April-Mai -Gedanken .


Um diese Zeit war ich vor 65 Jahren mit 16 Jahren Soldat in der Wehrmacht.Wir konnten den Ring der russischen Armee um Berlin nicht mehr aufbrechen.
Ich wusste damals der Krieg war verloren.Aber viele glaubten trotz des Rückzugs fanatisch an den Endsieg.
Ein falsches Wort,eine einfache unüberlegte Tat konnte sofort mit demTode durch Erschiessen oder Aufhängen am nächsten Baum enden.
Mich beherrschte in dieser Zeit nur ein Gedanken,nicht mehr auf den letzten Tagen mein junges Leben zu verlieren.Es war eine Flucht vor dem Tode.
So am 2.oder 3. Mai,so genau weiss ich es nicht mehr denn man hatte ja keinen Zeitbegriff mehr,kam ich in englische Gefangenschaft.
Nun konnte ich wieder ohne Todesangst leben.
Aber nun begann der Hunger hinter dem Stacheldraht
Mit 6 Mann mussten wir uns ein Brot teilen.Praktisch eine Scheibe für den ganzen Tag und Nacht.
Es war wieder eine schreckliche Zeit und auch eine Art von Lebensbedohung für einen 16 Jährigen.
Nach Wochen kam ich endlich nach Hause.
Frage:Waren wir nicht auch traumatisiert?
Aber dieses Wort oder Begriff gab es damals noch nicht.
herbi27



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Kommentare (2)

omasigi Die Maenner, die dies ueberlebt haben, waren froh wieder zuhause zu sein und ohne Gefahr fuers eig. Leben einen neuen Start beginnen.
Du hast recht dieses Wort kannte man damals sicher nicht. Man krempelte die Aermel hoch.
Das bewundere ich, als im Krieg geborene, an dieser unserer Elterngeneration. Sie jammerten nicht. Nein sie sahen Vorwaerts.
An Deinem Beispiel sieht man wie sinnlos doch das Ganze war. Einen 16 jaehrigen verantwortlich in den Krieg zu schicken.
Und wie Indeed sagt, man hat nichts dazu gelernt. Heute sterben wieder jg. deutsche Maenner.
Ich bin darueber sehr traurig
omasigi
indeed Damals ging man nicht zu einem Psychiater. Es gab auch noch nicht so viele Psychiater wie heute. Ich kann mich erinnern, wenn mein Vater vom Krieg sprach, weil wir ihn darauf ansprachen, dann fing er an zu weinen. Er konnte vieles schrecklich Erlebte im Krieg nicht verwinden. Auch er geriet in Gefangenschaft, türmte mit etwa 100 Kameraden. Es kamen noch nicht einmal 10 von Ihnen durch. Alle anderen wurden auf der Flucht erschossen. Er hat drei Tage im Wasser gestanden als er an der Front auf der Krim war. Was haben alle im Krieg befindlichen Menschen damals erleiden müssen. Angreifer und Verteidiger! Was für sinnlose Opfer auf allen Seiten. Das schlimme ist, die Menschheit hat immer noch nichts daraus gelernt.-!
Liebe Grüße
indeed

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