Aber auch meine Neue Heimatstadt Rinteln ist liebenswert
Kühl ist es; so bei 14, mich fröstelt. Mitten in Rinteln auf der Weserstrasse sitze ich auf einer Bank, lasse kurz vor neun Uhr meine Heimatstadt auf mich wirken.
Geschäftigkeit kommt auf, die ersten Läden öffnen. Ein Polizeiwagen rollt durch die Strasse, stoppt. Einer der beiden Beamten geht mit einem Bündel Akten in ein Haus.
Zwei Frauen mit ihren Fahrrädern lamentieren um den besten Abstellplatz bei den Edelstahlbögen, einigen sich und treten vor die Auslagen des Obstladens. Ihre Finger greifen in die Körbe, probieren die Erdbeeren, diskutieren – endlos. Eine der Frauen betritt den Laden, die andere steht Wache bei den Rädern. Später sehe ich eine der Frauen von einem Laden zum anderen gehen. Mit Tüten bepackt kehrt sie zurück, tritt erneut an die Erdbeeren. Kaufen tut sie nicht, probieren reicht den beiden wohl.
Eine langbeinige Arzthelferin in perfekt sitzenden Jeans rauscht im Laufschritt aus der engen Gasse von den Parkplätzen in die Szene, hetzt schnell noch zum Bäcker hinein und tritt ein paar Minuten nach neun mit der Brötchentüte an die Praxistür, öffnet sie und verschwindet. Na, oft wird sie aber nicht zu spät kommen dürfen bei der derzeitigen Arbeits- und Stellensituation.
Ein Herr im roten Pullover steht nun schon eine ganze Weile fast bewegungslos vor seinem Laden, streicht sich hin und wieder über das Kinn – seine einzige Regung, dabei täten seinen 200 Pfund ein wenig Bewegung sicherlich gut zu Gesicht. Doch wer im Glashaus sitzt… Ich schaue an meinen 2 Zentnern hinab.
Geschäftig und im Eilschritt verteilt der Kurierfahrer Pakete aus seinem gelben Kleinbus in die einzelnen Häuser, mit grummelndem Diesel zuckelt er ein paar Häuser weiter..
Vor dem Optikerladen trifft ein Kombi aus Gütersloh ein. Die beiden männlichen Insassen werden von der reizenden Verkäuferin offensichtlich schon erwartet und vor der Tür freundlich begrüßt. Es sind wohl Dekorateure. Grasbüschel, fein säuberlich auf Holz- oder Kunststoffschienen vormontiert, Kunstblumen und Alukoffer tragen sie hinein. Heraus kommen sie mit einem Schiffchen und anderen Schaufensterutensilien. Morgen schaue ich nach, wie das Fenster sein wird.
Ein älterer Herr – sicher schon über 70 – fährt mit seinem Fahrrad forsch durch die Strasse, bringt dabei eine Frau mit Ihrem Gehhilfewägelchen ganz schön in die Bredouille.
Der Geländewagen mit einem großen Anhänger rangiert hin und zurück, versucht zu wenden, Er muss aber doch statt zurück, Richtung Weser fahren. Der Polizist hinter der Windschutzscheibe grinst beim Anblick dieses Spektakels .
Schon werden hinter mir die ersten Markisen heruntergekurbelt, beim Bäcker füllen sich die „Draußenplätze“. Der Polizist kehrt zum Fahrzeug zurück, langsam rollt der Wagen zwischen den Menschen davon.
Noch immer ist es kühl, die Vorbeigehenden denken sich bestimmt ihr Teil über den Mann, der schon morgens faul auf der Bank sitzt.
Schlussendlich geht die ältere der beiden Frauen noch einmal in den Laden, kauft jetzt Erdbeeren, die sie vorsichtig in den Korb ihres Rades verstaut. Die andere lächelt wissend, während sie, die Räder mit der süßen Fracht schiebend, in Richtung Klosterstrasse abziehen.
Jetzt wird mir wirklich zu kühl, ich stehe auf, mache mich auf den Weg.
Der mediterrane Charme Rintelns hält mich wieder einmal gefangen, wäre es nicht so kühl, könnte man sich ans Mittelmeer in irgendeine kleine Stadt versetzt fühlen. Schöner kann kein Morgen beginnen, ich entschließe mich, heute erst gegen Zehn mit meinem Tagewerk zu beginnen.
