1945 in Ostpreußen


1945 in Ostpreußen

Es stand ein Kind am Lebensweg
voll Tränen blaß und stumm
es ging ein jeder seinen Weg
es dreht sich niemand um
es ist allein in großer Not
auch andre leiden Qual
kein Elternhaus kein Stückchen Brot
nur Trümmer überall
da war das Sterben leicht gemacht
regiert der Sensenmann
das hat sich jemand ausgedacht
in seinem Mächtewahn
hat Elend mit dem Krieg gebracht
die Gier trieb jene an
das alles darbt und niemand lacht
bracht uns ein Höllenmann
der Krieg grub nun die Erde um
mit dichter Bomben Saat
kein Pflug in Arbeit auf dem Feld
um legen frische Saat
die ganze Erde unbestellt
kein Mensch kann das verstehn
das Mensch dem Menschen
angetan, wie soll denn so was gehn
da steht das Kind und hinter ihm
die Brüder und die Schwestern flehn
der Hunger und die kalte Zeit
sie wählten strenge aus
drei mußten noch ins Jenseits gehn
und zweie kamen raus
Traute





2012 Traute(Traute)


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Kommentare (17)

Traute Ach liebe Irma, so ist es den Menschen ergangen und der Grund war Gier der Gierigen, die ihre Völker gegeneinander um Macht und Landgewinn in den Kampf schicken. Sie vorher richtig heiß auf den Feind machen, denn die einfachen Menschen haben auf allen Seiten keine Feinde die in ihren Ländern sind.
Es sind die Gierigen die Gewinn wollen. Ihr eigenes Leben setzen sie nicht aufs Spiel, da zu nehmen sie unsere Väter als Kanonenfutter, wie die anderen Seiten auch. Und wenn der Krieg verloren ist dann machen sie Gewinn am Aufbau oder Wettrüsten. Auf alle Fälle Geschäfte.
Bei unserer Gutsherrenfamilie sind 11 Namensträger der Familie gefallen, ein Sohn blieb am Leben. Mit ihm hatte ich eine gute Brieffreundschaft.
Wir werden es nicht bändern und Du kannst Deinen Vater nur in Deinem Herzen ein Plätzchen lassen, dort ist er gut bewahrt.
Wenn wir Kriege nicht verhindern können, und das werden sie nicht zulassen, wenn wir es könnten. So werden wir ihnen sagen ich sehe Dich und kenne Deine Gründe und ich warne vor Dir.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
irma39 der krieg ist grausam. ich habe meinen vater nie

kennengelernt. nur ein kleiner brief, die letzte nachricht

aus gumbinnen - ostpreußen - ist das was mir blieb.

