Das kleine und das große ICH
Lieb Kind zu sein, das liegt mir nicht,
ich schau der Tatsach' ins Gesicht;
schau nicht nach andrer Leute Mund -
red frei heraus, das ist gesund!
Wer mich nicht mag, der soll es lassen,
will dies mal kurz in Worte fassen.
Das passt vielleicht nicht jedem Geck;
bei solchem hätt's auch wenig Zweck.
So ist man schnell mal außen vor,
bin ich ein Narr, vielleicht ein Tor?
"dann wäre klug ich, wie zuvor"
meint schon Herr Goethe, lang bevor.
Den Leuten streichen um den Bart,
das ist so gar nicht meine Art.
ich lasse auch nicht gern mich gängeln,
ganz schnell beginn ich dann zu quängeln.
Versuch auch niemanden zu formen,
ein Jeder hat, wie ich, ja Normen.
Bin ich ein Kind ohn Fehl und Tadel?
Das wäre allerdings blamabel.
Denn ohne Fehler lebt sichs schlecht,
ich machs auch nicht einjedem recht,
doch dems nicht passt, muss damit leben;
so bin ich eben!
© lillii (Luzie-R)
Kommentare (26)
Hallo Blogpartnerin Luzie!
Bei dem Satz
Das, womit Du Deine Individualität unterstreichen (besser: herausstreichen) möchtest, wäre also anders zu benennen - aber diese Arbeit möchte ich Dir auch nicht abnehmen - denn ich habe eben auch meine ... na Du weißt schon, was ... ich gerade noch vermieden habe hinzuschreiben!
Gutmütig grinsend - elbwolf
Na klar doch, es wäre ja auch ein Wunder gewesen, wenn Dir das Fehlen der einen eckigen Klammer am Schluß, nicht aufgefallen wäre.
Die habe ich wohl beim "Zitieren" nicht mitgenommen.
Ich frage Dich, war es vielleicht Absicht von mir, weißt Du es? .
Mich erschüttert heute morgen eigentlich nicht mehr ganz viel.
Einen frischen Gruß schicke ich Dir nach einem halbstündigem Gang durch die leicht regnerische, windige aber Kopf freimachende Natur.
Luzie
Na schön, Teuerste,
wenn Du Dich auf Dein Alter berufen willst - da kann ich natürlich nicht mithalten: Du scheinst ein Dreivierteljahr vor mir auf diese Welt gekommen zu sein.
Sonst bist Du ja sehr gründlich, im Zitieren und so [ich habe das - nebenbei gesagt - anhand des Synonymwörterbuchs überprüft].
Es hat sich ja schon mehrfach herausgestellt, dass wir offenbar über die gleichen Bücher verfügen, wie z. B. damals beim Peggy-Guggenheim-Beitrag.
Montagmorgennachdemfrühstücksgruß - Wolfgang
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PS: Die eckigen Klammern haben mich in Deinem Zitat besonders beeindruckt, so dass ich sie hier selber auch verwenden wollte, Du verstehst? Ich finde sogar, dass man die eckige Schließklammer bei mir besser erkennen kann als bei Dir, findest Du das nicht auch?
Guten Morgen, wertester Blogkollege Wolfgang
Du magst im "weitesten" Sinne recht haben, doch das, was steht, bleibt stehen, ich muss ja nicht Deine Sicht teilen, oder?
Im Duden nach Normen gesucht:
Synonyme zu Norm
- Gesetz, [Grund]prinzip, Grundsatz, Leitfaden, Leitsatz, Maßstab, Ordnung, Regel, Richtlinie, Richtschnur, Standard; (bildungssprachlich) Direktive, Kanon, Maxime; (Wissenschaft, Philosophie) Axiom.
- Durchschnitt, mittleres Maß, Regel; (umgangssprachlich) Schnitt; (oft abwertend) Mittelmaß
das mittlere Maß genügt mir, da ich es ja in meinem hohen Alter auch nur bis zur mittleren Reife geschafft habe.....
Meine To(l)leranz ist grenzenlos, besonders heute morgen.
mein Dank ist Dir trotzdem gewiss,
mit lachendem Gruß
Luzie
Bleib so wie Du bist und lass dich nicht verbiegen.
Nur wer sich selber treu bleibt, geht abends zufrieden zu Bett.
Liebe Grüße Carola
Ich versuche es, Deinem Rat zu folgen, liebe Carola,
Liebe Grüße zum hoffentlich sonnigen Tag
schickt Dir Luzie
Danke.
