traute mich nicht, mein Rad alleine vor dem Dom stehen zu lassen und die steile Treppe zur Dom-Platte hinauf zu steigen. Also fuhr ich weiter am linken Rheinufer durch Bayenthal, und Rodenkirchen gen Süden. Ich folgte der Fernstraße 9, passierte Wesseling und kam schließlich an der Baustelle zur neu aufzubauenden Rheinbrücke in Bonn an.
Bonn war ja vom neu installierten Parlamentarischen Rat (oder war es die Bundesversammlung) zur Bundeshauptstadt auserkoren worden, Frankfurt am Main hatte das Duell verloren.
In Bonn landete ich beim Vater im Büro. Er war gerade vor kurzem vom Gerling-Konzern zum Deutschen Herold übergewechselt – eben nur, um baldmöglichst die Familie zu sich kommen lassen zu können.
Köln war ja ein riesiges Trümmerfeld. Aber auch Bonn hatte ganz schön was auf die Mütze bekommen. Nun, der Herold baute für die Angestellten Wohnungen – es konnte nicht mehr lange dauern, dass wir von Hämelschenburg nach Bonn umziehen würden.
Noch an dem Abend, wo ich von Volmarstein herübergekommen war, musste mein Vater sein gerade erstandenes, selbstgestricktes Fahrrad „vorstellen“. Bis nach Mehlem radelten wir Beide den Rhein rauf und wieder zurück. Fantastische Landschaft! Der Blick hinüber zum Siebengebirge!
Am nächsten Tag fuhr Vater nach Hämelschenburg (Familienheimfahrt). Ich setzte mich auf mein Stahlross und fuhr der Sonne entgegen. Bad Godesberg, Mehlem, Oberwinter … das Tal, das der Rhein durchfließt, gibt gerade Raum für je eine Bahnstrecke und eine Straße links und rechts frei und da und dort mal für einen Ort.
Da sollte ich doch in der Schule einen Aufsatz schreiben „Der Rhein von Bingen bis Bonn“ – den hatte ich nicht abgegeben, jetzt durfte ich das erleben – wenn die Lehrerin wüsste …
Bei Weißenthurm und Neuwied verbreiterte sich das Tal – das Neuwieder Becken. Links die Ausläufer der Eifel, rechts der Westerwald. Links die Flüsse Ahr und Mosel, rechts Sieg und Lahn. Nun wurde es noch enger für den herunter kommenden Rhein. Die Sonne nahm auf mich überhaupt keine Rücksicht. Meine Oberschenkel hatten einen Sonnenbrand, die zu klein gewordene Lederhose scheuerte mir das Fell auf.
Schau mal rüber, da liegen Nieder- und Oberlahnstein, wo die Lahn nach ihrem Start am Ederkopf ihr Ende im Rhein findet. Und schau mal geradeaus: der Rhein kommt in einem großen Bogen auf dich zu, bildet den Bopparder Bogen. Und da! Das ist Oberwesel. Dann kommt St.Goar! Gegenüber liegt St.Goarshausen. Ein Felsvorsprung versperrt die Sicht, es ist die Loreley, „ich weiß nicht, was soll es bedeuten …“.
Weiter geht es, ich fahre noch immer auf der linken Rheinseite zu Berg. Links und rechts grüßen Burgen und Burgruinen in regem Wechsel. Ich nähere mich einer Burg mitten im Rhein: die Pfalz Grafenstein! Hier hat Marschall Vorwärts Blücher im Winter seine Pferden Schuhe aus Stroh verpassen lassen und ist so mit allen Soldaten von Kaub aus übers Eis gewechselt bei seinem Marsch nach Paris. War da nicht was im Geschichtsunterricht gewesen?!
Ich fahre noch immer auf der linken Rheinseite zu Berg. Die Nahe! Der Rhein kommt jetzt von Osten. Von drüben grüßt das Niederwald-Denkmal. Ich finde in Bingen die Jugendherberge.
Eigentlich ein Provisorium. In dem Saal einer Gaststätte hat man Feldbetten aufgeschlagen. Mir ist entfallen, ob es auch eine Küche gab. Aber wichtig war doch: Sich waschen und dann Schlafen können. Für mich also der erste Aufenthalt in einer Jugendherberge.
Der zweite Aufenthalt fand in Heidelberg-Handschuhsheim statt. Das war oberhalb des Neckars. Hier wollte ich bergwärts weiter. Bis Hirschhorn am Neckar. Da ging’s hoch nach Beerfelden und dann zur Tante in Erbach im Odenwald. Vierzehn Tage blieb ich dort.