irma
Traute Danke für die lieben Worte. Ja es war schlimmer als man erzählen kann. Denn es sind starke Erwachsene gestorben und ich und meine Schwester nicht. Das war kein Zufall, nur der Pfiffigste überlebte.
Da nun so viele es nicht schafften, die Mehrheit der Kinder , nach der Mutter verhungerten, habe ich mich nun, nach der Wende kann ich das ja, da zu verpflichtet, an sie zu erinnern und wenn ich von mir schreibe , bin ich nur das Symbol für alle anderen.
Ich weiß , das es einigen nicht Recht ist, und sie es erdulden, so mache ich das auch mit Sachen, die anderen wichtig sind, ich respektiere sie weil sie anderen Menschen am Herzen liegen.
Herzlichen Dank Marlenchen,für Dein Mitgefühl, in Ostpreußen hieß das Barmherzigkeit,
sagt Traute
marlenchen beim lesen deiner zeilen wurden meine augen feucht,
möge keiner unserer enkel oder urenkel jemals so was erleben.
keine kinderseele kann solches je vergessen.
ich war noch zu klein,als wir auf der flucht waren,
doch aus erzählungen meiner älteren geschwister, lief alles so ähnlich ab.
ich wünsche dir eine besonders schöne zeit im lebensherbst
unser. liebe grüße dir vom marlenchen.
Traute Ja, liebe Ruth, darum ganz kleine Erinnerungen, das so etwas möglich ist, wenn man die Menschen vor her gezielt bearbeitet und sie mit heißen Herzen in den Kampf ziehen , beide Seiten überzeugt, die anderen sind nicht Wert zu leben.
Da vor sollten wir immer gewappnet sein.
Denn die Menschen die zum töten ausgeschickt werden und selbst getötet werden, haben niemals Gewinn, da von. Die Kripo sagt um den Täter zu finden, suche den der den Nutzen von der Tat hat, so denke ich kann man auch hier herausbekommen, wer die Treiber und wer die Getriebenen sind.
Danke für Deine kompetenten Worte.
Mit herzlichen Grüßen,
Traute
Komet für das Einsetzen Deines Lebensweges in Gedichtform.
Ein unbeschreibliches Leid, dass eigentlich alle Menschen aufrütteln sollte. Die Menschheit wird sich immer und ewig bekämpfen. Es ist ein trauriges Kapitel und das sollte nie vergessen werden.
Mit lieben Grüßen Deine Ruth.
Traute Danke ! Da freue ich mich schon jetzt.
Ach wenn ihr das erste mal dort hin fahrt. Macht Euch auf was gefasst. Es ist etwas Glanz und sehr viel Elend.
Wenn ihr ein Souvenir kauft, dann Bernsteinschmuck , er ist preiswert und man kann sehr gut wählen.
Die Russen sind sehr herzlich,am Besten man nimmt sich einen Deutschsprechenden Taxifahrer, die kennen alle Wege.
Danke für die mitempfundenen Schmerzen, bei dem Gedicht.
Viel Glück auf der Reise und unbedingt die Kurische Nehrung besuchen.
Mit ganz freundlichen Grüßen,
Traute
mygeneration38 Man sagt im Alter brechen die altem wunden wieder auf ,weil man billanz zieht.dein gedicht ist so traurig , ich kann es nicht Kommentieren.Wir fahren am sonntag in deine alte Heimat.mein mannist gebürtig in Allenstein aber er ist als Säugling mit dem letzten zug rausgekommen.aber gespürt muß er was haben denn er hat Monatelang nur Muttermilch und Karotten zu sich genommen.er hat unbewusst die Probleme um sich wahrgenommen.ich bringe Bilder mit und dann gibt es ein schönes Video.Die nächsten 4 Wochen werde ich selten Internet haben also wundere dich nicht wenn du länger nichts von mir hörst Alles Gute deine Eva
Traute Danke Euch beiden. Auch die Zeiten waren Menschgemachte.
Es war schlimm und doch war es auch für mich eine Bestätigung, was der Mensch ertragen kann, was er überwinden kann.
Nur ab und zu, auch wenn es ein bisschen bei diesem und jenem nervt, lass ich meinen Lebenswecker klingeln. Er soll sagen, Achtung, das kann wieder geschehen und wir sollten aufpassen, denn bald ist niemand mehr da, der selbst sah und hörte und die ungeschönte Wahrheit zeigen kann. Da mit die Hürden hoch bleiben, die das verhindern.
Auch meine Kinder und Enkel haben Frieden gehabt, auf andere Weise, in der DDR. Wir waren zum Schweigen verdonnert, darum haben wir nun ein bisschen auf zu holen. Das ist interessant für die, die Schweigend gelitten haben und die, die nichts ahnten, was sie nicht hören sollten.
Wünsche Euch und allen, ein Leben in Frieden und Eintracht und Barmherzigkeit, besonderst wenn der Herbst des Lebens da ist.
Traute
tilli Das Jahr 1945 - wie schrecklich war es für mich. Die Langen Züge der Flüchtlinge im hohen Schnee. Kinder viele
Kinder ohne Eltern. Man möchte so gerne diese Zeit vergessen. Es geht nicht.
Wie dankbar ich bin das meine Kinder und Enkelkinder niemals solche Bilder sehen werden.
Viele Grüße Tilli
Bruno32 Liebe Traute
Du hast mir aus der Seele gesprochen. Besser kann man es wirklich nicht ausdrücken. Diese Zeit wird in unseren Herzen verbleiben so lange wir leben.
Leider beginnt das Machtdenken schon bei einfachen Leuten,
aber gefährlich wird es erst, wenn einflussreiche Leute an der Macht sind.

