Alltägliches

Alltägliches

Die Sonne bescherte uns einen herrlich blauen Himmel, so dass ich beschloss, meinen täglichen kleinen Spaziergang noch Vormittags zu genießen. Dabei begegnete mir meine Tochter, die für ihren Hundespaziergang mit Eddy von ihrem Sohn begleitet wurde.

Ich bekam von ihr zur Begrüßung ein Küsschen auf die Wange. Dann drehte sie sich zu ihrem Sohn, ob er ihrem Beispiel folgen würde. Doch der Zehnjährige machte dazu keinerlei Anstalten. Stattdessen „pickte“ er mit seiner Kappe ihr gegen ihren Kopf. Ich fand das völlig normal, denn in dem Alter sind die Jungs keineswegs mehr so familiär auf die Oma eingestellt. Als Antwort auf den kleinen Vorwurf an ihren Jungen kam von ihm: „Ich bin jetzt eine Ente,“ weil er mit seiner Kappe mehrfach an ihren Kopf tippte. „Bei dir mache ich das noch …“, was mir gleich klar machen sollte, dass ich nicht von dieser „Vertraulichkeit“ überrumpelt werden würde.

Verkneifen konnte ich mir da nicht, ihn einen „Erpel“ zu nennen. Die Mama musste ihn erst aufklären: „... die Entenmänner heißen Erpel!“ Aber Max akzeptierte es, dass ich ihm „nicht auf die Pelle rückte“! Schließlich hat eine alte Oma wie ich ja auch ihre Lebenserfahrungen … Er überging ihren Vorwurf und durch meine eher etwas lustige Bemerkung war die etwas gereizte Stimmung der Mama wieder weg.

Kinder dürfen, nein, müssen ihre eigenen Erfahrungen machen. Irgendwann wird ihm auch einmal klar werden, dass solche Zurückweisungen unschön sein können, aber er hat jedes Recht, sich so zu verhalten, wie es ihm sein Gefühl in diesem Moment eingibt. Ich fand es nicht schlimm, für mich gehört es dazu, zu sehen, dass mein Enkel auch zu sich selbst stehen mag! Besser er sagt auch mir, was er nicht mag, als dass er - innerlich ablehnend - akzeptiert, wenn ihm Fremde in der Art zu nahe kommen!