Zurück radelte ich nach Friedberg in Hessen. Und dann bis nach Kassel-Bettenhausen. Schließlich Fulda und Weser hinunter, vorbei an Polle (mein Ausweis!), ich landete heil in Hämelschenburg – nur Mutter war zu Vater nach Bonn gefahren, eine Enttäuschung für den Weltenbummler, wollte doch diese Tour so schön vorgetragen sein.
Von nun an kamen immer mehr Stempelabdrücke in die Herbergskarte, die Beitragsaufkleber wechselten jährlich ihre Farbe.
Meine Route durch’s Rheintal wurde ausgefeilter. Wenn ich an Donnerstagen früher Schluss in der Abendschule hatte, radelte ich noch hinauf bis Oberwinter – reines Training für die bevorstehenden Fahrten zu Ostern, Pfingsten oder in den Ferien.
Es ging das Wied-Tal hoch durch den Westerwald, hinüber zur Sieg. Und es ging nach Düren, nach Altenahr und zurück nach Remagen die Ahr hinunter. Aber das Rheintal war die Kernstrecke.
Ich wechselte bei Lahnstein auf die rechte Rheinseite, fand dort in Kamp-Bornhofen meinen Anlaufstützpunkt.
Ich lernte Menschen kennen, machte in Berchtesgaden auch einmal einen Wanderführer-Lehrgang mit. Bis ich für Bayern zu alt war, um noch in die Jugendherberge alleine zu dürfen. Und dann hinderte das Auto mich daran, bei der Jugendherberge anzuklopfen.
Und nun? Mit meiner Freundin Saroma/Irene habe ich es jetzt versucht, und ich bin überrascht, wie es heute aussieht und zugeht in der Jugendherberge. Wir schauen uns das Publikum an. Da gibt es noch immer die Jugendgruppen und Schulklassen, deren Alter man am Lärm identifizieren kann. Aber locker ist es immer noch geblieben, das Treiben in den Herbergen für die Jugend. Das hält auch uns jung.
Wir dürfen heute mit dem Auto vorbeischauen – Zu Fuß und per Rad klappt es nicht mehr so weit – und wir wollen doch noch so vieles sehen, da, wo wir doch wieder ein „ganzes“ Deutschland erwandern dürfen. Saroma/Irene hat sich einen Fahrradständer für’s Auto beschafft: nun können Jugendherbergen für uns zu Ausgangspunkten werden. Ist das nicht prima?
© 2012 muellersss
Kommentare (6)
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es freut mich, dass dir die Beschreibung gefallen hat.
Aber unabhängig von deinem Kommentar: mein Spatz stieß das Ziel "Stettin" (so heißt es noch immer bei uns) an. Und ich kletterte im Internet zu den Jugendherbergen in Polen. Ich wollte sehen, ob es so etwas auch da in der Gegend gibt. Es gibt es!
Und dann ging es gleich weiter: wenn wir mit der Bahn fahren - wieviel Zeit brauchen wir für's Fahren und dann für's Explorieren?! So ein Gedanke, nur mal so für's kommende Jahr gedacht.
Doch in diesem Jahr steht noch einmal Niesky an, Spatzens Zuhause - klar Görlitz! vielleicht Bautzen, vielleicht auch rüber nach Hirschberg, wo wir heuer schon einmal waren.
Ach, ja, liebe Traute: dass du kommentierst, hatte ich mir schon gedacht. Ich sage es wie Spatz: es war sehr nett bei dir in Chemnitz - in der wenigen Zeit haben wir doch vieles kennen gelernt.
Und die "Feierabend.de"-ler ziehen demnächst durch Karlshorst - wer kennt den Namen nicht - mein Geburtsort - wohl um die Ecke, aber: was wollen wir denn noch alles sehen?
Herzliche Grüße
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Aber so eine Sportliche Leistung und dann auch noch all die Sehenswürdigkeiten zu beschreiben, das ist unglaublich. Ich wäre in den einzelnen Etappen umgefallen
Man muss ein Herz für diese spezielle Art zu Reisen haben,und Du hast es.Wie schon in Deinen vorherigen Reiseberichten, lässt Du weder die Architektur noch die Landschaft unerwähnt, auch geschichtliche Ereignisse finden die würdige Beachtung.
Es ist bewundernswert, wer hat schon von der Jugend an bis ins Erwachsenenalter einen Jugendherbergsmitgliedsausweis? Vielleicht bist Du das langjährigste Mitglied?
Mit freundlichen Grüßen, auch an Spatz, winkt Traute nach Berlin
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