Möglichst lange und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben zu können – das ist der Wunsch der meisten älteren Menschen. Und von denen gibt es in Deutschland immer mehr. Damit das gelingt, wurden mittlerweile einige kleine und größere Helferlein für den Alltag entwickelt. Außerdem können Sie selbst mit der richtigen Lebensweise für Erfüllung und Lebensfreude sorgen. Wir geben Ihnen ein paar Tipps für einen angenehmen Alltag im Alter.
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Als demographische Pyramide bezeichnet man jene Statistik, die sich mit der Bevölkerung und ihrem Alter auseinandersetzt. Einer Pyramide gleicht diese aber schon lange nicht mehr, denn den größten Bereich machen heutzutage nicht mehr die jüngsten Deutschen aus. Stattdessen befindet sich Deutschland mitten im demographischen Wandel. Die Folge: Die Anzahl jener Personen, die bereits ihr 70. Lebensjahr erreicht haben, ist zwischen 1990 und 2019 von 8 auf 13 Millionen gestiegen. Und insbesondere die Zahl der Menschen über 80 Jahren wird laut Experten weiter kontinuierlich steigen. Das heißt: Die Gesellschaft altert und dadurch wird das Thema Pflege immer wichtiger. Daneben gibt es aber mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, die dabei helfen, den Alltag im eigenen Zuhause möglichst lange selber zu meistern. Dazu folgende Tipps.
Intelligente Helferlein in den Alltag integrieren
Das bisschen Haushalt macht sich von allein? Leider nein! Der Schlager aus den 1970er-Jahren gehört wohl doch zur Kategorie Märchen. Und doch hat sich seit der Ära der Schlaghosen und langen Haare in Sachen Haushaltshelfer einiges getan – und davon profitieren auch ältere Menschen. Hilfreiche Erfindungen, die Ihnen den Alltag erleichtern, sind beispielsweise automatische Saugroboter oder Greifhilfen. Letztere erleichtern Ihnen das Öffnen und Schließen von Wasserhähnen, das Hantieren mit Spielkarten oder gar das Auspressen von Tuben. Beim Anziehen von Kleidung helfen Ihnen Anziehstäbe, die wie eine Armverlängerung funktionieren. Auch Knöpfhilfen, Schuhlöffel oder Strumpfanziehhilfen sind äußerst praktisch. Zudem haben sich Tablettendosen bewährt, die dafür sorgen, dass es zu keiner Verwechslung der Pillen kommt. Für die Küche wurde ebenso eine Reihe an Helfern entwickelt. Dazu gehören Küchenutensilien mit einer rutschfesten und dickeren Griffverstärkung, intelligente Messbecher und Küchenwaagen oder Drehverschluss- und Flaschenöffner. Achten Sie auch auf Ihre Sinne, denn diese verändern sich im Alter ebenso. Um dem entgegenzuwirken, gibt es Hörgeräte, Leselupen oder spezielle Kopfhörer. Das wichtigste dabei: Scheuen Sie sich nicht davor, auch wirklich auf solche Helfer zurückzugreifen und haben Sie keine Angst vor moderner Technik.
Das eigene Zuhause barrierefrei und sicher gestalten
Auf die eigene Wohnumgebung wollen die meisten nicht verzichten – zumindest so lange dies noch möglich ist. Doch wer in den eigenen vier Wänden alt werden möchte, sollte das Zuhause möglichst sicher und barrierefrei gestalten. Eine Risikoquelle und im hohen Alter oft schwer überwindbare Barriere stellen beispielsweise Stiegen dar. Hierfür wurden mittlerweile Treppenlifte aller Art konzipiert, die an die jeweiligen Bedürfnisse und baulichen Gegebenheiten angepasst werden können. Achten Sie bei der Wahl des Herstellers auf einen möglichst regionalen Betrieb, denn so profitieren Sie von einem raschen Service und haben die richtigen Ansprechpartner stets in der Nähe. Sowohl in Deutschland, als auch in Österreich gibt es Spezialisten für diese Art von Liften. Ein weiterer, heikler Bereich im Haus ist das Badezimmer. Dort können Badewannenhilfen und -lifter zum Einsatz kommen und die Dusche wird zum Beispiel mit einem Duschsitz und speziellen Anti-Rutsch-Matten zu einem sicheren Ort. Auch mit einem erhöhten Toilettensitz und einer Armlehne gestalten Sie Ihr Badezimmer komfortabler. Im Haus selbst erleichtern Ihnen darüber hinaus Handläufe so manchen Gang. Achten Sie außerdem auf rutschfeste Böden und minimieren Sie Stolperfallen.
