Alles hat seine Zeit
bedrängt ihn das Problem der Zeit,
der Zeit, die niemals stille steht,
beständig fließt, enteilt, vergeht.
Am Anfang scheint der Vorrat groß,
unausschöpfbar und grenzenlos,
bis er erkennt, der Schatz zerrinnt
wie Schnee und Eis im Frühlingswind.
Beängstigend der Sachverhalt:
Erst ist er jung, dann ist er alt,
ein unaufhaltsamer Prozess,
der wie das Schwert des Damokles
sein Dasein Tag und Nacht bedroht:
Erst lebt er noch, dann ist er tot.
….Die Zeit zerreißt, die Zeit verbindet,
zerstört, baut auf, verliert und findet.
Kein Zweifel, alles in der Runde
hat seine Zeit und seine Stunde:
Geboren werden oder sterben.
erneuert werden und verderben,
Gewächse pflanzen und ausreißen,
zertrennen und zusammenschweißen.
Zeit ist zum Töten und zum Heilen,
nach vorn zu stürmen, zu verweilen,
zu suchen oder zu verlassen;
Zeit auch zum Lieben und zum Hassen;
Zeit zu verstummen und zu sprechen,
für Kraftentfaltung und für Schwächen.
….Hast du den Zeitpunkt erst verpasst,
wird alles Hindernis und Last.
Packst du den rechten Augenblick,
ist dies der erste Schritt zum Glück.
Drum prüf genau, wozu die Zeit
Dich drängt, ermuntert und befreit
und setz den Plan in Taten um,
verehrtes, liebes Publikum.
Kommentare (5)
@Roxanna
da du ins Blaue fragst, liebe Roxanna....
"Carpe Diem " bedeutet für mich zu dieser Zeit in meinem Leben , dass es die Augenblicke , die Momente sind, die immer wieder kostbar sein können.
Chris33
@Roxanna
Wenn möglich, sich alle Wünsche erfüllen - abgesehen von den unmoralischen natürlich. Und wenn das nicht möglich ist, dann kann man (ich jedenfalls) nur in kleinen Schritten durch die Wohnung und über das Grundstück humpeln und zwischendurch einen Beitrag bei ST posten
Alles, jedes Ding hat seine Zeit, das lehrt uns schon die Bibel...
Manches dauert mehr als 100 Jahre, manches ist schnell vorbei.
Vielleicht versuchen wir diese Tatsache mal mehr, mal weniger zu verdrängen, denn grundsätzlich sehnen wir uns nach Dauer und Sicherheit.
Besonders im Alter ist die Fluechtigkeit der Zeit nicht leicht zu ertragen, zumal die Zukunft ungewiss ist...
meint
Chris33
@chris33
Ähnlich sehe ich das auch: Wer (eine gesicherte) Zukunft hat, kann alle Widerwärtigkeiten der Gegenwart leichter ertragen.
Aber wie kurz und unsicher ist die Zukunft erst in meinem Alter (88)
Ich frage mich manchmal, was es braucht um diese Ungewissheit, wie viel Zeit einem noch bleibt, mit Gelassenheit zu ertragen. Als junger Mensch glaubt man, man hätte alle Zeit der Welt, doch auch unter ihnen wird schon gestorben. Aber als älterer oder alter Mensch hat man die Gewissheit, allzu lange kann es nicht mehr gehen. Was braucht es dafür? Demut? Sich abzufinden, dass das Leben endlich ist und daran nicht gerüttelt werden kann. Das ist vielleicht auch die einzig wirkliche Gerechtigkeit auf Erden, dass es alle ohne Ausnahme betrifft. Da hilft kein Reichtum, keine Macht, einfach nichts.
Und was bedeutet angesichts der begrenzten Zeit "Carpe Diem". Soll man noch unbedingt versuchen, sich all die Wünsche zu erfüllen, die noch offen sind frage ich einfach mal so ins Blaue?
Lieben Gruß
Brigitte