Es berichtete für Euch
Euer Kadosch
Geschäftigkeit kommt auf, die ersten Läden öffnen. Ein Polizeiwagen rollt durch die Strasse, stoppt. Einer der beiden Beamten geht mit einem Bündel Akten in ein Haus.
Zwei Frauen mit ihren Fahrrädern lamentieren um den besten Abstellplatz bei den Edelstahlbögen, einigen sich und treten vor die Auslagen des Obstladens. Ihre Finger greifen in die Körbe, probieren die Erdbeeren, diskutieren – endlos. Eine der Frauen betritt den Laden, die andere steht Wache bei den Rädern. Später sehe ich eine der Frauen von einem Laden zum anderen gehen. Mit Tüten bepackt kehrt sie zurück, tritt erneut an die Erdbeeren. Kaufen tut sie nicht, probieren reicht den beiden wohl.
Eine langbeinige Arzthelferin in perfekt sitzenden Jeans rauscht im Laufschritt aus der engen Gasse von den Parkplätzen in die Szene, hetzt schnell noch zum Bäcker hinein und tritt ein paar Minuten nach neun mit der Brötchentüte an die Praxistür, öffnet sie und verschwindet. Na, oft wird sie aber nicht zu spät kommen dürfen bei der derzeitigen Arbeits- und Stellensituation.
Ein Herr im roten Pullover steht nun schon eine ganze Weile fast bewegungslos vor seinem Laden, streicht sich hin und wieder über das Kinn – seine einzige Regung, dabei täten seinen 200 Pfund ein wenig Bewegung sicherlich gut zu Gesicht. Doch wer im Glashaus sitzt… Ich schaue an meinen 2 Zentnern hinab.
Geschäftig und im Eilschritt verteilt der Kurierfahrer Pakete aus seinem gelben Kleinbus in die einzelnen Häuser, mit grummelndem Diesel zuckelt er ein paar Häuser weiter..
Vor dem Optikerladen trifft ein Kombi aus Gütersloh ein. Die beiden männlichen Insassen werden von der reizenden Verkäuferin offensichtlich schon erwartet und vor der Tür freundlich begrüßt. Es sind wohl Dekorateure. Grasbüschel, fein säuberlich auf Holz- oder Kunststoffschienen vormontiert, Kunstblumen und Alukoffer tragen sie hinein. Heraus kommen sie mit einem Schiffchen und anderen Schaufensterutensilien. Morgen schaue ich nach, wie das Fenster sein wird.
Ein älterer Herr – sicher schon über 70 – fährt mit seinem Fahrrad forsch durch die Strasse, bringt dabei eine Frau mit Ihrem Gehhilfewägelchen ganz schön in die Bredouille.
Der Geländewagen mit einem großen Anhänger rangiert hin und zurück, versucht zu wenden, Er muss aber doch statt zurück, Richtung Weser fahren. Der Polizist hinter der Windschutzscheibe grinst beim Anblick dieses Spektakels .
Schon werden hinter mir die ersten Markisen heruntergekurbelt, beim Bäcker füllen sich die „Draußenplätze“. Der Polizist kehrt zum Fahrzeug zurück, langsam rollt der Wagen zwischen den Menschen davon.
Noch immer ist es kühl, die Vorbeigehenden denken sich bestimmt ihr Teil über den Mann, der schon morgens faul auf der Bank sitzt.
Schlussendlich geht die ältere der beiden Frauen noch einmal in den Laden, kauft jetzt Erdbeeren, die sie vorsichtig in den Korb ihres Rades verstaut. Die andere lächelt wissend, während sie, die Räder mit der süßen Fracht schiebend, in Richtung Klosterstrasse abziehen.
Jetzt wird mir wirklich zu kühl, ich stehe auf, mache mich auf den Weg.
Der mediterrane Charme Rintelns hält mich wieder einmal gefangen, wäre es nicht so kühl, könnte man sich ans Mittelmeer in irgendeine kleine Stadt versetzt fühlen. Schöner kann kein Morgen beginnen, ich entschließe mich, heute erst gegen Zehn mit meinem Tagewerk zu beginnen.
Es berichtete für Euch
Euer Kadosch
Lieber Gruß
indeed