Gute Zähne bis ins hohe Alter – es spricht nichts dagegen. Nicht immer ist die eigene Zahnsubstanz aber so gut, dass sie auch die Lebensfreude im Rentenalter mitmacht. Um das strahlend schöne Lächeln und die Bisskraft nicht zu verlieren, helfen perfekte Zahnkopien weiter: Implantate ermöglichen ein unbeschwertes Leben, als wären es die eigenen Zähne. Manchmal ist ein vorheriger Knochenaufbau notwendig, damit das schöne Implantat-Lächeln auch fest sitzt.
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Wann ist der Knochenaufbau für Zahnimplantate bei Senioren notwendig?
Unsere Zähne sind ein wahres Wunderwerk. Sie unterstützen jahrelang beim Kauen, zerkleinern Speisen gekonnt und schenken das schönste Lächeln. Doch trotz intensiver Pflege sind Zähne Abnutzungserscheinungen unterlegen. Das bedeutet: Der Zahnschmelz kann nachlassen, die Kauflächen abgenutzt werden. Zusätzlich können Zähne durch Erkrankungen, Unfälle oder andere Einflüsse porös werden und sogar abbrechen.
Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt und eine ausgewogene Ernährung sind für Zahngesundheit und Wohlbefinden unerlässlich. Dazu gehören auch eine möglichst intakte Zahnreihe und -stellung. Vor allem im reiferen Alter können Erkrankungen am Kieferknochen Probleme verursachen. Um dennoch eine optimale Bisskraft und Stabilität im Mundraum zu gewährleisten, könnte ein Zahnersatz notwendig werden. Eine gängige Option: Implantate. Nicht immer finden sie am Kieferkamm ausreichend Platz und eine solide Knochenstruktur. Die Lösung: ein Knochenaufbau durch chirurgische Hände.
Dadurch kann Knochenabbau hervorgerufen werden
Die Zähne sind zweifelsohne ein Wunderwerk, denn sie erneuern sich gleich zweimal. Doch spätestens nach dem Ausfall der Milchzähne müssen sie besonders gut gepflegt werden, denn einen erneuten, natürlichen Zahnersatz gibt es nicht.
Tägliches Zähneputzen, eine gesunde Ernährung und die richtige Mundhygiene – trotz Pflegemaßnahmen können sich Karies, Parodontitis und andere Zahnerkrankungen entwickeln. Die Folge: Der Knochen wird schlimmstenfalls nachhaltig geschädigt, sodass er vor allem vor der Implementierung aufwendig aufgebaut werden muss.
Der bakterielle Zahnbelag (Parodontitis) kann den Zahnapparat und die Zähne bedrohen. Erste Anzeichen dafür: entzündetes Zahnfleisch, welches sogar zurückgeht und das Zahnbett und die Wurzelhaut zerstören kann. Unbehandelt kann Parodontitis sogar zum Zahnverlust führen und den Knochenabbau hervorrufen.
Eine Entzündung der Wurzelspitzen durch Bakterien ist nicht nur schmerzhaft, sondern ebenfalls häufige Ursache für einen Angriff auf Kieferknochen. Kommt es unbehandelt sogar zur Zystenbildung, wird es nicht immer gelingen, den eigenen Zahn zu erhalten, sodass ein Ersatz unerlässlich ist. Abhängig davon, wie intensiv der Bakterienbefall im Zahlenraum war, kann dessen Behandlung nicht nur aufwendig sein, sondern auch einen Knochenaufbau erfordern.
Diese Materialien werden für den Knochenaufbau genutzt
Der Aufbau eines Kieferknochens ist aufwendig, häufig unangenehm und manchmal mit kleineren Schmerzen verbunden. Ganz egal, ob im reifen oder jüngeren Alter: Solch eine Behandlung ist keine Wellnessanwendung, sondern zeitaufwendig und anstrengend.
Abhängig vom Umfang des Knochenaufbaus können (falls ausreichend vorhanden) Knochenspenden aus den benachbarten Regionen (Kinn sowie Ober- und Unterkieferkamm) genutzt werden. Unter örtlicher Betäubung werden Knochenbestandteile entnommen und an der benötigten Stelle eingesetzt.
