Abschied von meiner Mutter


Es fällt mir schwer diese Zeilen zu schreiben, aber
vielleicht hilft es, meine Seele zu heilen.
Ich weiß, die Zeit heilt alle Wunden, aber es ist noch lange
nicht überwunden.

Könnt ihr meine Sorge um meine Mutter verstehn
ich wollte sie 1996 nie in ein Pflegeheim geben.
Leider musste ich es tun,
es ließ sich nicht anderes tun.

Sie konnte nicht laufen, sie konnte schlecht stehen
und fand das Leben immer noch schön, obwohl
sie musste mit dem Rollstuhl vorlieb nehmen,

Sie meisterte die Sache das war eine Pracht und
hat auch dabei ans Lachen gedacht.

Es wurde gespielt, gerätselt, gefeiert was ihr
sehr viel Freude gemacht.
Sie war nie groß krank und trotzdem sehr mobil und
holte bei der Pflegeheim-Bowling-Wii-Meisterschaft
den großen Gewinn.

Das Handycap nicht allein auf Toilette und ins Bett zu gehen,
war für sie das größte Problem und nicht gerade schön.

13 Jahre vergingen, Dienstag, Donnerstag und
Sonntag war ich da und erlebte viele Tiefen und
Höhen hautnah, aber sie hat sich immer gefreut
wenn sie mich sah.

Man sieht wie die Jahre vergehen und kann es nicht
glauben und will es nicht verstehen, das schlimmste war, sie
dann im Krankenhaus die letzten Tage so leiden zu sehen.

Ich kann es noch nicht fassen, warum musste sie so schnell uns
verlassen und überhaupt nicht verstehen
aber es ist nun geschehen.

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Kommentare (8)

ehemaliges Mitglied ich wünsche Dir viel Kraft, um mit dem Schmerz umgehen zu lernen, bis er langsam weniger wird und Du irgendwann in der Lage sein wirst, Deiner Mutter mit einem wehmütigen Lächeln zu gedenken.

Mit lieben Grüßen
Sigrun
tilli Meine Mutter starb unterhofft, sie wurde 79. Sie wohnte mit uns. Wir haben noch Frühstück gegessen,Dann fuhren wir zur einer Geburtstagsfeier nach Saarbrücken.Als wir Zuhause waren, stand eine Kerze am Tisch und die ganze Familie hat auf uns gewartet.Diesen Moment wünsche ich keinen. Ich ,habe mich verabschiedet mit einen Lächeln., und mit Tränen wurde der Tag beendet.
Liebe Amelie, Momente der Trauer, können alle mit dir nachvollziehen, die es schon erleben mussten. Abschied von unseren Liebsten .
Du hast 13 Jahre, deine Mutter 3 x mal die Woche besucht. Das ist sehr schön. Ich kenne alte Menschen die von Ihren Kinder 3 x pro Jahr, zur Feiertagen Besuch bekommen.
Dein Gedicht hat mich sehr berührt. Bin 75 , solange es gehen wird möchte ich Zuhause sein.
Das schlimmste ist aber, wenn ich ans ein Altersheim denke. Ich will dort nicht sein.
seelchen liebe amelie51,du musst sehr an deiner mutter gehangen haben....mir ging es genauso....am meisten merke ich das,seit sie tot ist....das schlimmste für mich ist,dass sie im krankenhaus gestorben ist,und ich nicht bei ihr sein konnte,weil der arzt es so meinte.....sie ist jetzt 10 jahre tot und ich habe immer noch trauer und ein schlechtes gewissen desswegen....aber ich konnte mich von ihr wenigstens im tod verabschieden.......liebe amelie,die trauerarbeit musst du ganz alleine bewältigen,das kann dir niemand abnehmem....das ist ganz wichtig und wird auch wohl noch eine weile dauern....aber mit der zeit wird es gott sei dank leichter.....danke für dein schönes gedicht.....liebe grüsse...seelchen..
amelie51 Vielen Dank für Eure liebevollen tröstende Worte.

Ich hoffe, daß der Schmerz irgendwann nachläßt, aber schon beim schreiben kommen
mir wieder die Tränen - schrecklich.

ladybird ich Dir so gut nachfühlen, genau so habe ich es auch erlebt,und verarbeiten müssen.Das Schlimmste ist immer das Nichthelfen können und zusehen wie das Leid ist. Diese Wunde verheilt nie, aber Du lernst mit der Narbe umzugehen. Aber seine zeit braucht es. Es ist sehr gut, daß Du es hier von Deiner traurigen Seele geschrieben hast, ich habe es gerne gelesen und danke Dir,herzlichst Renate
elise52 Niemals geht man so ganz .. die Errinnerungen kann uns keiner nehmen.
Meine Mutter ist im Mai mit 85 Jahren verstorben.

Liebe Grüße Gerda


http://www.youtube.com/watch?v=zTC_KuuBrNY
sonja47 Du hast so viel Gutes für Deine Mutter getan, hast sie regelmässig besucht, hast sicher auch kleine Spaziergänge mit dem Rollstuhl gemacht, warst so lange für sie da!

Es ist so, auch nach 13 Jahren entfällt eine liebgewonnene Aufgabe und es kommt anfangs eine gewisse Leere auf!
Eine Lücke, die Du erst nach einer Trauerphase, wieder nach deiner Art füllen kannst!
Weisst Du, ich kenne diese Lücke.
Mein Ehemann war 17 Jahre lang krank, als er im Jahr 2000 starb, fehlte er mir so sehr.
Tägliche Krankenhaus Besuche waren plötzlich nicht mehr!
Allmählich lernen wir uns arangschieren, das wünsche ich auch Dir von Herzen!
Behalte Deine Mutter im Herzen!
Ich wünsche Dir alles denkbar Gute und grüsse Dich liebevoll
Sonja
ehemaliges Mitglied Liebe amelie, wie wunderschön hast Du doch das Leben mit Deiner
Mutter und Eure Liebe zueinander beschrieben.
Es gibt ein Sprichwort: "Wenn Du noch eine Mutter hast, dann danke Gott
und sei zufrieden".
Wir können sie nicht festhalten, aber sie in unserem Herzen halten und dankbar
für alle schönen Stunden sein.
Ich nehme Dich einmal in den Arm und wünsche Dir, daß der Schmerz sich
bald in liebevolle und dankbare Erinnerung wandelt.

liebgruß Monika

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