Hilfe von Ihren Lieben und Profis annehmen
Sich einzugestehen, dass man nicht mehr alles alleine schafft, gehört zu den schwierigsten Dingen des Älter-Werdens. Glücklich schätzen können sich daher all jene, die auf eine große Familie oder einen großen Bekanntenkreis zurückgreifen können. Egal, ob es die eigene Tochter, der Nachbar oder die ehemalige Arbeitskollegin ist – viele helfen gerne. Vorausgesetzt, Sie lassen sich helfen. Aber auch auf Pflegepersonal sollten Sie bei körperlichen wie geistigen Beeinträchtigungen zurückgreifen. Von einer gelegentlichen Hilfe im Haushalt bis hin zu einer Rundum-Pflege ist heutzutage diesbezüglich schon alles möglich. Ein Angebot, das sich ebenso bereits vielfach bewährt hat, ist „Essen auf Rädern“.
Regelmäßige Bewegung in den Alltag integrieren
Wer rastet, der rostet. So lautet ein bekanntes Sprichwort. Und dieses hat sich schon oft bewahrheitet. Für Senioren ist es daher äußerst wichtig, regelmäßige Bewegungseinheiten in den Alltag zu integrieren. Das muss gar nicht die große Wanderung oder eine Mountainbike-Tour sein, sondern schon ein kurzer, täglicher Spaziergang reicht aus, um nicht nur den Körper auf Trab zu halten, sondern auch die geistigen Fähigkeiten zu schulen. Denn unterwegs kommt es zu vielen Sinneseindrücken, die das Gehirn verarbeitet. Darüber hinaus tanken Sie dabei Vitamin D. Wer noch dazu im Wald spazieren geht, fördert die Gesundheit zusätzlich. Denn Waldbaden, also der Aufenthalt im Wald, ist äußerst gesund, wie Studien beweisen. Dabei wird das Immunsystem gestärkt, Puls und Blutdruck werden ins Gleichgewicht gebracht und Stress klingt ab. Sorgen Sie allerdings auch auf Ruhephasen zur Regeneration sowie auf ausreichend Schlaf. Hierfür kann es von Vorteil sein, Ihr Bett genauer unter die Lupe zu nehmen und in eine neue Matratze oder bessere Kopfpolster zu investieren.
Für einen erfüllenden Alltag sorgen
Fällt der Job weg, haben ältere Menschen plötzlich gefühlt enorm viel Zeit. Sich dann immer einen erfüllenden Alltag zurechtzulegen, ist nicht immer einfach. Vor allem Menschen, die alleine leben, sucht nicht selten die Einsamkeit heim. Dann ist es essentiell, sich Verbündete zu suchen. Vielleicht gibt es in Ihrem Ort einen Verein, in dem Sie aktiv mitwirken können. Oder Sie bieten Ihren Nachbarn Hilfe bei der Kinderbetreuung, bei der Gartenarbeit oder beim Kochen an. So kommen Sie gleichzeitig mit Menschen Ihrer unmittelbaren Umgebung ins Gespräch. Besonders Rüstige und Soziale können sich als Leihoma oder Leihopa melden und so Familien unterstützen. Um weiterhin mit all jenen in Kontakt zu bleiben, die Ihnen am Herzen liegen, aber nicht in Ihrer Nähe wohnen, sollten Sie sich außerdem mit der Technik eines Tablets, Laptops oder Handys vertraut machen. Zudem können Sie damit auch Einkäufe online tätigen oder digitale Bücher lesen.
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