Liebe Luzie,
Dein Gedicht klingt sehr offenherzig, ehrlich und wahr. Ich bin begeistert, besonders
aber, daß Du auch den Mut hast, die Wahrheit zu sagen, auch wenn es mal oder nicht
immer bei allen gut ankommt. Ich tue dasselbe.
Ich bin auch ein Mensch, der ziemlich geradeheraus ist und sich nicht ohne weiteres
verbiegen läßt. Trotzdem, der Ton macht die Musik !
Ich denke, wir bleiben uns in dieser Hinsicht treu.
Es grüßt Dich herzlich
Uscha
Liebe Uscha,
Du siehst es wie ich, nicht verbiegen lassen, obs dem Anderen passt oder nicht.
Jaaa , der Ton macht die Musik, es heißt nicht umsonst, "wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus."
danke und einen schönen Sonntag wünscht herzlichst Luzie
noch regnets ..
Jetzt muß ich doch noch mal daherkommen - es ist nur eine Frage;
Was willst du damit sagen? Kleines ich, großes Ich, OK. Lese ich den gereimten Text in Prosa, klingt er wie eine Rechtfertigung - ich bin so und so! Oder eine Drohung - spring nicht so mit mir um!
Wirst du hier angegriffen oder wie? Ich denke jetzt wirklich über deinen Text nach. Ich verstehe nicht - ich nehme dich als eine doch selbstbewußte, eher ausgleichende, nachdenkliche Frau war!
Von mir ausgehend, gäbe ich keine Auskunft über meine Gepflogenheiten im Umgang mit den teueren Mitmenschen - bei Bedarf wird erklärt.
Eine gute Nacht
Arni
Liebe Luzie,
erstmal vielen, herzlichen Dank für deine offene und ausführliche Antwort!
Ich habe wirklich gezögert meine Frage abzuschicken, ich wollte die "Harmonie" der gutgemeinten Antworten eigentlich nicht stören.
Aber dann tat ich es doch, weil eine Frage, aus echtem Interesse gestellt,
nichts schlechtes sein sollte.
Dieser unselige 2. Weltkrieg hat uns allen ein mehr oder weniger schweres Päckchen mitgegeben. Ich bin ein '48 geborenes Nachkriegskind.
Meine Eltern kamen '45 nur mit einem Koffer und meiner zehnjährigen Schwester als Flüchtlinge in Deutschland an.
Sie mussten einige Zeit in verschiedenen Auffanglagern leben, wurden hin-und hergeschoben.
Als sie zur Ruhe kamen war ich schon auf der Welt. Meine Eltern haben den Verlust von Hab und Gut nie wirklich verwunden. Es waren tapfere Leute und sie haben gut für ihre Kinder gesorgt.
Für mich war es nicht leicht. Ich galt als "Ausländer" und mußte einiges einstecken, vor allem am Anfang in der Schule. Ich erinnere mich noch genau; sie hatten einen Kreis um mich gebildet und umtanzten mich wie die Indianer, Dabei sangen sie irgendeinen Blödsinn.
Und so mußte ich schon sehr früh das wehren lernen. Ich tat es - mit Erfolg und das half mir, ein festes Selbstbewusstsein aufzubauen, das sich so leicht nicht erschüttern lässt.
Das war meine Frage. Ich wollte einfach wissen, wie ein selbstbewußter Mensch, nähmlich Du, liebe Luzie, damit umgeht!
Keinesfalls das du dich verbiegen, ändern sollst. Wie käme ich dazu!
Übrigens, was deine Geschichtslehrerin betrifft; sie wussten es damals einfach nicht besser, und durften es ja auch nicht. Ich hab da auch noch ein paar Erinnerungen!
Einen herzlichen Gruß
Arni
Dir das jetzt aus meiner Sicht zu erklären ist nicht einfach.
Eie Rechtfertigung ist es keineswegs, eher eine Feststellung.
Das kleine Ich würde ich als das Ichgefühl verstehen wollen, das hat wohl ein jeder, ich bin ich. Man nimmt sich selber wahr.
Zum großen Ich wird jeder mit der Zeit
Ich würde mein ich jetzt auch nicht als äußerst groß bezeichnen wollen,
es ist für mich das Sellbstbewusstsein, das ich mir erarbeitet habe.
Ich war ein schüchternes Mädchen auf dem Lande, welches mehr durch Beobachtung lernte, Jahrgang 1936, dann weißt Du nun, in welcher Zeit ich aufwuchs.
Gymnasium war nicht drin, mein Vater starb früh und ich musste mit 14 Jahren in der Weberei mein Brot verdienen und zum Lebensunterhalt der Familie beitragen.
Ganz kurz:
Geheiratet und vier Kinder groß gezogen.
