Das Tee-Orchester
Jazz reisst mir fast den Arm aus, weil er zu seiner Hundewiese möchte - er hat schon vom Balkon aus seine Lieblings-Labrador-Mausie gesehn. Die ist schwarz und normalerweise mag er schwarze Hunde nicht - bei der macht er ne Ausnahme. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes "von der Leine los", wenn er mit ihr rumtoben darf.
Ich laufe stur weiter während die zwei sich sonstwo beschnuffeln. Hoffentlich riecht sie wenigstens, daß er mir gestern ein Stück Camembert vom Tisch gemopst hat. Ich hab so getan, als ob ich´s nicht gemerkt habe, weil er das nicht darf. Der Tisch ist Tabu, aber ein weiser General hat mal in seinen Memoiren geschrieben, daß man nur Befehle erteilen sollte, von denen man auch weiss, daß sie befolgt werden können.
Die zwei Turteltauben sind fertig miteinander, Jazz hat seine Wurst gemacht (unter seinem geheimen Busch) und nun gehen wir zum Tabakladen. Jazz liebt den Tabakladen, weil er da immer ein Leckerlie bekommt. Tabakladenbesitzer machen sogar die Hunde abhängig und zu Wiederholungstätern. Jazz merkt sich genau, in welchen Läden er ein Leckerlie bekommen hat und zieht mich dort rein. So werden auch die Hunde zum maßgeblichen, marktwirtschaftlichen Faktor und "Einkaufsberater".
Auf dem Weg dorthin kommen wir am Wijkcentrum vorbei (sprich: weikzentrüm). Das ist eine art Begegnungsstätte, wo Jeder und Alles was da wohnt (meist alte, oder sehr junge Menschen - je nach Tageszeit) sich versammeln können, um zu labern, zu lesen, zu singen, Musik zu hören, Vorträge zu halten, oder zu spielen - mehrmals pro Woche gibts da Lesungen, Kleinkunst oder Bingo - irgendwas gegen die Einsamkeit. Auch ne Nähmaschine, ein PC mit Internet und ein Fernseher steht da, für die Leute, die sowas nicht haben. Das gibt´s hier in Holland in jeder Wijk (Stadtviertel) und wird lebhaft genutzt. die Stadtverwaltung greift diesen Einrichtungen kräftig finanziell unter die Arme.
Am ersten Fenster hängt ein DIN-A4-Zettel (mit nem PC läppisch ausgedruckt): für ein Tee-Orchester wird ein(e) KlarinettistIn gesucht. aha ...wir laufen weiter und am nächsten Fenster wird ein(e) PianistIn gesucht. mein Interesse steigt, man sucht auch ein(e) ViolinistIn am folgenden Fenster. Ich blicke bis zur Hausecke und in der Tat hängt in jedem der acht Fenster ein Zettel mit nem weiteren Instrumentalisten - DIE SUCHEN EIN ORCHESTER!
Da muss ich wirklich lachen - für mich als Werbeklops ist das eine gut gemachte Kampagne. Ich kann mir richtig die würdigen, alten Leutchen vorstellen, wie sie abends ihre Kapelle "casten" und dabei ihren Tee loben und genießen. Das ist ein gutes Stück holländischer Alltag, das dieses Land und seine Menschen so liebenswert macht.
Im Tabakladen bekommt Jazz natürlich wieder ein Leckerlie von der indonesischen Tabakladenverkäuferin, während ich (noch immer lächelnd) meine Dose "GRUNO - ZACHTE SMAAK" bezahle. Auf dem Rückweg sehe ich in den Fenstern nochmals die gesamte Besetzungsliste rückwärts und kann mir vorstellen, welchen Spass die miteinander haben werden - Jazz und ich sind im Augenblick ziemlich zufrieden in diesem Land und ich glaube er lächelt auch gerade.
Ich laufe stur weiter während die zwei sich sonstwo beschnuffeln. Hoffentlich riecht sie wenigstens, daß er mir gestern ein Stück Camembert vom Tisch gemopst hat. Ich hab so getan, als ob ich´s nicht gemerkt habe, weil er das nicht darf. Der Tisch ist Tabu, aber ein weiser General hat mal in seinen Memoiren geschrieben, daß man nur Befehle erteilen sollte, von denen man auch weiss, daß sie befolgt werden können.
Die zwei Turteltauben sind fertig miteinander, Jazz hat seine Wurst gemacht (unter seinem geheimen Busch) und nun gehen wir zum Tabakladen. Jazz liebt den Tabakladen, weil er da immer ein Leckerlie bekommt. Tabakladenbesitzer machen sogar die Hunde abhängig und zu Wiederholungstätern. Jazz merkt sich genau, in welchen Läden er ein Leckerlie bekommen hat und zieht mich dort rein. So werden auch die Hunde zum maßgeblichen, marktwirtschaftlichen Faktor und "Einkaufsberater".
Auf dem Weg dorthin kommen wir am Wijkcentrum vorbei (sprich: weikzentrüm). Das ist eine art Begegnungsstätte, wo Jeder und Alles was da wohnt (meist alte, oder sehr junge Menschen - je nach Tageszeit) sich versammeln können, um zu labern, zu lesen, zu singen, Musik zu hören, Vorträge zu halten, oder zu spielen - mehrmals pro Woche gibts da Lesungen, Kleinkunst oder Bingo - irgendwas gegen die Einsamkeit. Auch ne Nähmaschine, ein PC mit Internet und ein Fernseher steht da, für die Leute, die sowas nicht haben. Das gibt´s hier in Holland in jeder Wijk (Stadtviertel) und wird lebhaft genutzt. die Stadtverwaltung greift diesen Einrichtungen kräftig finanziell unter die Arme.
Am ersten Fenster hängt ein DIN-A4-Zettel (mit nem PC läppisch ausgedruckt): für ein Tee-Orchester wird ein(e) KlarinettistIn gesucht. aha ...wir laufen weiter und am nächsten Fenster wird ein(e) PianistIn gesucht. mein Interesse steigt, man sucht auch ein(e) ViolinistIn am folgenden Fenster. Ich blicke bis zur Hausecke und in der Tat hängt in jedem der acht Fenster ein Zettel mit nem weiteren Instrumentalisten - DIE SUCHEN EIN ORCHESTER!
Da muss ich wirklich lachen - für mich als Werbeklops ist das eine gut gemachte Kampagne. Ich kann mir richtig die würdigen, alten Leutchen vorstellen, wie sie abends ihre Kapelle "casten" und dabei ihren Tee loben und genießen. Das ist ein gutes Stück holländischer Alltag, das dieses Land und seine Menschen so liebenswert macht.
Im Tabakladen bekommt Jazz natürlich wieder ein Leckerlie von der indonesischen Tabakladenverkäuferin, während ich (noch immer lächelnd) meine Dose "GRUNO - ZACHTE SMAAK" bezahle. Auf dem Rückweg sehe ich in den Fenstern nochmals die gesamte Besetzungsliste rückwärts und kann mir vorstellen, welchen Spass die miteinander haben werden - Jazz und ich sind im Augenblick ziemlich zufrieden in diesem Land und ich glaube er lächelt auch gerade.
Kommentare (0)