Physiotherapie für Senioren: Das sind die Anwendungsgebiete im Alter

Keiner von uns wird für immer jung sein, geschweige denn, sich so fühlen. Um im Alter fit zu bleiben kann Sport helfen. Leider ist jedoch nicht jeder wirklich aktiv und sportlich unterwegs. Physiotherapie kann dabei helfen, sich im Alter noch gesund und wohlzufühlen. Sie kann insbesondere dann zum Einsatz kommen, wenn Ihr Euch von einer Krankheit oder einem Unfall erholen müsst. Dann ist die Teilnahme an einer Physiotherapie von einer entscheidenden Bedeutung. Wir haben die wichtigsten Anwendungsgebiete für diese Therapieform im Alter an dieser Stelle zusammengefasst.
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Was ist Physiotherapie eigentlich und wann hilft sie?

Im Prinzip geht es in erster Linie bei der Physiotherapie darum, mithilfe verschiedener Maßnahmen die Bewegungsfähigkeit des Körpers zu erhalten oder nach einem Unfall oder einer Krankheit wiederherzustellen. Denn Menschen, die regelmäßig körperlich aktiv sind, haben ein 50 Prozent niedrigeres Risiko irgendwann einmal gravierende körperliche Einschränkungen zu erleiden.
 
Die Physiotherapie selbst ist ein sehr weites Feld. Therapeuten behandeln sowohl präventiv als auch nach Operationen oder anderen medizinischen Akutfällen. Dabei beschränkt sich das Arbeitsfeld nicht nur auf ältere Menschen, sondern betrifft alle Altersgruppen. Die physiotherapeutische Behandlung ist also sehr vielseitig.

Physiotherapie als Hilfe für die Genesung

Nach einer Krankheit, einem Unfall oder einer Operation hilft die Physiotherapie Senioren dabei die Funktionsfähigkeit des Körpers und die Lebensqualität zu verbessern. Gleichzeitig sollen Schmerzen dadurch verringert werden. Letzteres gilt insbesondere bei Krankheitsbeschwerden, die beispielsweise durch Arthritis oder Osteoporose auftreten.
 
Im Rahmen einer Genesung müssen Senioren häufig eine Vielzahl verschreibungspflichtiger Medikamente zu  sich nehmen. Insbesondere bei chronischen Schmerzen ist das der Fall. Durch eine effiziente Physiotherapie könnt ihr eben diesen Bedarf senken und am Ende möglicherweise sogar Geld einsparen. 
 
Mit der passenden Therapie zur Genesung könnt ihr in vielen Fällen Eure Selbstständigkeit und Unabhängigkeit wiederherstellen.

Sogar als Prävention geeignet

Es muss jedoch nicht erst zu einem Unfall oder einer chronischen Krankheit kommen, um mit einer Physiotherapie zu beginnen. Gerade in einem höheren Alter könnt ihr mit guten Physiotherapie vielen Erkrankungen und möglichen Unfällen vorbeugen.
 
Der wohl häufigste Grund, weshalb Senioren später eine Physiotherapie brauchen, ist die Erholung nach einem Sturz. Dabei lassen sich viele Stürze bereits durch eine entsprechende Therapie im Vorfeld verhindern. Gestärkte Muskeln geben Sicherheit. Sie sorgen für einen sicheren Gang und einen ebenso sicheren Stand.
 
Das Verletzungsrisiko wird insgesamt gesenkt und sorgt für mehr Stabilität im Körper. Das gibt psychologisch mehr Sicherheit und steigert die Lebensqualität. 

Die vielen Formen der Physiotherapie im Alter

Physiotherapie verläuft jedoch nicht immer gleich. Sie ist von Person zu Person individuell gestaltet. Dabei können die Therapeuten auf verschiedene Formen zurückgreifen. Die wichtigsten Formen für Senioren erläutern wir euch kurz im Folgenden.

Geriatrische Krankengymnastik
Wie der Name bereits vermuten lässt, geht diese Form der Krankengymnastik explizit auf die Bedürfnisse älterer Menschen ein. Sie ist vor allem darauf ausgelegt, Krankheiten und Beschwerden wie etwa Arthritis, Gleichgewichtsstörungen, Gelenkschmerzen oder Osteoporose in den Griff zu bekommen. Auch bei einem Gelenkersatz kann die Therapie dabei helfen, wieder auf die Beine zu kommen. 
 
Die Therapie ist insgesamt darauf ausgelegt, dass eure Mobilität beibehalten oder wiederhergestellt wird. Das trainiert die Fitness im Alter und beugt Schmerzen vor oder reduziert sie. 

Orthopädische Physiotherapie
Diese Therapieform befasst sich mit Störungen und Erkrankungen des Bewegungsapparats. Im Nachgang zu orthopädischen Operationen kann die Physiotherapie dabei helfen, wieder schnell auf die Beine zu kommen. 
 
Insgesamt verfolgt die orthopädische Physiotherapie da Ziel, Muskeln, Sehnen, Gelenke und Knochen zu stärken. So kann deren Funktion beibehalten oder wiederhergestellt werden. Denn bei Störungen des Bewegungsapparats ist das schlimmste, was ihr tun könnt zu rasten und dabei einzurosten. 

Kardiopulmonare Physiotherapie
Physiotherapie bei Senioren kann sich auch mit den inneren Organen beschäftigen. Im Fall der kardiopulmonaren, oder kardiorespiratorischen, Physiotherapie geht es um das Herz und die Lungen. Menschen, die beispielsweise einen Herzinfarkt erlitten haben oder an einer Lungenfibrose erkrankt waren, können diese Therapieform nutzen. 
 
Mit ihrer Hilfe erhöht ihr nach einer solchen Krankheit unter anderem eure Ausdauer. Gleichzeitig soll die funktionelle Unabhängigkeit im Alter gewährleistet werden. 

Neurologische Physiotherapie
Diese Therapieform richtet sich sowohl an den Körper als auch an das Gehirn. Vor allem dann, wenn Menschen unter neurologischen Erkrankungen leiden, kommt diese Form der Physiotherapie zum Einsatz. Den Betroffenen wird beigebracht, sich an verschiedene Symptome dieser Erkrankungen anzupassen, um im Alltag besser zurecht zu kommen, beispielsweise bei Sehstörungen, dem Verlust von Muskelmasse sowie Gleichgewichts- oder anderen Bewegungsstörungen. 

Fazit

Prävention und Genesung – Das sind die beiden großen Hauptziele der verschiedenen Formen von Physiotherapie für Senioren. Die geriatrische Krankengymnastik und die orthopädische Therapie konzentrieren sich dabei besonders auf beide Bereiche. Sie stärken den Körper und den Bewegungsapparat, um im Alltag mehr Sicherheit und Unabhängigkeit gewährleisten zu können.
 
Bei bestimmten neurologischen oder inneren Erkrankungen können die neurologische oder die kardiopulmonare Physiotherapie zum Einsatz kommen, um den Senioren das Leben im Alltag zu erleichtern oder überhaupt zu ermöglichen. 
 
Welche Therapieform die richtige für euch ist, solltet ihr im Gespräch mit euren Ärzten entscheiden. 

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