„Du brauchst ein Hörgerät!“ - Diesen Satz möchte niemand gern gesagt bekommen. Es sei denn, man hat in seiner Jugend wilde Konzerte besucht und trägt die Folgen von lauter Musik mit Fassung oder sogar mit Stolz! Dennoch ist eine Hörminderung eine ernstzunehmende und vor allem fortschreitende Erkrankung. Reagiert man nicht auf die meist schleichend entstandenen Symptome und ignoriert die gut gemeinten Hinweise der Freunde oder Familienmitglieder, kann dies unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen.
©Geers
Schlecht zu hören, ist unheimlich anstrengend. Automatisch strengt man sich permanent an, alles zu verstehen und zu hören. Ein erhöhter Stresspegel, rasche Erschöpfung und im schlimmsten Fall sogar Selbstisolation, sind häufige Folgen. Dabei ist die Lösung denkbar einfach: Hörgeräte! Sie sind heute klein, unauffällig und von herausragender Technik. Die heute meist digitalen Hörgeräte lassen sich perfekt auf die jeweiligen Bedürfnisse des Betroffenen einstellen und ermöglichen so wieder eine normale Teilnahme am Leben. Wie Hörgeräte heute aussehen und welche Varianten es gibt, schauen wir uns in diesem Beitrag an.
Analog oder digital
Bei der Signalverarbeitung von Hörgeräten wird zwischen analoger und digitaler Technik unterschieden. Analoge Geräte nehmen lediglich die Umgebungsgeräusche auf und geben sie lauter an den Träger weiter. Diese Form des Hörgerätes ist heute selten, denn Standard sind (auch bei Abrechnung über die Krankenkasse) mittlerweile digitale Geräte.Die digitalen Hörgeräte nehmen den Schall auf und wandeln ihn in elektronische Informationen um. Dabei unterscheiden sie wichtige Geräusche, wie beispielsweise ein Gespräch, von unwichtigen oder störenden Geräuschen, wie einer lauten Umgebung. Alle relevanten Geräusche werden verstärkt an den Träger weitergegeben, während Umgebungslärm leiser übertragen wird. Auf diese Weise wird das Hören erleichtert und der Klang insgesamt deutlich verbessert. Führende Hersteller wie Geers nehmen sich viel Zeit für die Beratung und das Anpassen eines Hörgeräts auf die individuellen Bedürfnisse des Trägers. Sie unterstützen sogar bei der Abwicklung der Abrechnung über die Krankenkassen.
Offene oder geschlossene Versorgung
Bei der Form unterscheidet man zwischen offener und geschlossener Versorgung. Bei der offenen Versorgung befinden sich ein Schallschlauch und ein Ohrstück im Bereich des äußeren Gehörgangs, dieser bleibt dabei aber weitestgehend offen. Das Gehäuse des Gerätes sitzt hinter dem Ohr, deshalb spricht man hier auch von Hinter-dem-Ohr-Geräten.
Wenn das Hören nur teilweise beeinträchtigt ist, werden bei der offenen Form nur nicht hörbare Töne verstärkt, alle anderen Schallwellen gelangen weiterhin ohne Umweg zum Trommelfell. Dadurch wird ein besonders natürliches Hören ermöglicht. Filigran gebaut und in verschiedenen Farben verfügbar, sind diese Geräte heute sehr unauffällig und haben einen angenehmen Sitz.
Bei der geschlossenen Versorgung kommt ein sogenanntes Im-Ohr-Gerät zum Einsatz. Es sitzt in der Ohrmuschel oder sogar im Gehörgang und verschließt ihn je nach Modell mehr oder weniger. Diese Geräte werden einerseits in der Programmierung und andererseits für einen optimalen Sitz individuell angepasst. Im-Ohr-Geräte sind optisch besonders dezent und auch für Brillenträger gut geeignet.
Modelle beider Varianten lassen sich problemlos mit dem Mobiltelefon, dem Fernseher oder der Musikanlage verbinden.Wann braucht man ein Hörgerät?
Ob man ein Hörgerät benötigt oder nicht, lässt sich ganz einfach feststellen. Hörgeräteakustiker, so auch Geers, bieten kostenlose Hörtests an, um den Grad der Hörminderung festzustellen. Auch der HNO-Arzt kann einen solchen Test durchführen. Unterschreitet man eine bestimmte Hörleistungsgrenze, hat man Anspruch auf einen Zuschuss in Form eines Festbetrages (784,94 Euro) durch die Krankenkassen. Jeder Hörgeräte-Anbieter ist dazu angehalten, digitale Hörgeräte anzubieten, welche die Höhe der Bezuschussung nicht übersteigt, so dass sich jeder ein Hörgerät leisten kann.
Eine Hörminderung ist ein schleichender, fortlaufender Prozess, der den Körper Anstrengung und Stress kostet. Die daraus resultierenden Symptome können die Schwerhörigkeit wiederum unter Umständen weiter verstärken. Indem man diesen Teufelskreis durch ein Hörgerät durchbricht, erhält man nicht nur die alte Lebensqualität zurück, sondern verhindert gegebenenfalls auch eine weitere Verschlimmerung. So lässt sich abschließend sagen, dass eine frühe Behandlung am besten ist.
Kommentare (0)