Viele Grüße Bruno
Traute Danke für die Beurteilung aus dem Herzen heraus.
Ich schrieb es aus einer Enttäuschung heraus, weil man uns nicht für würdig genug fand, einen Gedenktag zu machen gegen Vertreibung, wo es doch sogar den Tag des Schornsteinfegers gibt und ich auch das für richtig befinde.
So habe ich mich von den Emotionen anregen lassen zu überlegen ob das alles nicht Gedenktagswert ist was der Mensch so anrichten kann, wenn man eine Gehirnwäsche vollzieht.
Es war auch im Sinne der anderen tausenden Kindern geschrieben, die das ebenso durch standen wie ich.
Ich hatte ja meiner Mutter immer auf die Finger gesehen und konnte so unterscheiden was essbar war, was in der Natur zu finden ist. Da waren die Großstadtkinder noch übler dran.
Ich wurde gefordert, durch die Geschwister und es hat für mich und die ältere Schwester gerade zum Überleben gereicht.
Es ist auch jetzt noch Krieg und den Kindern geschieht Ähnliches.
Danke für die verständnisvollen Beiträge,
mit herzlichen Grüßen,
Traute
Traute2012(Traute)
ehemaliges Mitglied es ist unsagbar schwer, Dein Gedicht von dieser grausamen Zeit zu lesen, ohne dass die Tränen steigen ...
Du musst wirklich einen sehr großen Schutzengel um Dich gehabt haben, dieses Dein kleines Kinderleben durchzustehen! Fast schäme ich mich, eine dagegen sehr viel "glücklichere" Nachkriegs-Kindheit erlebt zu haben.

Ganz herzliche Grüße
Uschi
floravonbistram Dein Buch steht wieder vor meinem inneren Auge und die unsäglichen Kämpfe ums Überleben.Ich schreib ja schon auf der Ostpreußenseite, dass meine Familien aus West- und aus Ostpreußen schon 1920 aus geg, Anlass aus dem Land flohen, das über Generationen Heimat war. Doch sie konnten noch einiges ihrer Habe mitnehmen, ihre Häuser verkaufen.

Ich leide mit dem Kind, das in Deinem Herzen immer das leidende Kind bleiben wird, egal, wie heute das Leben Dich angenommen hat.
Mutter, Geschwister...Verluste des Heilseins.
Ganz herzliche Grüße Flo
ehemaliges Mitglied tut mir Dein Gedicht, liebe Traute.
Es ist unvorstellbar, dass das ein Kind überlebt
hat und heute so ein großes Vorbild ist.
Wie sehr muß die Seele gelitten haben und wie
schwer...doch wieder an Menschen zu glauben und
das Leben mit Optimismus in die Hand zu nehmen.
Danke für dieses Gedicht, denn die Menschheit soll
es niemals vergessen.
Ein Schutzengel hat Dich wohl immer begleitet und
er soll Dich niemlals verlassen.

Alles Liebe Monika

Traute Der Mensch ist schlimmer als ein Wolf.
Wenn die Wölfe satt sind jagen sie nicht zum Bunkern und Stapeln, wie der Mensch.
Heute hatte man es abgelehnt einen Tag für die Vertriebenen fest zu legen.
Da habe ich für heute diesen Tag genommen und ihn zum Tag der Vertriebenen gemacht.
Es sind ja nur noch sehr wenige und die haben keine schlechtere Moral als andere auch die einen Tag der Heimat feiern dürfen.
Wir nicht, wir haben zum Schaden noch die Herabsetzung.
So habe ich mich hingesetzt und für den Tag das Gedicht geschrieben.

Mit freundlichem Dank,für den Besuch und die herzlichen Worte.
Traute
ehemaliges Mitglied was für ein Schicksal. Umso schöner - wie ein Wunder - dass ein Kind für seine kleinen Geschwister da sein kann. Ich kann es mir nicht vorstellen - aber du hast es geschafft. Das ist das Wunder deines Lebens. Mögen sich diese Schicksale nie wiederholen. Ich glaube fast, dass es zumindest in anderen Ländern trotzdem noch so etwas gibt. Bei unserer aufgeklärten Gesellschaft dürfte es so etwas nie mehr geben, aber imemr wieder und immer wieder ist der Mensch sein schlimmster Feind - homo homini lupus. Wird sich das jemals ändern? Ich glaube es trotz größten Optimismuses nicht.

Freundliche Grüße
traumvergessen

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