Mit etwa 44 Jahren wurde über WDR 3 das "Telekolleg" angeboten, die Fachschulreife in zwei Jahren.
Das bedeutete,
über 2 Jahre 5x in der Woche abends eine halbe Stunde für ein bestimmtes Fach vorm Fernseher zu lernen,
es war alles dabei: Mit Biologie fing es an , Chemie, Physik, Mathe; Deutsch; Englisch und Geschichte,Erdkunde.
Es waren Bücher dazu hergestellt worden, die man kaufen musste.
So erabeitete ich mir diese Fächer im Selbststudium.
Einmal in der Woche wurde zusäztlich durch Lehrpersonen unterrichtet in einer 25 km entfernten Kreisstadt.
Ich habe es durchgehalten, weil ich es wollte, mit einer "FÜNF" in Geschichte
habe ch es dann geschafft, das andere waren, eine eins in Bio, zweien und dreien.
Die Prüfungen wurden von amtlicher Stelle vorgenommen.
So nach und nach wuchs auch mein Selbstbewusstsein und ich wurde zu dem Ich, das ich heute bin.
Drohen .. nein, drohen würde ich keinem, ich habe meinen Kindern oder gegen jemandem sonst nie eine Drohung ausgesprochen, ich glaube, das liegt mir nicht so sehr.
Das große ICH ist also für mich das, was ich mir erkämpft habe und da ist mir die Meinung der Menschen ziemlich gleichgültig und ich mache das, was ich für richtig halte und lasse mich ungern bevormunden.
Über meine "Gepflogenheiten" wie Du sie nennst, gebe ich auch keine weiteren Auskünfte.
ach ja,später habe ich noch übers Arbeitsamt eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin gemacht.
und .... warum das alles???
ich lerne gern und jeden Tag dazu.
ich... die Luzie grüßt!
was noch zu erwähnen wäre.
die Geschichtslehrerin meint, wir Frauen sollten doch lieber bei unseren Kochtöpfen bleiben...na sowas !
ich bring noch schnell die Kunde
in diese gleichgesinnte Runde
so ist unsre Luzie richtig
dieses ist uns schon sehr wichtig...
gut gemacht
herzlichst Renate
ein untertäniges Dankeschön geht in die Nähe des Kölner Domes und schwirrt in meinem Auftrag dort rum bis es die Lady Renata gefunden hat,
weil sie es sooo gut mit mir meint.
liebe Grüße von Luzie
ach, jetzt auch noch Du, lieber hade,
ich bin hin und weg über Deine Freude
und schreibe sogleich meinen Dank an Dich
mit liebem Gruß
Luzie
Die Luzie mit er graden Sicht,
ach nein, ich attackier sie nicht.
Doch wenn sie mir ein Lob ausspricht,
wo's mir am Meisten wohl gebricht,
Seh ich das doch in anderm Licht.
Manfred, bist ein äußerst Lieber;
Du kriegst keinen Nasenstüber,
hast so viele guten Seiten,
hüte Dich es zu bestreiten.
Freust Dich über kleine Dinge.
ich Dir gern ein Loblied singe....
Danke für Deinen Vers
liebe Grüße von Luzie
"...ohne Fehler lebt sichs schlecht"...zum Glück haben wir alle unsere Fehler, kleineren Macken, egal wie man das nennt, niemand ist unfehlbar und das beruhigt doch auch.
Manchmal jedoch ist man irgendwie "eingezwängt" ins Lebensmodell, kommt nicht so richtig raus, kann nicht "Nein" sagen...was dann...man muss es lernen aber nicht alles mögen !!!
Kristine
ach was wäre ein Mensch ohne Fehler, da würde doch etwas fehlen zum Bemängeln oder ?
Lieb von Dir, dass Du hier bist und
Danke mit Gruß von Luzie
So bist Du eben liebe Luzie-
und so sollst Du auch bleiben- denn so bist Du richtig..
Dein Gedicht hat mir super gefallen. Frisch und frei und auch ein bisschen frech von der Leber weg.. Genau so will ich es..
Vielen Dank dafür. Ich könnte es so wie es ist mir "anziehen". Es würde mir genau passen....
Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende
lieben Gruß Angelika
Richtig, liebe Angelika,
ich bleibe wie ich bin, manchmal mal ein wenig chaotisch, doch was solls, damit muss ich leben.
Du hast Dich also auch wiedererkannt, das freut mich.
Wunderschönes WE?
Pustekuchen ,wir hatten gerade ein Gewitter und es hat geschüttet...
schon fast April..
Danke
herzlichst Luzie
Luzie du bist unschlagbar!
Alle Achtung. Rainer