Über die Schulter geschaut
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/db/Arnold_Boecklin-fiedelnder_Tod.jpg/484px-Arnold_Boecklin-fiedelnder_Tod.jpg
Über die Schulter geschaut
Fidelnd steht er hinter Dir;
hörst Du seine Weise -
spielt sie oft sehr leise;
sein Beruf ist Pionier:
Wegbereiter für die Zeit -
kennt nicht Kummer, kennt kein Leid.
Er wird einmal jeden finden -
unverhofft, mal lang ersehnt
fordert plötzlich er den Zehnt;
es gibt kein Heraussichwinden.
Unerbittlichkeit für jeden -
lässt nicht gelten Widerreden.
Den er trifft, ganz unerwartet -
nimmt er mit sich in ein Reich;
ob es duster, engelsgleich
oder andersrum geartet;
niemand kann Genaues sagen
und so bleiben uns die Fragen:
Wohin werden wir einst gehen
wird das Leben fortbestehen?
für meine liebe Freundin, Schwester, Vertraute Paula, die vor drei Tagen ganz plötzlich aus dem Zeitigen gerissen wurde und mir nun sehr fehlt.
© lillii (Luzie-R)
Kommentare (10)
Es ist sehr schwer, liebe Luzie, wenn ein Mensch, der einem so vertraut ist und der einen ein Leben lang begleitet hat, so plötzlich verstirbt. Ein idealer Tod, wenn man das überhaupt so ausdrücken kann, für die Verstorbenen selbst, aber für die Hinterbliebenen hart, die sie ohne Abschied gehen lassen mussten. Mir ist es mit meinem Vater so ergangen. Wir wissen einfach nicht, wann die Stunde geschlagen hat. Wie gut ist es da, wenn wir mit diesem Menschen im Reinen sind und nichts bleibt, was hinterher dieses Gefühl macht, "ach hätte ich doch......" Ich wünsche dir viel Kraft und liebe Menschen an deiner Seite, mit denen du die Trauer teilen kannst.
Herzlichen Gruß
Brigitte
Liebe Luzie, es tut mir Leid für dich. Aber du bist ja eine reflektierende, starke Frau und kennst unser Schicksal.
Und kommt der Tod einst mit Verlaub
und spricht, mein Bruder, kumm,
dann stelle ich mich anfangs taub
und dreh mich gar nicht um.
Doch spricht er „lieber Valentin,
mach keine Umständ' geh'“,
dann leg ich meinen Pinsel hin
und sag der Welt „Ade“.
@Manfred36
danke lieber Manfred auch für das Bild, das Du wunderschön hingezaubert hast mit Deinem Konterfei, Du bist ein Künstler,
dazu:
liebe Grüße
Luzie
danke Euch allen für Euer Mitgefühl,
ich kannte sie ein Leben lang, wir sind im Elternhaus unserer Eltern, sie war meine Kusine, gleichzeitig Freundin geboren, haben die gleichen Schulen besucht, am gleichen Tag geheiratet, besuchten uns abwechselnd an den Sonntagen, nach dem unsere Männer verstarben, haben wir es beibehalten.
Sonntag habe ich sie gesund und munter verlassen und mittwochs kippt sie beim Seniorensport vom Stuhl. Der Notdienst war ziemlich schnell mit dem Hubschrauber und vier Ärzten zur Stelle,
ihre Stunde war wohl da, es kam so, wie sie es sich gewünscht hat.. kurz und schnell, im Hirn hatte sich was festgesetzt,
für ihre Kinder und mich ein wenig zu schnell,
sie hat, nach Aussagen der Ärzte, gar nichts mitbekommen.
Die Leiterin der Gruppe sagt es ebenfalls doch sie ist immer noch geschockt und nimmt an einer Therapie teil um es zu verarbeiten.
liebe Grüße
Luzie
Den Tod hast du äusserst sensibel beschrieben.
Das Gedicht hat mich sehr berührt.
Dass du es für deine Freundin geschrieben hast
macht es noch viel besinnlicher.
Ich bin in Gedanken bei dir.
Agathe
Liebe Luzie,
es ist immer bedrückend und traurig wenn einem eine vertrauter und nahenstehender Mensch verlässt. Es ist als ob es ein Stück von einem selbst wäre. Es wird dauern, bis man es sich richtig eingesteht, daß dieser Jemand nicht mehr da ist und man wird immer wieder daraun erinnert werden.
Daß diese Erinnerungen mit der Zeit nicht mehr so schmerzlich sein werden wünscht Dir in Verbundenheit
Angelika
Du hast schon einen Schritt gemacht- mit Deinem Gedicht..