Ist deutlich mehr Material für den Aufbau erforderlich, greifen Experten auf Knochenersatzmaterial zurück. Der Vorteil: Patienten müssen kein eigenes Knochenmaterial hergeben, sondern erhalten ein innovatives Aufbauprodukt. Der Nachteil: Um das Ersatzmaterial verwenden zu können, muss eine restliche natürliche Knochensubstanz zugrunde liegen, da sonst kaum Stabilität für das Implantat gewährleistet ist.
Das geschieht nach der Knochentransplantation
Sobald das Knochentransplantat eingesetzt wurde, erfolgt die Abdeckung mit Schleimhaut. Dadurch soll der Knochen in aller Ruhe heilen können. Der Zeitraum dafür ist abhängig von Position und Art des Spendermaterials. Erst, wenn das Spendermaterial vollständig eingeteilt ist, wird das Zahnimplantat eingesetzt.Diese Kosten übernimmt die Krankenkasse?
Muss ein Knochenaufbau für das Zahnimplantat geschehen, übernimmt eine gesetzliche Krankenkasse den Kostenaufwand für den Knochenaufbau nicht. Hier kann eine Zusatzversicherung helfen, denn abhängig vom Aufwand betragen die Gesamtkosten ca. zwischen 300 Euro und bis zu 1.500 Euro.
Die Kosten setzen sich zusammen aus dem Arzthonorar, der Behandlungsmethode (ambulant oder stationär), dem verwendeten Material, dem Knochendefekt-Umfang und dem Aufwand bei der Behandlung.
Welche Kosten für die Zahnbehandlung übernehmen gesetzliche Krankenkassen bei Senioren?
Nicht immer ist im reifen Alter ein Knochenaufbau notwendig. Manchmal kann der Zahnersatz auch anders eingebracht werden. Die Krankenkassen übernehmen davon einen festen Anteil von 60 % (seit 1. Oktober 2020). Wer über ein lückenlos geführtes Bonusheft verfügt (fünf Jahre regelmäßige nachweisbare Zahnarztuntersuchungen), kann sogar mit einem Zuschuss von 70 % rechnen. Können reife Patienten sogar über zehn Jahre regelmäßige Untersuchungen in ihrem Bonusheft nachweisen, gibt es den maximalen Zuschuss von 75 %. Bei Implantatkosten von bis zu 1.500 Euro (ohne Knochenaufbau) kann das mit dem maximalen Zuschuss eine enorme Ersparnis bedeuten.
Wer die Zahnbehandlung vornehmen lassen möchte, benötigt aber zunächst einen Behandlungsplan. Er muss bei der Krankenkasse eingereicht und bestätigt werden. Erst dann kann die Behandlung bei der jeweiligen Kostenübernahme beginnen.
Tipp: Es besteht in einzelnen Fällen die Möglichkeit, dass reife Patienten den doppelten Festzuschuss von Krankenkassen erhalten. Dies gilt jedoch nur für den Basis-Zahnersatz. Davon profitieren können reife Patienten einem geringen Einkommen. Dessen Grenze regelmäßig angepasst und im Jahr 2021 auf 1.316 Euro Bruttoeinnahmen monatlich festgesetzt. Um sich den gesteigerten Zuschuss zu sichern, müssen Patienten mit einem Formular einen Antrag bei der zuständigen Krankenkasse stellen. Wenn der Antrag geprüft und abgelehnt wird, haben Patienten das Recht, Widerspruch einzulegen.
Damit das Lächeln lange bleibt: Die Implantat-Pflege ist essenziell für den Erfolg
Ist das Implantat endlich nach dem Knochenaufbau eingesetzt, sind eine professionelle Nachbetreuung und regelmäßige Pflege unerlässlich. Dazu gehört es natürlich, die Zähne intensiv zu putzen und dabei auch an das Implantat zu denken. Auch bei intensivster Pflege mit der Zahnbürste können nicht alle kleinsten Zwischenräume erreicht werden. Optimal für die detaillierte Reinigung der Zwischenräume ist Zahnseide. Sie wird in verschiedenen Stärken angeboten und ist damit optimal, um größere und kleinere Lücken von Essensrückständen und anderen Verschmutzungen zu befreien.
Neben der Reinigung sind regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt notwendig. Hier lässt sich schnell erkennen, ob es Anzeichen für Erkrankungen oder andere Veränderungen am Implantat gibt. Je früher dieser erkannt und behoben werden, desto optimaler lässt sich das Implantat erhalten.
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